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18.06.2013 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Aachener Netzwerk – 1. Elektromobil-Produktionstag

verfasst von: Markus Schöttle

3 Min. Lesedauer

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Mit Franz Alt, Buchautor und einem der kritischsten Fernsehjournalisten sowie dem ehemaligen Umweltminister Dr. Klaus Töpfer als Referenten holte Professor Dr. Achim Kampker prominente Schützenhilfe für sein ehrgeiziges Netzwerk für Elektromobilität nach Aachen. Der Leiter des Lehrstuhls für Produktionsmanagement, WZL der RWTH Aachen und Geschäftsführer der StreetScooter GmbH, lud in der vergangenen Woche zum 1. Elektromobil-Produktionstag und passenden Rahmenveranstaltungen in das Aachener Eurokongress-Zentrum ein.

Schützenhilfe ist in dem Themenfeld rund um die Elektromobilität von Nöten, denn die rhetorischen Tiefschläge nach dem Elektromobilitätshype überdecken die öffentliche Wahrnehmung von fachlich fundierter und dringend notwendiger Aufbauarbeit. Somit motiviert Dr. Töpfer das Aachener Publikum: ATZelektronik konfrontiert den CDU-Politiker mit der Absage von Frau Merkel an Dieter Zetsche, jetzt die Rahmenbedingungen für Elektrofahrzeuge zu schaffen. Der Daimler-Chef forderte von der Kanzlerin beim Berliner E-Mobil-Gipfel im Mai, beispielsweise Bus- und Taxispuren für Elektroautos freizugeben. Töpfer will darum kämpfen: "Sie können davon ausgehen, dass ich dafür in meiner Partei werben werde." "Dass nur noch Elektroautos in die Innenstädte fahren dürfen, ist in Deutschland machbarer als ein Tempolimit", ergänzte er in der Aachener Zeitung.

Franz Alt, bekannt als ehemliger Leiter des Politikmagazins "Report" und der Zukunftssendung "Zeitsprung", appellierte an die alle engagierten Teilnehmer, sich bloß nicht entmutigen zu lassen. Elektromobilität werde sich schon allein deswegen durchsetzen, weil diese Fahrzeuge die einmalige Chance haben, Sonnen- und Windenergie zu tanken. Diese Energieerzeugung ist längst keine Nischentechnologie mehr, betont der ehemalige Befürworter von Atomenergie. "Den notwendigen Atem auf dem zugebenermaßen sehr langen Weg muss man einfach aufbringen, so wie es Professor Kampker und seine Team in überzeugender Weise in Aachen tun und hier längst wertschöpfend aktiv sind."

Der Elektromobil-Produktionstag offenbarte in den meisten Vorträgen, dass ein knallharter Konkurrenzkampf entstanden ist, sowohl auf Industrieseite als auch unter Wissenschaftlern. Gradmesser sind die fachlich spannenden Präsentationen, die aber leider, wie Kampker im Nachgespräch einräumt, "an der Oberfläche bleiben müssen". "Wir sind über Theorien, beispielsweise in der Fertigung von Batterien, weit hinaus, sodass wir in laufende Industrieprojekte involviert sind und auch gebraucht werden", verrät der Professor. Die mittlerweile strenge Geheimhaltung bestätigen auch Dr. Christian Allmann, Leiter des Forschungsprojekt eProduction bei Audi (unter anderem Energiespeicherproduktion) und Dr. Michael Kohnhäuser, Leiter Technologieentwicklung und Prototypenbau Hochvoltspeicher bei BMW.

Somit geht das Konzept der Aachener Netzwerker auf. Ein Kongress wie der Elektromobil-Produktionstag, zu dem hochrangige Teilnehmer kommen, ist nur ein Element einer interdisziplinären Austauschplattform. Diese wird ergänzt durch die Erlebniswelt Mobilität und durch Workshops, die unter der Leitung des Network for Automotive Excellence (NoAE) veranstaltet wurden. Insbesondere innerhalb der NoAE werden Industriepartnerschaften geknüpft. Der fachliche Austausch ist außerordentlich hilfreich, bestätigen Teilnehmer. Zu den 16 Netzwerkinitiativen der NoAE in Aachen zählen beispielsweise Zertifizierungskurse für die Elektromotoren- und Energiespeicherproduktion, Intelligente Betriebsmittel zur Senkung von Industrialisierungsbarrieren sowie Kickoff-Veranstaltungen für zu erstellende Studien und weitere Seminare.

Zum interdisziplinären Ansatz von Achim Kampker zählt auch konsequentes Technologiemarketing: "Das Know-how der so zahlreichen Firmen und Universitäten Einrichtungen muss nach außen sichtbarer sein, als in der Vergangenheit der Fall war." Somit warben die Veranstalter auch in der Öffentlichkeit. Nach Angaben der begleitenden Marketingagentur Tema informierten sich rund 2000 Besucher in der Erlebniswelt Elektromobil und trafen möglicherweise auch dort den Buchautoren Alt und den Politiker Töpfer.

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