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07.07.2014 | Konstruktion + Entwicklung | Interview | Online-Artikel

„Den Forschergeist wecken“

3 Min. Lesedauer

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Auf der Maker Faire in Hannover tauschten sich am 5. und 6. Juli 2014 Entwickler, Tüftler, Bastler und Erfinder über ihre Ideen aus. Ein Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Erich Barke, Präsident der Leibniz Universität und Schirmherr der Messe, über technische Kreativität und die Lust am Ausprobieren.

Springer für Professionals: Sie unterstützen die Maker Faire als Schirmherr. Was hat Sie dazu veranlasst?

Prof. Dr.-Ing. Erich Barke: Deutschland ist kein bedeutendes Agrarland, und Bodenschätze haben wir auch nicht anzubieten. Unser Wohlstand basiert wesentlich auf der Intelligenz und dem Erfindungsreichtum unserer Ingenieure und Naturwissenschaftler. Wir sind in der Lage, komplexe Güter zu entwickeln und das muss auch in Zukunft so bleiben. Deshalb ist es wichtig, dass an unseren Universitäten die besten und kreativsten Köpfe Ingenieur- und Naturwissenschaften studieren. Und deswegen sind mir die „Maker“ – die Bastler, Tüftler und Erfinder – so wichtig, denn sie sichern die Zukunft unseres Landes. Schließlich werden nicht wenige von ihnen an technisch orientierten Universitäten wie der Leibniz Universität studieren. Im Übrigen ist das Konzept der Veranstaltung ein exzellentes Beispiel für die Förderung von technischer Kreativität in allen Lebensbereichen. Spannende Begegnungen zwischen Theorie und Praxis setzen Impulse und fördern die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Die Maker Faire zeichnet sich vor allem durch spielerische Wissensvermittlung und das Zusammentreffen unterschiedlicher Disziplinen aus. Kann uns das nicht auch im Arbeitsleben mal gut tun?

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Auch im Arbeitsleben sollten spielerische Elemente und das Zusammenarbeiten mit anderen Disziplinen Raum haben. Interdisziplinäres Zusammenarbeiten wird immer mehr zu einem Erfolgsfaktor – in der Wissenschaft und in der Wirtschaft. Dies sichert einer Gesellschaft die Fähigkeit, komplexe Zukunftsaufgaben zu lösen und sich Offenheit für andere Denk- und Lösungsformen zu erhalten.

Die Messe hat nicht nur technische und wissenschaftliche Projekte präsentiert, sondern auch Tüftlern die Möglichkeit gegeben, sich untereinander auszutauschen. Was glauben Sie: Inwiefern können hieraus eines Tages zukunftsweisende Projekte entstehen?

Vernetzung und Begegnung sind der Beginn aller Innovation. Es ist wichtig, Plattformen für Kommunikation zu schaffen, um so Menschen miteinander in Kontakt und Austausch zu bringen. Daraus können durchaus auch gemeinsame Projekte entstehen.

Ein Blick in die Zukunft, bitte: Wie sehr können Veranstaltungen wie die Maker Faire Ihrer Ansicht nach dem Fachkräftemangel in den MINT-Fächern ein Stück weit entgegenwirken?

Das große Angebot an Selbstbau-Projekten inspiriert vor allem Kinder und Jugendliche, die sich mit Informatik, Naturwissenschaften und Technik auseinandersetzen. Durch Neugier und Ausprobieren können wir die Bedeutung technischer Neuerungen für die Zukunft erlebbar machen, den Forschergeist wecken und ganz nebenbei den Nachwuchs für das Ingenieurstudium begeistern.

Wie viel Tüftler steckt in Ihnen selbst?

Seit Kindheitstagen bin ich ein Tüftler, und ich habe das Glück gehabt, die Begeisterung für das „Selber-Machen“ auch in meinem beruflichen Alltag an der Universität ein kleines Stück weiter leben zu können.

Zur Person

Prof. Dr.-Ing. Erich Barke ist seit 2005 Präsident der Leibniz Universität Hannover. Bekannt wurde er unter anderem durch sein ehrenamtliches Engagement als Initiator und Mentor des bundesweiten VDE-Schülerwettbewerbs Invent-a-Chip (seit 2002).
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