Skip to main content

2015 | Buch

Identitäten in der öffentlichen Kommunikation

Funktion und Bedeutung für die Reputation ökonomischer Akteure

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Barbara Köhler Stüdeli legt mit dem vorliegenden Band die erste explorative Studie vor, die die mediale Identitätsdarstellung öffentlicher Akteure empirisch untersucht und ihren Einfluss auf die Reputation von Organisationen und Management analysiert. Auf der Grundlage soziologischer und psychologischer Identitätstheorien erarbeitet sie Funktionen und Bedeutung von Identitätspräsentation und -wahrnehmung und legt dar, welche Reputationsrisiken aufgrund der medialen Darstellungslogiken für die Identitätsrezeption öffentlicher Akteure bestehen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
0. Einleitung
Zusammenfassung
Ökonomische Akteure stehen in modernen Gesellschaften im Fokus der Öffentlichkeit. Ihr Handeln in unterschiedlichen Systemen und Netzwerken wird öffentlich debattiert, widersprüchliche öffentliche Auftritte werden thematisiert und bezogen auf die Glaubwürdigkeit des Akteurs analysiert. Dabei werden an die Integrität von Wirtschaftsorganisationen und ihren Repräsentanten hohe Massstäbe gesetzt. Warum ist das so? Setzen wir an öffentliche Akteure höhere Massstäbe als an Zivilakteure? Dann würden wir wie zu Zeiten der römischen Antike im unterschiedlichen Status eines Akteurs eine Legitimation zur Rechtfertigung von Ungleichheit sehen.
Barbara Köhler Stüdeli

THEORETISCHER TEIL

Frontmatter
1. Reputation und Medienöffentlichkeit
Zusammenfassung
Reputation, Image und Identität sind häufig verwendete und vielfach definierte Begriffe in den Kommunikations- und Wirtschaftswissenschaften. Im Folgenden werden die aus der Perspektive der vorliegenden Untersuchung relevanten trennenden und verbindenden Merkmale dieser sozialen Konstrukte vorgestellt.
Barbara Köhler Stüdeli
2. Individualität, Identität und Expressivität
Zusammenfassung
Expressivität (lat. expressio: der Ausdruck) steht für den Ausdruck und die Darstellung der individuellen Wesenheit von Akteuren. Doch wie entsteht Individualität und wie manifestiert sie sich? Habermas fasst es folgendermaßen: „Das Individuelle wird als das Wesentliche ausgezeichnet und kann doch nur als das Akzidentielle, nämlich als dasjenige bestimmt werden, was von der exemplarischen Verkörperung eines generischen Allgemeinen abweicht“ (1988: 188). Was individuiert also einen Akteur und macht ihn zu mehr als einen Vertreter seiner Gruppe? Zunächst die Fähigkeit, sich von anderen abgrenzen zu können und sich damit von den Erwartungen anderer an das eigene rollenkonforme Verhalten lossagen zu können.
Barbara Köhler Stüdeli
3. Identitäten in der Medienöffentlichkeit
Zusammenfassung
Wie die bisherigen Ausführungen gezeigt haben, spielen die Massenmedien als Akteure des eigenständigen Mediensystems für die Konstitution von Reputation eine entscheidende Rolle. Nicht nur stellen sie die relevanten Informationen für das Publikum zur Verfügung, diskutieren als Forum die Reputationswürdigkeit von Akteuren und leisten den Transfer teilsystemspezifischer Reputation zu gesamtgesellschaftlicher Reputation. Sie beeinflussen durch ihre eigenen Systemlogiken auch die Mechanismen der Reputationskonstitution an sich. Inwiefern dabei im Besonderen die Mechanismen der Identitätskonstitution die Systemlogiken des Mediensystems nicht nur bedienen sondern auch hervorrufen, soll nachstehend erläutert werden.
Barbara Köhler Stüdeli

