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15.12.2014 | Naturwissenschaftlich-technische Anwendungen | Schwerpunkt | Online-Artikel

Apps für die Baubranche

verfasst von: Christoph Berger

3:30 Min. Lesedauer

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Mobilität ist zu einem wesentlichen Aspekt von Gesellschaft und Wirtschaft geworden. Dazu gehört es, Daten von mobilen Endgeräten und ortsunabhängig ab- und aufrufen zu können. Auch für die Baubranche gibt es inzwischen viele nützliche Apps.

Zur einfacheren Dokumentation von Gefährdungsbeurteilungen und den damit einhergehenden Pflichten bezüglich des Arbeitsschutzgesetzes hat die BG Bau – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft für ihre Mitgliedsbetriebe eine kostenlose App für iPads entwickelt. Damit können die Arbeitsbedingungen und notwendigen Schutzmaßnahmen für alle Gewerke der Bauwirtschaft mobil erfasst werden.

Die App, mit der gleich mehrere Baustellen erfasst werden können, führt die Unternehmen in sechs Schritten zur kompletten Gefährdungsbeurteilung: Unternehmensdaten erfassen, Arbeitsbereiche und Tätigkeiten festlegen, Gefährdungen beurteilen und Risiken ermitteln, geeignete Schutzmaßnahmen auswählen, Schutzmaßnahmen durch- und umsetzen sowie die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen überprüfen.

Das Arbeitsschutzgesetz im Blick

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Wie wichtig das Thema ist, wird auch im Kapitel „Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung“ des Springer-Fachbuchs „Baustelleneinrichtung“ beschrieben: „Eine gute Baustelleneinrichtung ist die Grundlage für sicheres Bauen. Gerade in Deutschland kann im Vergleich zum europäischen Ausland festgestellt werden, dass noch ein riesiges Potenzial gegeben ist, Baustellen sicherer zu machen.“ Der Bauherr solle sich seinen Planern gegenüber zu seiner Verantwortung bekennen und die Planer dürften die Belange von Sicherheit und Gesundheitsschutz nicht unbeachtet lassen. Insbesondere könnten die notwendigen Maßnahmen ausgeschrieben und damit vertraglich vereinbart werden. Weiter heißt es: „Die Bauunternehmer können sich zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bekennen und ihre Mitarbeiter auffordern, sich entsprechend zu verhalten.“

Über die „Bausteine“-App für Smartphone oder Tablet der BG Bau erhalten die Nutzer zudem alle Informationen der sogenannten „Gelben Mappe“ als mobiles Nachschlagewerk für unterwegs. Darin enthalten sind themenbezogene Hinweise, Erläuterungen von Präventionsvorschriften und Tipps für gesundes und sicheres Arbeiten.

Informationen zu Gefahrstoffen

Und schließlich bietet die Berufsgenossenschaft noch webbasierte Apps des Gefahrstoff-Informationssystems GISBAU an. In der App WINGIS mobile stehen die wesentlichen Inhalte der Gefahrstoff-Software WINGIS für Unternehmen und Beschäftigte zur Verfügung. Alle wichtigen Informationen zu Bauchemikalien können dort nachgeschlagen werden. Darüber hinaus bietet die App GHS mobile eine Umsteigehilfe auf das weltweit einheitliche System GHS (Globally Harmonized System of Classification, Labelling and Packaging of Chemicals).

Zum GHS-System heißt es im Buchkapitel „Arbeitssicherheit, Umweltauswirkungen und Entsorgung“ des Buchs „Baudichtstoffe: „Während REACH ein europäisches System zur Zulassung von Chemikalien darstellt, basiert das neue global harmonisierte System (GHS, Globally harmonized System  of  Classification and Labelling of Chemicals) auf der Notwendigkeit, weltweit gültige Standards und Symbole für die Kennzeichnung von Chemikalien einzuführen.“

Mobile Nutzenabschätzung von Energieeffizienzmaßnahmen

Um Hauseigentümern unabhängige Orientierung im Informationsdschungel rund um Energieeffizienz im Gebäude zu bieten, hat das Fraunhofer IAO gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie im EU-Projekt „ENBUS!“ eine App entwickelt, die eine neutrale und kostenfreie Nutzenabschätzung erlaubt.

Der Nutzer wählt dazu ein Gebäudemodell und dessen Standort aus. Die App ermittelt dann modellhafte Energieeinsparungen für eine Vielzahl hinterlegter Produkte und Baustoffe und liefert weitere Hilfestellungen rund um die „Energieeffizienz im Gebäude“. Derzeit ist die ENBUS!-App als Prototyp für iPhone und iPad verfügbar. Künftig soll die Software auf andere Plattformen ausgeweitet und inhaltlich umfassend ergänzt werden.

Viele Anbieter bieten Apps zu ihren Produkten

Darüber hinaus finden sich in den großen App-Shops noch zahlreiche Anwendungen der unterschiedlichsten Produktanbieter und zu den verschiedensten Themen. Mit dem „Kompendium der Wärmedämmung“, Anbieter ist BASF Wall Systems, können beispielsweise Informationen rund um das Thema „Dämmung“ abgerufen werden; in „Wärmepumpe geoCHECK“ von Vaillant geht es um den Einsatz von Wärmepumpen und verschiedene Energiequellen; auch das auf Schalungen spezialisierte Unternehmen Peri bietet einige mobile Helfer für die tägliche Arbeit.

Ebenso machen viele Softwarelösungen der CAD-, CAFM- oder BIM-Anbieter sowie der auf Bauprozesse spezialisierten IT-Unternehmen inzwischen die mobile Zusammenarbeit und den ortsunabhängigen Zugriff auf Software möglich.

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2011 | Buch

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