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2015 | Buch

Informationsmanagement

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Über dieses Buch

Informationsmanagement hat die Aufgabe, den im Hinblick auf das Unternehmensziel bestmöglichen Einsatz der Ressource Information zu gewährleisten. Dieses Buch vermittelt die zentrale Einsicht, dass Informations- und Kommunikationstechniken nicht nur Rationalisierungsmöglichkeiten eröffnen, sondern vor allem Gestaltungsmöglichkeiten für Organisation und neue Geschäftsmodelle bieten. Somit kann der Leser die unternehmerische und gesellschaftliche Bedeutung von Information sowie die Potenziale informationsverarbeitender Systeme einschätzen. Hierzu erhält er einen fundierten Einblick in die Systeme, die Informationen verarbeiten, speichern und übertragen, aber auch in die Techniken, auf denen sie beruhen. Darüber hinaus werden dem Leser auch die Führungsaufgaben des Informationsmanagements verständlich gemacht. Neben den theoretischen Grundlagen vermittelt dieses Buch konkretes Methodenwissen und richtet sich somit an Studierende wie Praktiker. Unterstützung leistet eine an die Struktur des Buches angelehnte Übungsfallstudie.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Informationsmanagement (IM) ist ein Teilbereich der Unternehmensführung, der die Aufgabe hat, den für die Unternehmensziele bestmöglichen Einsatz der Ressource Information zu gewährleisten. Die Bedeutung von IM als Planung, Steuerung und Kontrolle von Information, von Informationssystemen (IS) und von Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) wird unterschiedlich begründet. Neben der Argumentation, die versucht, die Bedeutung der IKT auf den dadurch erzielbaren Produktivitätsgewinn zurückzuführen, gibt es weitere Ansätze. Zum einen wird IM als eine zentrale Aufgabe der Unternehmenskoordination gesehen, um über die Koordination der Informationsströme die Koordination der Leistungserstellung zu erreichen. Eine weitere Begründung beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit IM das Bindeglied zwischen Unternehmensstrategie und der Nutzung von IKT ist. Darüber hinaus lässt sich untersuchen, inwieweit IM Geschäftsprozesse unterstützt und ermöglicht. Ebenso existieren Überlegungen, inwieweit eine effektive und effiziente Verwendung von IKT einer Interpretation durch die Nutzer bedarf, und das IM sozusagen als Interpretationsmanagement zu betrachten ist.
Helmut Krcmar

Grundlagen

Frontmatter
2. Begriffe und Definitionen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird durch die Definition notwendiger Grundbegriffe die Basis gelegt, um die Konzepte des Informationsmanagements (IM) angehen zu können. Die Gegenüberstellung der Informationstechnik und -technologie als Versuch der näheren Beschreibung des IM wird um die Terminologie der Informations- und Kommunikationssysteme ergänzt. Abschließend wird mit Hilfe der Beschreibung des Verständnisses von Management die Grundlage für die weiteren Ausführend dieses Buches gebildet.
Helmut Krcmar
3. Modellierung
Zusammenfassung
Modelle werden verschieden verstanden. Es lassen sich der allgemeine Modellbegriff und der systemische Modellbegriff unterscheiden.
Nach der allgemeinen Modelltheorie von Stachowiak (1973) ist ein Modell ein verkürztes Abbild eines natürlichen oder künstlichen Originals, welches für ein bestimmtes Subjekt innerhalb eines bestimmten Zeitraums einen bestimmten Zweck erfüllt. So beinhaltet beispielsweise das Brettspiel Monopoly ein Modell der Marktwirtschaft, das für die Spieler während des Spiels zum Zweck der Unterhaltung dient.
Helmut Krcmar

