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18.08.2015 | Unternehmensstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Ausbildung "Made in Germany" braucht Mentoring

2:30 Min. Lesedauer

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Mentoring ist bei der Personalentwicklung von Nachwuchsführungskräften etabliert. In der Ausbildung besteht beim Wissenstransfer über eine Beziehungsperson allerdings noch Nachholbedarf, so Gastautor Jan Boskamp.

Mentoring ist ein Instrument zur Begleitung und Unterstützung des beruflichen Weges von jungen Potentialträgern als Nachwuchsführungskräfte. So lautet die gängige Definition von Mentoring in der einschlägigen Literatur zum Thema.


Zwei Annahmen stören an dieser sehr sachlich gehaltenen Definition:

  1. Scheinbar gibt es auch Menschen, die keine Potentiale in sich tragen

  2. Mentoring scheint sich an Führungskräfte zu richten – und zwar ausschließlich.

Chance und Möglichkeiten durch Mentoring

Beiden Annahmen muss widersprochen werden. Mentoring ist ein schlankes Instrument der Personalentwicklung, welches Vorteile auf individueller und organisationaler Basis mit sich bringt. Studien attestieren Mitarbeitern, die durch Mentoring begleitet wurden, eine höhere Zufriedenheit, ein größeres Commitment zu ihrem Job sowie eine stärkere Bindung und Identifikation mit dem Unternehmen. Zudem findet ein formeller und informeller Wissenstransfer über verschiedene Netzwerke im Unternehmen statt, wodurch generations- und abteilungsübergreifendes Lernen ermöglicht und ein Zuwachs an Kompetenzen erreicht wird.

Vor dem Hintergrund zunehmender Komplexität und einem sich schnell wandelnden Umfeld in Unternehmen ist es daher sinnvoll, diese Vorteile der gesamten Belegschaft zu ermöglichen. Gefragt sind Innovation und Agilität, sowohl an der Unternehmensbasis als auch im Management. Junge Mitarbeiter wünschen sich mehr denn je individuelle Ansprache und Betreuung in ihrem Arbeitsumfeld.

Gerade Auszubildende brauchen Mentoren

In Deutschland werden laut Berufsbildungsbericht 2015 und BIBB-Datenreport 2015 jährlich 148.000 Ausbildungsverträge frühzeitig aufgelöst, davon knapp zwei Drittel bereits im ersten Lehrjahr. Diese Quote von etwa 25 Prozent bildet deutlich ab, wie es um die Ausbildung "Made in Germany“ bestellt ist. Benötigt wird ein ganzheitlicher Ansatz, um die Herausforderungen zu meistern, die bereits heute spürbar sind: Fachkräftemangel, demographischer Wandel, Generationenkonflikte und starre Strukturen in Unternehmen.

Ein erweitertes Verständnis von Mentoring, das unbedingt mit einem Wandel in der Haltung einhergeht, eröffnet neue Perspektiven: Jeder Mensch besitzt die notwendigen Ressourcen, seine Ziele zu erreichen. Das Umfeld zur Entfaltung dieser immanenten Potentiale wird durch den Mentor geprägt, der eine ressourcenorientierte Haltung einnimmt. Dadurch entstehen ein sicherer Rahmen sowie Raum für Wachstum. Beides wirkt sich entscheidend auf die Unternehmenskultur und die Entwicklung der Mitarbeiter aus, da neben den Mentees auch die Mentoren von der Maßnahme profitieren.

Folgende vier Säulen für erfolgreiches Mentoring lassen sich definieren:

  • Wertschätzung
  • eine ressourcenorientierte Haltung,
  • Vertrauen und
  • eine klare Absichtserklärung der Teilnehmer.

Unter diesen Bedingungen ist Mentoring ein wirkungsvolles Instrument der Personalentwicklung, auch und gerade für junge Mitarbeiter und Auszubildende. Mentoring bedeutet Kennenlernen, Beziehungsaufbau und vor allem das Eröffnen neuer Perspektiven.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

Fordern und Fördern

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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Entwicklung eines Mentoring-Programms

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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

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