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2013 | Buch

Stuttgart 21

Ein Großprojekt zwischen Protest und Akzeptanz

herausgegeben von: Frank Brettschneider, Wolfgang Schuster

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

„Stuttgart 21“ war in den letzten Jahren eines der umstrittensten Infrastrukturprojekte in Deutschland. Es ist zugleich ein Projekt zwischen Protest und Akzeptanz. Im August 2010 entfaltet der Protest mit dem Abriss des Nordflügels des Stuttgarter Bahnhofs seine Dynamik. Die Medienaufmerksamkeit war groß. Es folgte der 30.9.2010, an dem es im Stuttgarter Schlossgarten zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten kam. Die aufgeheizte Stimmung führte zu der von der damaligen Landesregierung angeregten „Schlichtung“ unter der Leitung von Heiner Geißler. Es folgte im März 2011 die baden-württembergische Landtagswahl, aus der erstmals eine grün-rote Landesregierung hervorging. Am 27.11.2011 fand dann die Volksabstimmung zu „Stuttgart 21“ statt. Bei hoher Beteiligung stimmte sowohl in Ba­den-Württemberg als auch in Stuttgart eine Mehrheit gegen den Ausstieg des Landes aus der Finanzierung des Projektes. Der Band beschäftigt sich in erster Linie mit der Zeit vom Protest im August 2010 bis zur Akzeptanz im November 2011. Er trägt die wissenschaftlichen Erkenntnisse zahlreicher Autoren zusammen. Zudem wird diskutiert, welche Lehren aus dem Projekt „Stuttgart 21“ gezogen werden können.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
„Stuttgart 21“ im Spiegel von Facebook-Aktivitäten der Befärworter und der Gegner des Projektes
Zusammenfassung
„Stuttgart 21“ hat online wie offline die Menschen in Baden-Wärttemberg bewegt. Im Oktober 2010 war das Thema unter den Top 10 Nachrichtenthemen (Kräger 2011: 107), und auch online äußerten sich Gegner und Befärworter von „Stuttgart 21“ zu dem Projekt.
Tim Maier

Vom Protest bis zur „Schlichtung“

Frontmatter
Die Protestierenden gegen „Stuttgart 21“einzigartig oder typisch?
Zusammenfassung
In der bisherigen Literatur zu sozialen Bewegungen und Protest werden Aktivisten überwiegend dem linken Spektrum zugerechnet. Insbesondere die Anhänge der neuen sozialen Bewegungen gelten als postmaterialistisch und links orientiert. Zudem sind sie im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt besser gebildet, jünger und entstammen häufiger dem Dienstleistungssektor (Wallace und Jenkins 1995; Hadjar und Becker 2006; Norris 2002).2
Britta Baumgarten, Dieter Rucht
Der trügerische Glanz des Neuen: Formierte sich im Protest gegen „Stuttgart 21“ eine soziale Bewegung?
Zusammenfassung
Versetzen wir uns in die Rolle zukünftiger HistorikerInnen: Die Recherche der Presseerzeugnisse des Jahres 2010 fördert einige Besonderheiten zutage. Zum Beispiel ist es das Dagegen-Sein, das die dominante politische Gefühlsströmung des Jahres verkörpert.
David Bebnowski
„Stuttgart 21“: Ein postmoderner Kulturkonßikt
Zusammenfassung
„Stuttgart 21“ bzw. die Auseinandersetzungen, die um dieses Projekt geführt wurden,können als exemplarischer Fall eines kulturellen Konfliktes am übergang von „organisierter“, „industrieller“ oder „k1assischer“ Moderne zur „nachindustriellen“ „zweiten“ (Beck u. a. 1996) oder „Postmoderne“ verstanden werden, in dem postmoderne Werte des „Selbst“, der Empathie und der Kommunikation (Reckwitz 2010) aufhochindustrielle Werte technischer Rationalität, Effizienz und Beschleunigung treffen.
Albrecht Göschel
„Man kann verlieren – aber wer nicht kämpft, hat schon verloren!“ Fragen an Franz Schmider von der Badischen Zeitung
Zusammenfassung
„Stuttgart 21“ bestimmte über Monate hinweg die Berichterstattung der Medien. Nicht nur in Baden-Württemberg, sondern deutschlandweit. Kaum ein Tag verging, ohne dass es eine neue Schlagzeile über den Konflikt in der baden-württembergischen Landeshauptstadt gab.
Sabrina Cornelius, Eva Dehoust, Carolin Häfner, Franz Schmider