Aufgaben des IM

Frontmatter
4. Informationsmanagement
Zusammenfassung
In diesem Kapitel skizziere ich zunächst anhand der Beschreibung des Informationsmanagements (IM) als Managementaufgabe mein Grundverständnis von Management. Anschließend werden anhand unterschiedlicher Konzepte und Definitionen aus der Literatur wichtige Aspekte des IM vorgestellt, die zur Erfassung der Realität, aber auch zu ihrer Gestaltung dienen können. Die Konzepte werden vor dem Hintergrund der Kriterien, die aus der Diskussion um den Informationsbegriff hervorgegangen sind, verglichen und bewertet. Schließlich wird das IM-Modell, das den weiteren Ausführungen dieses Buches zugrunde liegt, vorgestellt und erläutert.
Helmut Krcmar
5. Management der Informationswirtschaft
Zusammenfassung
Das Objekt des Managements der Informationswirtschaft ist die Information selbst. Informationen bilden die Grundlage für Entscheidungen und sind damit ein wesentlicher Produktionsfaktor im betrieblichen Leistungserstellungsprozess. In diesem Kapitel wird daher auf die folgenden Fragestellungen eine Antwort gegeben.
  • Was verbirgt sich hinter dem Begriff Informationswirtschaft?
  • Wie kann der Informationsbedarf im Unternehmen gedeckt werden?
  • Wie sollte das Informationsangebot gestaltet sein, um Informationsnutzer optimal mit den benötigten Informationen zu versorgen?
  • Wie können Informationen organisiert und modelliert werden?
  • Wie kann eine hohe Informationsqualität gewährleistet werden?
  • Wie können Informationen so dargeboten werden, dass sie der menschlichen Informationsverarbeitung entgegen kommen?
In der deutschen betriebswirtschaftlichen Literatur finden sich seit langem Ansätze zur betrieblichen Informationswirtschaft (Wacker 1971; Wild 1971) und zum Informationssystem der Unternehmung im Gegensatz zum Basissystem der Leistungserstellung (Grochla 1975). Diese traditionellen Betrachtungen der Informationswirtschaft erfolgten aber noch ohne den direkten Bezug zur IKT, der dem IM zugrunde liegt und einen Rückkopplungseffekt zwischen technischen Möglichkeiten und einer ideal gestalteten Informationswirtschaft zum Ziel hat.
Helmut Krcmar
6. Management der Informationssysteme
Zusammenfassung
Ausgehend von den Fragen:
  • Wie soll das Management der grundlegenden Bausteine von Informationssystemen, der Daten und Prozesse gestaltet werden?
  • Wie wird der Lebenszyklus einer einzelnen Anwendung von der ursprünglichen Idee über Entwicklung und Betrieb bis hin zur Abschaffung so begleitet, dass er die Unternehmensstrategie sowohl unterstützt als auch umsetzt?
  • Wie kann die gesamte Systemlandschaft in Organisationen harmonisch gestaltet werden, d. h. wie werden neue Informationssysteme aufeinander abgestimmt und Nutzen stiftend in das bestehende Portfolio eingefügt?
befasst sich dieses Kapitel mit dem Management der Informationssysteme.
Informationssysteme sind soziotechnische („Mensch-Maschinen-“)Systeme, die menschliche und maschinelle Komponenten (Teilsysteme) umfassen und zum Ziel der optimalen Bereitstellung von Information und Kommunikation nach wirtschaftlichen Kriterien eingesetzt werden.
Helmut Krcmar
7. Management der Informations- und Kommunikationstechnik
Zusammenfassung
Angesichts stetig sinkender Hardwarepreise scheint die Frage berechtigt, ob es überhaupt noch Sinn ergibt, Zeit und Aufmerksamkeit gut bezahlter Manager für das Management von Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) aufzuwenden. Wäre es nicht ökonomisch, Hardware je nach aktuellem Bedarf zu beschaffen, ohne weitergehende Strategien zu entwickeln?
Zunächst bedeuten sinkende Stückkosten einzelner Hardware-Bestandteile nicht, dass in der Summe keine Kosten entstehen. Auch wenn der Einkauf eines einzelnen Stücks Hardware immer günstiger wird, so wird es doch andererseits auch immer häufiger eingesetzt. Die entstehenden Kosten dürfen daher nicht vernachlässigt werden. So entspricht der Anteil der Hardwarekosten branchenübergreifend knapp einem Fünftel der Gesamtausgaben für IT.
Bei tieferer Prüfung ist auch zu untersuchen, ob die gestellte Frage für das Management von Informations- und Kommunikationstechnik überhaupt relevant ist. Diese Überlegungen implizieren, dass Informations- und Kommunikationstechnik ausschließlich aus Hardware besteht, und dass der Aspekt der Anschaffungskosten eine zentrale Rolle im IKT-Management spielt.
Helmut Krcmar
8. Führungsaufgaben des Informationsmanagements
Zusammenfassung
Auf der Ebene der Führungsaufgaben wird das Spannungsverhältnis zwischen einem erwarteten strategischen Beitrag durch die IT, effizienter und effektiver Ressourcenverwendung sowie kurzfristiger Kostenkontrolle und -reduktion, in dem sich das IM befindet, deutlich. Trotz der sich ständig ändernden Managementtrends können hierfür drei Grundsatzentscheidungen identifiziert werden:
  • Welche Leistung soll erbracht werden?
  • Von wem wird die Leistung erbracht?
  • Wird die Leistung richtig erbracht?
Anhand dieser sind die Inhalte und Methoden dieses Kapitels systematisiert.
Helmut Krcmar

