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16.11.2015 | Programmiersprachen | Schwerpunkt | Online-Artikel

Computerkompetenz deutscher Schulabgänger unterdurchschnittlich

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Die Computerkompetenz der deutschen Schulabgänger ist im internationalen Maßstab unterdurchschnittlich oder höchstens durchschnittlich. Das ist nicht nur tragisch, sondern auch gefährlich: Immerhin gilt die informatische Bildung als Grundlage der Ausbildungsfähigkeit Wirtschaft 4.0.

Die Situation, in der sich die Informatische Bildung in Deutschland derzeit befindet, ist inzwischen durch aktuell in den Medien diskutierte Studien (ICILS) hinlänglich bekannt: Die Computerkompetenz der deutschen Schulabgänger ist im internationalen Maßstab unterdurchschnittlich oder höchstens durchschnittlich. Im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt im Zuge der Wirtschaft 4.0 ist das eine Schieflage, die korrigiert werden muss. Unternehmen und Betriebe sind auf Auszubildende und Fachkräfte angewiesen, die über sichere IT-Grundkompetenzen verfügen. Die betriebliche Ausbildung muss auf Grundkenntnissen aufbauen, die bereits in den allgemeinbildenden Schulen angebahnt und in den beruflichen Schulen gefestigt und vervollständigt werden.

Zur Einstufung von Sprachkompetenzen existieren schon länger internationale Standards. Der TOEFL-Test oder das Cambridge Certificate sind weltweit anerkannt. Ein solcher Standard sollte auch Computerkenntnissen zugrunde gelegt werden. Die Orientierung an Standards hat zum Vorteil, dass Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit gewährleistet werden. Unternehmen können auf dieser Grundlage die Computerkompetenzen potentieller Mitarbeiter leichter einschätzen. Für Sprachen ist das Orientierungsraster der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen. Er ist zugleich der Standard, an dem Zertifizierungen, wie TOEFL oder das Cambridge Certificate ausgerichtet werden müssen.

Verankerung der Informatischen Bildung

Für Computerkompetenzen existiert ein solcher Orientierungsrahmen ebenfalls: Das e-Competence Framework (e-CF) for ICT-Users. Anwendungsorientierte Zertifizierungen für Computeranwender wie der Europäische Computerführerschein (ECDL) sind daran orientiert und bieten wie Sprachzertifikate eine praxisorientiertes Curriculum, passende Lehr-/Lernmaterialien und Standardprüfungen, die eine Vergleichbarkeit der Kompetenznachweise ermöglichen. In Deutschland haben bundesweit bereits 1000 Schulen den ECDL in ihr Bildungsangebot integriert. Damit ist ein überregionaler Standard für Computerbildung geschaffen worden.

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Die Verankerung der Informatischen Bildung muss in allen Schulformen vorangetrieben werden und bereits in den allgemeinbildenden Schulen fester Bestandteil des Lehrplans sein. Aufbauend auf einem systematischen Fachunterricht zu Themen wie Coding und Programmieren sowie der Medienbildung, die in jüngeren Jahrgangsstufen Jugendmedienschutz und allgemeine Medienkompetenz zum Inhalt hat, muss ab der 7. Klasse mit dem Aufbau berufsvorbereitender Computerkompetenz begonnen werden. Dies sollte kann sinnvollerweise fachintegrativ erfolgen oder in einem eigenen Fach Informatische Bildung. Jede Schule, ob weiterführend oder berufsbildend, sollte ihren Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern eine IT-Bildung nach internationalem Standard ermöglichen. Internationale Kompetenzraster wie der e-CF definieren diesen Standard und daran ausgerichtete entsprechende Zertifizierungen wie der ECDL schaffen die Voraussetzungen dafür stellen sicher, dass Deutschland in der Wirtschaft 4.0 eine Spitzenposition einnimmt.

Zum Autor
Thomas Michel ist seit 1998 Geschäftsführer der Dienstleistungsgesellschaft für Informatik mbH (DLGI). Bereits 2005 ist Thomas Michel eine strategische Partnerschaft mit Klicksafe eingegangen. Klicksafe ist eine Sensibilisierungskampagne zur Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und neuen Medien im Auftrag der Europäischen Kommission. Die Initiative ist ein gemeinsames Projekt der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz (Projektkoordination) und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM). Seit 2014 ist Thomas Michel Partner der Allianz für Cybersicherheit. Die Allianz wurde vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) ins Leben gerufen.
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