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28.11.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Continental: Mehr Stabilität für Motorräder durch optimiertes Kurvenbremsen

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

1:30 Min. Lesedauer

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Der Automobilzulieferer Continental hat sein Motorrad-Integralbremssystem (MIB) um eine neue Funktion erweitert: das optimierte Kurvenbremsen. Die Funktion soll zu mehr Fahrsicherheit durch das Verhindern von blockierenden Rädern beim Bremsen in Kurven führen.

Antiblockiersysteme (ABS) für Motorräder sind bislang dafür ausgelegt, die Fahrstabilität bei Geradeaus-Vollbremsungen aufrechtzuerhalten. Gerade in Kurven muss die Bremse sanft dosiert werden, damit die Fahrt nicht abrupt mit einem Sturz endet. "Beim optimierten Kurvenbremsen berücksichtigt das Bremssystem die Schräglage des Motorrads. Abhängig von der Schräglage wird der Eintritt in die ABS-Regelung sensibler und die Druckmodulation geschmeidiger, um die Fahrbarkeit des Fahrzeugs in Kurven zu verbessern", sagt Lothar Kienle, Leiter Entwicklung Motorrad im Geschäftsbereich Vehicle Dynamics. Das Motorrad-Integralbremssystem sorge aktiv dafür, dass die Bremsdrücke an Vorder- und Hinterrad immer in einem optimalen Verhältnis zueinander stehen. Das Motorrad werde insgesamt stabiler und setze die Bremsanforderungen des Fahrers ohne starke Lastwechsel um.

Entscheidend beim optimierten Kurvenbremsen sei das Zusammenspiel zwischen dem MIB und der in einer Sensorbox integrierten, umfangreichen Sensorik und cleveren Algorithmen, erläutert Continental. Das ABS passe die ABS-Regelung abhängig von der jeweiligen Fahrsituation dem Schräglagenwinkel des Motorrads an. Für die Ermittlung der Schräglage des Motorrads werden die Signale für Roll- und Gierrate sowie Querbeschleunigung des Sensorclusters herangezogen, die rund einhundert Mal pro Sekunde kontrolliert werden. Mit zunehmender Schräglage wird der Bremsdruckgradient bei Bremsbeginn immer weiter limitiert. Hierdurch soll der Druckaufbau zielgerichteter und zusätzlich die Druckmodulation im Bereich der ABS-Regelung sanfter erfolgen.

Mit dem System lassen sich eine Reihe weiterer Fahrdynamik-Sicherheitsfunktionen realisieren, wie eine besonders feinfühlige Abhebeerkennung des Hinterrads (Rear Wheel Lift-Off Protection, RLP), elektronische Traktionskontrolle (Traction Control System, TCS) oder eine Wheely-Kontrolle, die das Aufsteigen des Vorderrads beim Beschleunigen durch die Regelung des Motordrehmoments verhindern soll.

Erstmals soll die Funktion für leistungsstarke Motorräder im Frühsommer 2015 bei der neuen S 1000 XR von BMW Motorrad in Serie gehen.

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