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17.11.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Abschirmhalle zur Nachbildung einer virtuellen elektromagnetischen Umgebung

verfasst von: Katrin Pudenz

2 Min. Lesedauer

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Das Thüringer Innovationszentrum der Technischen Universität (TU) Ilmenau hat eine Abschirmhalle als erste Ausbaustufe für die Mess- und Prüfeinrichtung "Virtuelle Straße" (VISTA) eröffnet. Vista bildet eins von zwei Kernelementen im Hauptgebäude des Thüringer Innovationszentrums Mobilität (ThIMo). Weitere Prüfeinrichtungen befinden sich im Aufbau.

Die "Virtuelle Straße" soll den Forschern der TU Ilmenau einen kontrollierten Zugang zu allen funktechnischen Aspekten von Autos ermöglichen, die sich künftig immer mehr zu "rollenden Smartphones" entwickeln werden. "Das Auto der Zukunft wird energieeffiziente und umweltfreundliche Fahrzeugtechniken bis hin zur Elektromobilität mit intelligenten Informations- und Kommunikationssystemen vereinen", erläutert der Sprecher des ThIMo, Professor Matthias Hein. "Derartige Systeme sollen das Autofahren komfortabler, aber durch die Vernetzung und zuverlässige Interaktion mit der Fahrzeugumgebung vor allem sicherer machen."

Weitere Ausbaustufen folgen

Die nach sechsmonatiger Installationsdauer fertiggestellte Abschirmhalle ermöglicht mit 16 Metern Länge, 12 Metern Breite und neun Metern Höhe Messungen in dem Frequenzbereich von 70 bis 6000 Megahertz (MHz), heißt es aus Ilmenau. Um unerwünschte Einstrahlungen von außen sowie Reflexionen von Decke und Wänden zu unterdrücken (Echofreiheit), sei die Abschirmhalle wie ein Faraday’scher Käfig konstruiert und mit pyramidenförmigen Absorbern ausgekleidet. In der Halle befindet sich ein EMV-tauglicher Rollenprüfstand (EMV: elektromagnetische Verträglichkeit), der dazu dient, ein Fahrzeug in Bewegung zu setzen ohne es zu fahren. Auf diese Weise erhalten die Forscher Zugriff auf alle wesentlichen Faktoren, die bei der Wechselwirkung zwischen der Fahrzeugfunktion und dessen Funkumgebung eine Rolle spielen. In der zweiten Ausbaustufe soll die Vista-Anlage um eine Nahfeldmesseinrichtung ergänzt werden, die es ermöglicht, sämtliche in einem Fahrzeug verbauten Antennen genauestens zu charakterisieren. In der dritten und letzten Ausbaustufe schließlich werden in der Kammer Beleuchtungsantennen installiert, die realistische Funkkommunikationsverhältnisse von der Straße ins Labor holen, erläutern die Verantwortlichen der TU Ilmenau.

Die Konzeption der Messhalle erfolgte im Rahmen der ThIMo-Forschergruppe Port - Powertrain/Radio train, die vom Freistaat Thüringen mit Unterstützung durch den Europäischen Sozialfond für eine Laufzeit von drei Jahren gefördert wurde. Einen Schwerpunkt des mit 1 Million Euro geförderten 14-köpfigen Forscherteams bildete die interdisziplinäre Bearbeitung fahrzeug- und informationstechnischer Fragestellungen. Zu den erzielten Ergebnissen gehören sich selbst mit Energie versorgende Sensoren zur Erfassung von Fahr- und Fahrzeugzuständen, neue Ansätze für die elektronische Vernetzung innerhalb des Fahrzeugs und mit der Umgebung sowie fortgeschrittene Fahrerassistenzsysteme zur Erhöhung von Fahrsicherheit und -komfort.

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