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2013 | Buch

Die Entscheidung zur Funktionsverlagerung im Konzern

Eine Analyse des Zusammenwirkens der Preisgrenzen der beteiligten Entscheider

verfasst von: Paul Zimmermann

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : Forschungsreihe Rechnungslegung und Steuern

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Über dieses Buch

​Die Entscheidung zur Funktionsverlagerung im internationalen Konzern wird durch die Preisgrenzen der beteiligten Unternehmen im Fremdvergleich und die betriebswirtschaftliche Preisgrenze aus Konzernsicht bestimmt. Deshalb wirken die einzelnen wirtschaftlichen und steuerlichen Einflussfaktoren unterschiedlich auf die Verlagerung, je nachdem, welche Preisgrenze sie beeinflussen.Anhand einer Analyse dieser Faktoren lassen sich die Stärken und Schwächen der deutschen Regelung zur steuerlichen Behandlung von Funktionsverlagerungen angesichts des Leitbildes einer möglichst entscheidungsneutralen Besteuerung ermitteln. Dies führt zu einer differenzierten Kritik der bestehenden steuerlichen Behandlung von Funktionsverlagerungen, die zwischen wirtschaftlich begründeten Barrieren und (unerwünschten) steuerlichen Hindernissen unterscheidet.Vor dem Hintergrund einer optimalen Ressourcenallokation im Konzern sind gerade die letzteren Anknüpfungspunkt für Korrekturen und Verbesserungsvorschläge.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die fortschreitende Globalisierung und Internationalisierung der Weltwirtschaft führt zu einer Zunahme grenzüberschreitender wirtschaftlicher Tätigkeiten und einer engen Verknüpfung der in einem multinationalen Konzern verbundenen Einheiten. Begünstigt wird diese Entwicklung vom technischen Fortschritt, insbesondere der Digitalisierung, der zunehmenden Vernetzung im Internet und einer Verbesserung der weltweiten Infrastruktur. Dies stellt internationale Unternehmen vor die Herausforderung, die Aufgabenteilung innerhalb des Konzerns und über die Staatsgrenzen hinweg zu optimieren, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
Paul Zimmermann
2. Internationale Einkünfteabgrenzung im deutschen Außensteuerrecht
Zusammenfassung
Grenzüberschreitende Sachverhalte machen es notwendig, die damit verbundenen Auswirkungen auf die steuerlichen Bemessungsgrundlagen im In- und Ausland voneinander abzugrenzen. Eine einvernehmliche Aufteilung der Gesamtauswirkung des grenzüberschreitenden Sachverhalts ist im Interesse sowohl der beteiligten Staaten als auch der betroffenen Unternehmen, um einerseits Doppelbesteuerung und andererseits Minderbesteuerungen zu vermeiden
Paul Zimmermann
3. Funktion, Funktionsverlagerung und Transferpaket
Zusammenfassung
Mit den besonderen Vorschriften des Fremdvergleichs bei Funktionsverlagerung in § 1 Abs. 3 S. 9 f. AStG greifen erstmals steuerrechtliche Normen die Begriffe Funktion und Funktionsverlagerung auf. Wenn das Steuerrecht an tatsächliche Dispositionen und Gestaltungen des Steuerpflichtigen anknüpft, muss der konkrete Sachverhalt unter einen gesetzlich formulierten Tatbestand subsumiert werden können. Dies erfordert eine gesetzliche Definition, die durch eine deutliche Abgrenzung des Tatbestands den betroffenen Normadressaten Rechtssicherheit gewährleistet.
Paul Zimmermann
4. Das Bewertungssystem für Funktionsverlagerungen
Zusammenfassung
Die besonderen Vorschriften zur Durchführung des Fremdvergleichs bei grenzüberschreitenden Funktionsverlagerungen finden sich in § 1 Abs. 3 S. 9 ff. AStG. Sie wurden mit dem Unternehmenssteuerreformgesetz 2008 vom 14. August 2007 erstmals kodifiziert und mit dem Gesetz zur Umsetzung steuerlicher EU-Vorgaben sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften vom 26.03.2010 geändert.
Paul Zimmermann
5. Durchführung des Fremdvergleichs
Zusammenfassung
§ 1 Abs. 3 S. 9 AStG normiert die Bewertung des Transferpakets als Ganzes, die die Verlagerung einer Funktion, „einschließlich der dazugehörigen Chancen und Risiken und der mit übertragenen oder überlassenen Wirtschaftsgüter und sonstigen Vorteile“, voraussetzt. Sie stellt den Grundfall der Bewertung des Funktionsverlagerungsvorgangs dar, da die anderen Bewertungsmethoden in § 1 Abs. 3 S. 10 AStG neben der Funktionsverlagerung gem. § 1 Abs. 3 S. 9 AStG die Erfüllung weiterer Voraussetzungen erfordern.
