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2012 | Buch

Kommunikation bei Krisenausbruch

Wirkung von Krisen-PR und Koorientierung auf die journalistische Wahrnehmung

verfasst von: Simon Herrmann

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Wie bewerten Journalisten eine Organisationskrise? Simon Herrmann untersucht experimentell, ob PR-Meldungen einer betroffenen Organisation einen Einfluss darauf haben, wie Journalisten diese Krise wahrnehmen. Darüber hinaus wird die Selbstbezüglichkeit des Mediensystems daran überprüft, ob Journalisten diese Krise als attraktiveres Thema für ihre Berichterstattung einschätzen, wenn auch andere Medien darüber berichten. Er überprüft Wirkungszusammenhänge experimentell, um eine belastbarere Datengrundlage zu schaffen als die weit verbreiteten, jedoch nur begrenzt aussagekräftigen PR-Fallstudien.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Bei vielen Krisen – großen wie kleinen – spielen dieser Tage Reputation und Vertrauen eine Schlüsselrolle. Auf Staatenebene werben die Euro-Länder seit 2011 mit finanziellen Instrumenten und Selbstverpflichtungen zur Spardisziplin um das „Vertrauen der Märkte“, damit Investoren den Staaten weiterhin Kredit geben und die so genannte „Euro-Krise“ endet (Schulz 2011). Ein Reputationsund Vertrauensverlust kann aber nicht nur Staaten in Schieflage bringen, sondern auch die Existenz von Unternehmen bedrohen. So musste die Drogeriemarktkette Schlecker unter anderem deswegen Insolvenz anmelden, weil ihre schlechte Reputation im Hinblick auf Arbeitsbedingungen und Dumpinglöhne zu Umsatzeinbrüchen führte (Hielscher 2010, zahlreiche weitere Beispiele in Abschnitt 2.3).
Simon Herrmann
2. Organisationskrisen und Kommunikation
Zusammenfassung
Zur Annäherung an das Thema dieser Arbeit werden in diesem Kapitel Organisationskrisen definiert und herausgearbeitet, welche Elemente sie auszeichnen und wie man sie typologisieren kann. Zweitens wird untersucht, ob und warum journalistische Berichterstattung einen großen Einfluss auf den Verlauf und die Folgen von Krisen haben kann. Nur wenn diese Einflussmöglichkeit von Berichterstattung auf die Reputation einer Krisenorganisation gegeben ist, ist es sinnvoll, sich mit der journalistischen Meinungsbildung über Krisen zu beschäftigen.
Simon Herrmann
3. Theoretische Grundlagen I: Public Relations und Krisenkommunikation
Zusammenfassung
Wenn man die Kommunikation von Organisationen untersucht, ist es sinnvoll, sich mit der Arbeit von Public Relations (PR)-Abteilungen zu beschäftigen, da diese häufig mit Journalisten kommunizieren. Umfrageergebnisse verdeutlichen diesen starken Fokus von PR auf Journalisten, so stufen PR-Praktiker in deutschen Organisationen „Pressearbeit“, „Anfragen von Interessenten“ (inkl. Journalisten) und „Gespräche mit Journalisten“ als wichtigste Elemente ihrer Arbeit ein, das wichtigste Ziel sei das Erreichen „hohe[r] und qualitativ gute[r] Medienresonanz“
Simon Herrmann
4. Theoretische Grundlagen II: Koorientierung
Zusammenfassung
Wenn man das Verhalten von Journalisten während einer Organisationskrise umfassend verstehen will, muss man sich mit dem Phänomen der Koorientierung befassen. Die Kommunikationswissenschaft untersucht hier, wie Journalisten welche Medien wann nutzen, aus welchen Gründen und mit welcher Wirkung. Wie schon in Abschnitt 2.2 dargestellt wurde, haben Journalisten gerade bei neu entstehenden Krisen die Herausforderung, den Sachverhalt schnell und möglichst präzise zu erfassen, um Beiträge darüber erstellen zu können. Zugleich müssen sie einen Frame auswählen, aus dem sie über die Krise berichten.
Simon Herrmann
5. Modell und Hypothesen
Zusammenfassung
Welchen Nachrichtenwert schreiben Journalisten einer Krise zu? Wie beurteilen sie zu Beginn dieser Krise die betroffene Organisation? Haben PR-Meldungen oder die Berichterstattung anderer Medien einen Einfluss auf diese Wahrnehmungen? Bisher wurde diskutiert, dass Berichterstattung ein relevanter Faktor für die Reputation von Organisationen sein kann (Kapitel 2). Da die Berichterstattung diese große Rolle spielen kann, hat sich die Arbeit mit zwei Faktoren befasst, die einen Einfluss darauf haben könnten, wie Journalisten über eine Krise berichten: zum einen Krisenkommunikation (Kapitel 3) und zum anderen Koorientierung (Kapitel 4). Dieses Kapitel wird nun die bislang getrennt dargestellten Forschungsfelder verknüpfen und davon ausgehend weiteren Forschungsbedarf identifizieren.
Simon Herrmann
6. Methodisches Vorgehen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die Anlage und Durchführung der empirischen Untersuchung beschrieben, mit der die gerade aufgestellten Hypothesen und Forschungsfragen getestet und beantwortet werden. In Abschnitt 6.1 wird beschrieben, wieso als empirische Methode ein Experiment mit einer journalistischen Versuchsgruppe gewählt wurde und welche Besonderheiten dabei zu beachten sind. Abschnitt 6.2 stellt das experimentelle Material und den Versuchsaufbau vor.
Simon Herrmann
7. Ergebnisse
Zusammenfassung
Die Präsentation der Ergebnisse dieser Arbeit ist in zwei Abschnitte unterteilt. Zunächst werden alle Ergebnisse vorgestellt, die allgemeine Angaben zur Versuchsgruppe zeigen, jedoch noch nicht die Wirkung der Stimuli untersuchen (Abschnitt 7.1). Hier werden die demographischen Merkmale der Versuchsgruppe präsentiert und generelle Angaben zur Arbeitsweise der Journalisten und ihre Bewertung des Stimulusmaterials vorgestellt. In diesem Abschnitt soll überprüft werden, ob möglicherweise Störvariablen in der Zusammensetzung der Versuchsgruppen, ihrer Einstellung gegenüber PR oder ihrer Rezeption des Stimulusmaterials vorliegen, welche die Interpretation der Ergebnisse erschweren könnten.
Simon Herrmann
8. Diskussion und Ausblick
Zusammenfassung
Welchen Nachrichtenwert schreiben Journalisten einer Krise zu? Wie beurteilen sie zu Beginn dieser Krise die betroffene Organisation? Haben PR-Meldungen oder die Berichterstattung anderer Medien einen Einfluss auf diese Wahrnehmungen? Diese Fragen dienten als Richtschnur dieser Untersuchung. Zunächst hat sich die Arbeit dem Thema angenähert, indem in Kapitel 2 die zentralen Begriffe der Unternehmens- bzw. Organisationskrise definiert, Krisenphasen vorgestellt und die Rolle von Krisenkommunikation und Berichterstattung diskutiert wurden.
Simon Herrmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Kommunikation bei Krisenausbruch
verfasst von
Simon Herrmann
Copyright-Jahr
2012
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-658-00309-8
Print ISBN
978-3-658-00308-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-00309-8