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26.08.2015 | Wertpapiergeschäft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Börse bestraft nervöse Anleger

verfasst von: Christian Kemper

2:30 Min. Lesedauer

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Die Turbulenzen in China haben die Finanzmärkte erschüttert. Einige Marktbeobachter fürchten weiter fallende Kurse und steigen aus – andere sehen hingehen Einstiegschancen.

Die deutschen Aktien zählen im August 2015 zu den größten Verlierern im Vergleich mit den wichtigsten internationalen Indizes. Rund 15 Prozent Kursverlust mussten Dax-Anleger aufgrund des Börsenbebens in China und im restlichen Asien verkraften. Der 24. August 2015 wird somit als ein schwarzer Montag in die Handelschroniken eingehen. Speziell Firmen aus der Bundesrepublik seien stark in den Schwellenländern präsent, was die Anfälligkeit deutscher Aktien für die Vorkommnisse in Asien erklärt. Analysten der Deka Bank kommentieren: „Die Krise ist tot, es lebe die Krise!“

Wichtige Absatzmärkte sind gefährdet

Auslöser des Crashs waren nervöse Marktteilnehmer, die befürchten, dass die asiatischen Länder weiter an Wirtschaftskraft verlieren und auch die Konjunktur in den USA und in Europa deutlich schwächen könnten. Die größten Kursverluste verbuchten Automobilhersteller, die besonders abhängig sind vom chinesischen Absatzmarkt.

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„Da wir nicht von einer Rezession der Weltwirtschaft ausgehen, sollten sich die derzeitigen Kurse als gute Einstiegsgelegenheiten herausstellen“, meint hingegen Asoka Wöhrmann, Chefanlagestratege der Deutschen Asset & Wealth Management (DWS). „Einige Aktienstrategen rechnen jetzt mit einer Aufholjagd“, schreibt die Journalistin Carmen Mausbach in der Anlage Praxis (Ausgabe 9-2015, Seite 2). Doch speziell Dax-Anleger bräuchten wegen der Schwankungen an den Märkten nun starke Nerven sowie viel Geduld. 

Neben den Zweifeln in Asien ruft die erwartete Erhöhung des Leitzinses durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) Verunsicherung hervor. Eine im September nahende Zinswende könnte die weltweiten Kapitalströme wieder in Richtung USA leiten. Das risikoreichere Asien wäre dann weniger attraktiv für Investoren und die dortigen Aktienmärkte würden wiederum verlieren.

Skepsis gegenüber Schwellenländern

„Nach rund fünf Jahren rückläufigen Wirtschaftswachstums und wiederholter Wechselkurskorrekturen nehmen die Spannungen in den aufstrebenden Volkswirtschaften deutlich zu“, kommentiert Maarten-Jan Bakkum die aktuelle Lage. Der Experte für Emerging Markets bei NN Investment Partners, der Fondsgesellschaft der ING, hat die Finanzsysteme in den bislang boomenden Ländern unter die Lupe genommen. „Die Zahl der Firmenpleiten steigt, während die Gewinne der Banken rapide sinken“, beobachtet er. Um diese Entwicklung in den Griff zu bekommen, setzen laut Bakkum nun unterschiedliche Mechanismen ein: „In Ländern mit autokratischer Tradition verschärfen die Regierungen die staatliche Kontrolle.“ Das sei in den vergangenen Jahren in Russland, Thailand, China und der Türkei zu beobachten gewesen. „In Ländern, in denen demokratische Traditionen stärker verwurzelt sind oder die Regierungen weniger Kontrolle über Gesellschaft und Institutionen ausüben können, eskalieren die Konflikte in der Regel im politischen System“, sagt der Experte für Schwellenländer voraus.

 

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