Zusammenfassung
In der Entwicklungsgeschichte des wissenschaftlichen Denkens ist es immer bemerkenswert, wenn wichtige Ideen, die in einem bestimmten wissenschaftlichen Gebiet entstanden sind, von Forschungsergebnissen in einer anderen wissenschaftlichen Disziplin bestätigt werden. Dies umso mehr, wenn die Untersuchungen von verschiedenen Problemlagen aus auf verschiedenen Ebenen mit völlig verschiedenen Methoden und unabhängig voneinander durchgeführt wurden. In einem solchen Fall dienen die Befunde des einen Wissensgebiets zur Deutung der Ergebnisse des anderen. Wenn daher die Untersuchungen bedeutender moderner Philosophen über die Strukturierung des menschlichen Bewußtseins, besonders ihre Analyse des Ursprungs der Abstraktion und Typisierung mit den Befunden neurologischer und psychopathologischer Studien der durch Gehirnverletzung erzeugten Sprachstörungen übereinstimmen, ist dies von besonderem Interesse für den Sozialwissenschaftler. Er kann mit Recht erwarten, daß eine solche gegenseitige Bestätigung neues Licht auf einige der wichtigsten Probleme der Sozialwissenschaften werfen wird, nämlich auf das Verhaltnis zwischen dem Menschen und seiner Umwelt und die Funktion der Sprache.
„Language, Language Disturbances, and the Texture of Consciousness“, Social Research, 17, 1950, S. 365–394. (B.L.)
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© 1971 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Schütz, A. (1971). Sprache, Sprachpathologie und Bewusstseinsstrukturierung. In: Gesammelte Aufsätze. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-2858-5_10
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