Zusammenfassung
Wir wollen hier den Vorgang untersuchen, in dem ein im täglichen Leben Handelnder sein zukünftiges Verhalten bestimmt, nachdem er mehrere mögliche Weisen des Handelns erwogen hat. Der Begriff „Handeln“ soll einen ablaufenden Prozeß menschlichen Verhaltens bezeichnen, der vom Handelnden vorgezeichnet wurde, anders gesagt, der auf einem vorge- faBten Entwurf beruht. Der Begriff„Handlung“ soil das Ergebnis dieses ablaufenden Prozesses, also das vollzogene Handeln bezeichnen. Handeln kann daher unbekundet und verdeckt (covert) sein — zum Beispiel der intellektuelle Versuch einer wissenschaftlichen Problemlosung — oder es kann of f enkundig (overt) und in die äußere Welt gerichtet sein. Aber nicht jedes entworfene Verhalten ist auch ein beabsichtigtes Verhalten. Um eine Vorüberlegung in ein Ziel und einen Entwurf in eine Absicht zu verwandeln, muß der Wille hinzutreten, den Entwurf zu verwirklichen und den entworfenen Zustand herbeizuführen. Diese Unterscheidung ist für unbekundetes Handelnsehrwichtig. Phantasiere ich etwas, so kann es entworfen sein, und es ist damit ein Handeln im Sinne unserer Definition.
„Choosing among Projects of Action,“ in: Philosophy and Phenomenological Research, 12, 1951, S. 161–185. (R.G.)
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© 1971 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Schütz, A. (1971). Das Wählen zwischen Handlungsentwürfen. In: Gesammelte Aufsätze. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-2858-5_3
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