Einsatzfelder des IM

Frontmatter
9. Referenzmodelle des Informationsmanagements
Zusammenfassung
Referenzmodelle (siehe Abschn. 3.1.3) wurden auch für den Gegenstandsbereich des Informationsmanagements entwickelt. Nachfolgend werden mehrere Modelle vorgestellt, die ausschnittsweise oder ganzheitlich Prozesse des Dienstleistungsmanagements im IT-Bereich beschreiben. Diese Modelle wurden bereits als internationales Konzept entwickelt oder haben auf Grund ihrer Verbreitung inzwischen internationale Bedeutung erlangt.
Eine große Herausforderung für das IM ist die geeignete Organisation der IT-Leistungserbringung. Hierbei stellt sich neben der Frage, wer die Leistung erbringen soll, vor allem die Frage, welche Leistungsprozesse notwendig sind und wie diese gestaltet werden müssen, um die Ziele des IM zu unterstützen. IT-Referenzmodelle bieten eine systematische und transparente Zusammenstellung von IT-Managementprozessen und können damit als Basis für eine Reorganisation dienen (Becker et al. 2012, S. 10–11). In der Praxis haben sich hierfür eine Reihe von Referenzmodellen etabliert, die einen gewissen normativen Charakter aufweisen und zum Teil durch ihre praktische Anwendung empirische Bestätigung erfahren haben. Tabellen 9.1 und 9.2 geben einen Überblick über öffentliche bzw. urheberrechtlich geschützte Referenzmodelle.
In den folgenden Kapiteln werden die Information Technology Infrastructure Library (ITIL, siehe Abschn. 9.1), die Control Objectives for Information and Related Technology (COBIT, siehe Abschn. 9.2) und The Open Group Architecture Framework (TOGAF, siehe Abschn. 9.3) detailliert beschreiben.
Helmut Krcmar
10. Einsatzfelder und Herausforderungen des Informationsmanagements
Zusammenfassung
Bisher wurden die Grundlagen, Aufgaben und Ziele des Informationsmanagements anhand der Modellierung, des Informationsmanagement und den strategischen Führungsaufgaben aus theoretischer Perspektive beschrieben. Dieses Kapitel beschreibt die Zusammenhänge, Herausforderungen und Risiken des Informationsmanagements bezogen auf die praktischen Einsatzfelder. Im Folgenden werden beispielhaft die Themenfelder unternehmensübergreifende Wertschöpfung (Abschn. 10.1), Wissensmanagement (Abschn. 10.2), Ubiquitous Computing (Abschn. 10.3), Everything as a Service (XaaS) (Abschn. 10.4), Real-Time Enterprise (Abschn. 10.5) und die jeweiligen Herausforderungen an das Informationsmanagement beschrieben.
Das Kapitel der unternehmensübergreifenden Wertschöpfung stellt die Wertschöpfungskette und deren organisatorische Verflechtungen aus der Perspektive des Informationsmanagements dar. Dabei werden die Prozesse, mögliche Informations- und Kommunikationstechniken aus firmeninterner Sicht aber auch aus unternehmensübergreifender Perspektive anhand des Konzeptes von Porter beschrieben. Anhand der Beispiele des Electronic Business (Abschn. 10.1.1), Supply Chain Management (Abschn. 10.1.2) und dem Customer Relationship Management (Abschn. 10.1.3) wird die unternehmensübergreifende Wertschöpfung und die Herausforderungen an das Informationsmanagement (Abschn. 10.1.4) exemplarisch erklärt und ein abschließendes Fazit (Abschn. 10.1.5) gezogen.
Helmut Krcmar
11. Fallstudie „Rockhaus AG“
Zusammenfassung
Zur Vertiefung und Anwendung der Buchinhalte wird in diesem Kapitel eine inhaltlich durchgängige Fallstudie beschrieben. Die Fallstudie illustriert typische Herausforderungen des IM, die sich in einem Unternehmen mittlerer Größe ergeben können und stellt diese in ausgewählten Fragen zur Diskussion. Zu Beginn der jeweiligen Fragen werden die betroffenen Ziele und Themen der Fallstudie aufgezeigt. Die Fragen orientieren sich dabei an den Aufgaben des IM. Um den Realitätsbezug der Fallstudie zu erhöhen, wurde auf eine vollständige Trennung der Ebenen verzichtet. Aus diesem Grund ist eine sequenzielle Abarbeitung der einzelnen Teile empfehlenswert. Zur Erleichterung der für die Fragenbeantwortung relevanten Kapitel dient die Übersicht in Tab. 11.1.
Helmut Krcmar
Backmatter
Metadaten
Titel
Informationsmanagement
verfasst von
Helmut Krcmar
Copyright-Jahr
2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-45863-1
Print ISBN
978-3-662-45862-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-45863-1