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2014 | Buch

Bewertung von Energieverteilnetzen im Falle eines Konzessionsübergangs

Identifikation eines normzweckadäquaten Bewertungsansatzes

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Über dieses Buch

Entscheidet sich eine Kommune für eine Neuvergabe der Stromnetzkonzession, dann ist das Verteilnetz vom Alt- an den Neu-Konzessionär zu übereignen. Welche Vergütung der Neu-Konzessionär für das übergehende Verteilnetz zu entrichten hat, ist jedoch rechtlich höchst umstritten. Vor diesem Hintergrund untersucht Jens Meier die Auswirkungen rechtlicher Gesetzesnormauslegungen auf die Ausgestaltung des Bewertungsverfahrens für Energieverteilnetze. Der Autor zeigt dabei auf, unter welchen Prämissen vom Konzept des objektivierten Ertragswerts abgewichen werden sollte, um ein normzweckadäquates Bewertungsergebnis sicherzustellen. Neben einer Veränderung der Bewertungsperspektive wird hierbei auch der Einbezug erwerbertypspezifischer Synergien diskutiert.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
In Deutschland ist derzeit ein verstärktes Auslaufen der ca. 20.000 Gas- und Stromkonzessionsverträge zu beobachten. Eine Kommune steht in einem solchen Fall vor der Entscheidung, ob sie die Konzession mit dem Alt-Konzessionär verlängert oder diese an einen neuen Netzbetreiber vergeben möchte. Entscheidet sich die Kommune für eine Neuvergabe der Konzession, so hat der Alt-Konzessionär die Verpflichtung, dem Neu-Konzessionär das Verteilnetz gegen Zahlung einer angemessenen Vergütung zu übereignen. Alle Beteiligten sehen sich in diesem Fall mit der Frage konfrontiert, wie das Verteilnetz im Rahmen des Konzessionsübergangs zu bewerten ist.
Jens Meier
2. Unternehmensbewertungen auf Basis gesetzlicher Vorgaben
Zusammenfassung
Die Frage nach dem Wert eines Gegenstands oder eines Unternehmens beschäftigt sowohl Wissenschaft als auch Unternehmenspraxis schon seit Jahrzehnten. Daher ist es wenig verwunderlich, dass bereits eine Vielzahl von Aufsätzen und Büchern zu dem Themenkomplex der Unternehmensbewertung veröffentlicht wurde. Unabhängig hiervon hat die Frage nach dem Wert eines Unternehmens jedoch nichts an ihrer Aktualität verloren. Dies ist zum einen auf die hohe Anzahl an Transaktionen zurückzuführen, die eine Bewertung unabdingbar machen, zum anderen liegt es aber auch an neuen Bewertungsansätzen und -situationen, die die Diskussion um zieladäquate Methoden zur Bewertung von Unternehmen neu angefacht haben. Im Folgenden soll daher ausgehend von den grundlegenden Bewertungstheorien ein Überblick über die bedeutendsten Bewertungsanlässe und -verfahren gegeben werden.
Jens Meier
3. Bewertung von Energieverteilnetzen
Zusammenfassung
Viele der ca. 11.000 Konzessionsverträge zur Elektrizitätsversorgung in Deutschland laufen derzeit bzw. in den kommenden Jahren aus. Dies führt zu einer Häufung von Netzübertragungen, die die Frage der Bewertung von Netzen in den Fokus der betriebswirtschaftlichen Forschung gerückt hat. Die besondere Schwierigkeit der Bewertung erwächst dabei zum einen aus dem Einfluss technischer und demografischer Entwicklungen auf die zukünftige Netzstruktur in Deutschland, zum anderen aber auch aus der Entgeltregulierung, der Netzbetreiber seit dem Jahr 2006 unterliegen. Der Wert eines Netzes kann daher nur vor dem Hintergrund dieser Einflussfaktoren ermittelt werden.
Jens Meier
4. Empirische Untersuchung: Energieverteilnetz-Übertragungen im Rahmen von Konzessionsübergängen
Zusammenfassung
Die Frage nach Netzübertragungen und den hieraus resultierenden Werteffekten für die Netzerwerber wurde in der betriebswirtschaftlichen Forschung bisher noch wenig untersucht. Folglich existiert keine anerkannte Theorie, deren Prämissen im Rahmen einer empirischen Untersuchung überprüft werden können. Das Ziel dieser empirischen Untersuchung liegt daher nicht in der Überprüfung vorab formulierter Hypothesen, sondern in dem Aufzeigen und Beschreiben von Strukturen und Sinnzusammenhängen innerhalb eines Datensatzes der Netzbetreiber und Netzerwerber in Deutschland.
Jens Meier
5. Normzweckadäquate Bewertungsansätze – Möglichkeiten einer Neuorientierung
Zusammenfassung
Die Analyse der etablierten Wertkonzepte zur Bewertung von Energieverteilnetzen im Falle eines Konzessionsübergangs hat gezeigt, dass zur Angemessenheitsprüfung im Sinne des § 46 Abs. 2 S. 2 EnWG auf den Ertragswert abgestellt werden muss. Es konnte ebenfalls gezeigt werden, dass der Ertragswert in der Ausgestaltung eines objektivierten Ertragswertes nach IDW S1 als Wertkonzept ungeeignet ist, da dieser eine nicht mit dem Normzweck in Einklang zu bringende Bewertungsperspektive vorgibt.
Jens Meier
6. Fazit und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung
Spätestens seit Beginn der Vorherrschaft der funktionalen Bewertungslehre in Deutschland hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es nicht den einen richtigen Unternehmenswert gibt, sondern dass dieser in Abhängigkeit von Anlass und Zweck der Bewertung unterschiedlich ausfallen kann. Da die Bewertung von Verteilnetzen im Falle eines Konzessionsübergangs auf Basis einer Rechtsnorm, dem § 46 Abs. 2 S. 2 EnWG erfolgt, kann diese als normorientierte Unternehmensbewertung klassifiziert werden, an die besondere Anforderung gestellt werden.
Jens Meier
Backmatter
Metadaten
Titel
Bewertung von Energieverteilnetzen im Falle eines Konzessionsübergangs
verfasst von
Jens Meier
Copyright-Jahr
2014
Electronic ISBN
978-3-658-06080-0
Print ISBN
978-3-658-06079-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-06080-0