Die „Schlichtung“

Die „Schlichtung“ zu „Stuttgart 21“ – Wahrnehmungen und Bewertungen durch die Bevölkerung
Zusammenfassung
Wenn es um den Protest gegen Großprojekte geht, ist „Stuttgart 21“ kein Einzelfall. Auch gegen Flughafenerweiterungen, den Neubau von Kraftwerken, den Ausbau von Autobahnen sowie gegen Überlandleitungen für die Stromversorgung ziehen lokale Bürgerinitiativen ins Feld.
Frank Brettschneider
„Einbahnstraßenkommunikation ist nicht die Lösung“ Fragen an Lothar Frick
Zusammenfassung
Selten war das Interesse an einer politischen Verhandlung so groß wie bei der „Schlichtung“ zu „Stuttgart 21“. Dem Ereignis- und Dokumentations-Kanal PHOENIX verschaffte die Live-Übertragung der Gespräche mit Heiner Geißler gar die zweithöchste Einschaltquote in der Geschichte des Senders.
Sabrina Cornelius, Eva Dehoust, Carolin Häfner, Lothar Frick
Alternative Streitbeilegung? Die „Schlichtung“ zu „Stuttgart 21“ aus der Sicht der TeilnehmerInnen
Zusammenfassung
Die aktuelle Debatte über Bürgerbeteiligung bei Großprojekten ist ohne die Auseinandersetzung um das Infrastruktur- und Städtebauprojekt „Stuttgart 21“ und die damit verbundene so genannte Sach- und Fachschlichtung nicht denkbar.
Arne Spieker, Frank Brettschneider
Duell statt Diskurs? Wissens- und Einstellungseffekte der„Schlichtung“ bei den Gegnern von „Stuttgart 21“
Zusammenfassung
Im Sommer 2010 wurde der Konflikt um „Stuttgart 21“ erbittert ausgetragen.Mehrere zehntausend Menschen protestierten wöchentlich gegen die Projektträgerund die Landespolitik.
Arne Spieker, Marko Bachl

Die Landtagswahl in Baden-Württemberg und die Volksabstimung

Frontmatter
„Stuttgart 21“, die baden-württembergische Landtagswahl und die Volksabstimmung 2011
Zusammenfassung
Das Jahr 2011 bot in Baden-Württemberg gleich zwei Besonderheiten. Zum Einen ging aus der Landtagswahl am 27. März 2011 erstmalig eine grün-rote Landesregierung hervor. In der Folge wurde am 12. Mai 2011 mit Winfried Kretschmann zum ersten Mal ein Politiker der Grünen zum Ministerpräsidenten gewählt – und dies nach 58 Jahren Regierungsbeteiligung der CDU.
Frank Brettschneider, Thomas Schwarz
Jenseits der Volksabstimmung: Einstellungen zu „Stuttgart 21“ und zur Demokratie in Baden-Württemberg, 2010-2012
Zusammenfassung
Im Anfang war das Projekt, und das Projekt war„ Stuttgart 21 “, und das Projekt war nicht ganz unumstritten. Und so begab es sich zu jener Zeit, dass ein Gebot von den Landesvätern ausging, dass alle über das Projekt abstimmen sollten.
Mainz Faas, Johannes N. Blumenberg

Schlussfolgerungen

Frontmatter
Großprojekte zwischen Protest und Akzeptanz: Legitimation durch Kommunikation
Zusammenfassung
„Stuttgart 21“ ist zum Symbol für Proteste gegen Großprojekte in Deutschland geworden. Vor allem Infrastrukturprojekte aus den Bereichen Verkehr und Energie stoßen immer wieder auf Protest von Teilen der Bevölkerung: Flughafenerweiterungen, der Ausbau von Autobahnen und Eisenbahnstrecken, die FehmarnbeltQuerung, der Bau von Kohle- oder Gaskraftwerken, Strom-Überlandleitungen, CO2-Endlager, Fracking, das Pumpspeicherkraftwerk in Atdorf. Die Liste ließe sich fortsetzen. Stets artikulieren lokale Bürgerinitiativen ihren Unmut.
Frank Brettschneider
Politikgestaltung als lernender Prozess: „Stuttgart 21“ aus einer politischen Sicht
Zusammenfassung
Als ich im Januar 1997 mein Amt als Oberbürgermeister antrat, habe ich meine Arbeit unter das zentrale Leitmotiv gestellt "Gemeinsam Stuttgart gestalten". Um diesen Anspruch konkret umzusetzen, habe ich neue Formen bürgerschaftlicher Mitwirkung, Beteiligung und bürgerschaftlichen Engagements in allen Lebensbereichen entwickelt und geördert.
Stuttgart Wolfgang
Metadaten
Titel
Stuttgart 21
herausgegeben von
Frank Brettschneider
Wolfgang Schuster
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-658-01380-6
Print ISBN
978-3-658-01379-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-01380-6