EMPIRISCHER TEIL

Frontmatter
4. Forschungsfrage
Zusammenfassung
Das Erkenntnisinteresse des empirischen Teils der Untersuchung besteht darin, Identitätsdarstellungen ökonomischer Akteure in den Printmedien zu erheben, d. h. zunächst anschaulich und präzise zu beschreiben. Da keine vergleichbaren Studien zur Identitätsdarstellung öffentlicher ökonomischer Akteure existieren, sollen erste Erkenntnisse über die mediale Identitätskonstruktion ökonomischer Akteure generiert werden. In synchroner Perspektive werden organisationale und personale Identitätsdarstellungen untersucht, Gemeinsamkeiten und Unterschiede analysiert und Regularien identifiziert.
Barbara Köhler Stüdeli
5. Forschungsdesign
Zusammenfassung
Das vorliegende Forschungsprojekt basiert zum Zweck der vergleichenden Analyse auf dem Forschungsdesign des fög-RepMonitors, einem seit 1997 kontinuierlichen inhaltsanalytischen Reputationsmonitoring von Organisationen. Es wurde am „fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft“ der Universität Zürich entwickelt und kommt seit 1997 in vielfältigen Forschungspartnerschaften wie auch in der Grundlagenforschung zur Anwendung.
Barbara Köhler Stüdeli
6. Operationalisierung expressiver Reputationsindikatoren in textlicher Darstellung
Zusammenfassung
Identitäten werden in den Printmedien via schriftlicher sprachlicher Darstellung konstruiert, indem Intermediäre ihre subjektive Bewertung der Identitätsdarstellung von Wirtschaftsakteuren publizieren. Erfasst und kodiert wird folglich die Fremdidentität eines öffentlichen Akteurs, wie sie vom Expressivitätsintermediär, in der Regel von Medienschaffenden, wahrgenommen und sprachlich vermittelt wird.
Barbara Köhler Stüdeli
7. Empirische Befunde zur Identitätsdarstellung in textueller Kommunikation
Zusammenfassung
Die geplante Auswahl aus der Grundgesamtheit, die die Untersuchungsobjekte nicht nur im Text prominent oder zentral thematisieren, sondern auch mit einem Pressefoto abbilden, generiert eine Stichprobengrösse von total 867 Artikeln, mit 53 Prozent gut die Hälfte in 2008 und 47 Prozent in 2009. Der Anteil der Untersuchungseinheiten in Prozent der Resonanzen mit prominenter und zentraler Nennung im Untersuchungszeitraum differiert je nach Organisation teilweise erheblich. Die grössten Differenzen der Anteile an prominenten oder zentralen Artikeln mit Bild in den beiden Untersuchungsjahren bestehen bei ABB und der Post, die geringsten Unterschieden bei den Bankeninstituten Raiffeisen, Credit Suisse und UBS. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass in den beiden Untersuchungsjahren grundsätzlich grosse Unterschiede hinsichtlich der Medienresonanz über die Organisationen vorliegen.
Barbara Köhler Stüdeli
8. Empirische Erkenntnisse zur expressiven Reputation ökonomischer Akteure
Zusammenfassung
Die vorgestellte empirische Untersuchung hat die Identitätsdarstellung von zwölf Wirtschaftsorganisationen und ihren personellen Repräsentanten des Top Managements aus vier Branchen (Telekommunikation, Banken, Maschinen- und Anlagenbau, Grundversorgung „Service public“) in den Leitmedien der Schweiz mit Beschränkung auf deutschsprachige Printmedien analysiert. Aus der Grundgesamtheit aller in 2008 und 2009 erschienenen Artikel über die Untersuchungsobjekte wurden mittels geplanter Auswahl nach dem Konzentrationsprinzip diejenigen Medienartikel ausgewählt, in denen die Akteure prominent oder zentral, mit Pressefotos in den Ressorts Schweiz und Wirtschaft thematisiert werden (Untersuchungsgesamtheit n=867).
Barbara Köhler Stüdeli
Backmatter
Metadaten
Titel
Identitäten in der öffentlichen Kommunikation
verfasst von
Barbara Köhler Stüdeli
Copyright-Jahr
2015
Electronic ISBN
978-3-658-08766-1
Print ISBN
978-3-658-08765-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-08766-1