Paul Zimmermann
6. Behandlung von Funktionsverlagerungen im internationalen Abkommensrecht
Zusammenfassung
Internationale Steuersachverhalte im Allgemeinen und internationale Funktionsverlagerungen im Besonderen werden von den Interessen der beteiligten Staaten beeinflusst, ihre Steueransprüche zu behaupten und auszudehnen. Überschneiden sich diese Ansprüche, kommt es zur Doppelbesteuerung, die den Steuerpflichtigen wirtschaftlich übermäßig belastet.
Paul Zimmermann
7. Vereinbarkeit der nationalen Regelungen zur Funktionsverlagerung mit dem Europarecht
Zusammenfassung
Die Europäische Union verfolgt u. a. das Ziel, gem. Art. 3 Abs. 3 i. V. m. Art. 26 AEUV einen gemeinsamen Binnenmarkt zu errichten, der die optimale Ressourcenallokation zwischen den Mitgliedstaaten ermöglichen und so wirtschaftliches Wachstum, die Wettbewerbsfähigkeit und soziale Sicherheit innerhalb des Gemeinschaftsgebiets fördern soll.
Paul Zimmermann
8. Die Entscheidung über eine Funktionsverlagerung
Zusammenfassung
Um eine Entscheidung rational treffen zu können, müssen komplexe Handlungssituationen in einem Entscheidungsmodell so abgebildet werden, dass die einzelnen Handlungsalternativen des Entscheiders aufgezeigt und anhand eines Zielsystems beurteilt werden können. Die optimale und damit rationale Entscheidung ist dann die Wahl derjenigen Handlungsalternative, die im Hinblick auf die Zielvorstellungen des Entscheiders die besten Ergebnisse liefert. Auch die Entscheidung über die internationale Verlagerung einer Funktion innerhalb des Konzerns ist an den Zielen des Gesamtunternehmens zu messen. Es muss also ein geeigneter Maßstab gefunden werden, mit dem sich die Alternativen „Verlagerung“ und „Beibehaltung“ der Funktion bewerten und damit vergleichen lassen.
Paul Zimmermann
9. Ermittlung und Untersuchung der Entscheidungswerte für das Transferpaket
Zusammenfassung
Ausgangspunkt der Betrachtungen ist eine Umgebung, in der keine Hindernisse für die Funktionsverlagerung bestehen, die gegen die Verlagerungsentscheidung sprechen. In diesem Fall der unbegrenzten Mobilität der Funktion ist der Entscheider indifferent zwischen der Verlagerung und der Beibehaltung, wenn durch die Funktionsausübung am neuen Standort die gleichen Zahlungsströme generiert werden wie am alten Standort.
Paul Zimmermann
10. Überblick über Besonderheiten des Fremdvergleichs in anderen Konzernstrukturen
Zusammenfassung
Anders als in der hier untersuchten Modellkonstellation sind Konzerne oft in erheblich komplexeren Strukturen organisiert. Dadurch kann es vorkommen, dass die Funktionsgewinne nicht unmittelbar von der funktionsausübenden Gesellschaft an die Muttergesellschaft ausgeschüttet werden, sondern mehrere Ebenen des Konzerns durchlaufen müssen.
Paul Zimmermann
11. Analyse der Entscheidung über eine Funktionsverlagerung
Zusammenfassung
Das System der Entscheidungswerte, das die Funktionsverlagerungsentscheidung prägt, besteht aus den im hypothetischen Fremdvergleich ermittelten Preisgrenzen und dem Entscheidungswert des Transferpakets aus Konzernsicht, der überwiegend einen Höchstpreis darstellt. Deshalb wird der Transferpaketpreis für wirtschaftlich sinnvolle Funktionsverlagerungen nach unten durch die Auswirkungen der Funktionsverlagerung auf die inländische funktionsabgebende Tochtergesellschaft (TI) begrenzt. Die Grenzpreise aus Konzernsicht und aus Sicht der aufnehmenden Tochtergesellschaft begrenzen den potentiellen Einigungsbereich hingegen nach oben.
Paul Zimmermann
12. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Aus der einzelwirtschaftlichen Sicht des Unternehmens und unter Gesichtspunk-ten des gesamtwirtschaftlichen Ziels einer effizienten Ressourcenallokation ist es sinnvoll, eine Besteuerung grenzüberschreitender Sachverhalte möglichst ent-scheidungsneutral auszugestalten. Diese Forderung wird auch vom Gesetzgeber anerkannt.
Paul Zimmermann
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Entscheidung zur Funktionsverlagerung im Konzern
verfasst von
Paul Zimmermann
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-658-01801-6
Print ISBN
978-3-658-01800-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-01801-6