Zentrale Voraussetzung für ein erfolgreiches und zielgerichtetes Handeln ist eine gute Informationsbasis. Damit Informationen vom Empfänger richtig aufgenommen und ausgewertet werden können, müssen sie folgenden Anforderungen gerecht werden:
Informationen müssen sachlich korrekt sein.
Informationen müssen die betroffene Fragestellung umfassend beschreiben.
Informationen müssen klar und nachvollziehbar strukturiert sein.
Informationen müssen empfängerbezogen sein, d.h. sie müssen sich an dessen Anforderungen und Sachverstand orientieren.
Nachdem sich die bisherigen Ausführungen auf den Bereich des gesamten Internen Rechnungswesens bezogen, wird nun die Frage nach den spezifischen Aufgaben und dem konkreten Inhalt der Kosten- und Erlösrechnung gestellt. Controlling erfolgt auf der strategischen Ebene (doing the right things) und auf der operativen Ebene (doing things right). Die Kosten- und Erlösrechnung ist aber ein integraler Bestandteil des Controllingsystems und kann deshalb nicht losgelöst von den übrigen im System vorhandenen Bausteinen betrachtet werden. Im Zusammenspiel dieser Bausteine werden der Kosten- und Erlösrechnung ganz bestimmte Aufgaben zugeordnet.
Die Kostenartenrechnung ist das erste Teilgebiet der Kosten- und Erlösrechnung. Sie bildet deren Ausgangspunkt. Die Kostenartenrechnung nimmt eine Sonderstellung innerhalb der Teilgebiete der Kosten- und Erlösrechnung ein.
Gemeinkosten sind dadurch gekennzeichnet, dass sie im Gegensatz zu Einzelkosten nicht direkt den Kostenträgern zugeordnet werden können. Das Gemeinkostencontrolling wird im Rahmen der Kostenstellenrechnung abgewickelt. Die Planung, Erfassung, Steuerung und Verrechnung der Gemeinkosten erfolgt auf dem Umweg über Organisationseinheiten/Abteilungen (➔ KOSTENSTELLEN). Das Gemeinkostencontrolling wird dort am Ort der Kostenentstehung in Abhängigkeit der jeweils eingesetzten Technologie (➔ Anlagen, Maschinen) durchgeführt.
Aufbauend auf der Kostenarten- und Kostenstellenrechnung befasst sich dieses Kapitel mit dem Produktkostencontrolling. Dabei geht es um die Ermittlung, Analyse und Steuerung der Kosten, die durch die Erzeugnisse des Unternehmens verursacht werden. Auch hier gibt es zwischen Industriebetrieben und dem Dienstleistungssektor bezüglich der Kostenstruktur gravierende Unterschiede. Analog zu den Ausführungen zum Gemeinkostencontrolling stehen bei den weiteren Ausführungen die Abläufe des industriellen Bereiches im Vordergrund.