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24.03.2015 | Marketing + Vertrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mittelstand verschläft die Digitalisierung

2:30 Min. Lesedauer

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Der Mittelstand gilt als wichtigste Säule der deutschen Wirtschaft. Auf diesen Lorbeeren ruhen sich kleinere und mittelständische Unternehmen derzeit aber all zu sehr aus, kommentiert Gastautor Oliver Marquardt.

Sagt Ihnen der „Little fisch big pond“-Effekt etwas? Dieser Effekt beschreibt die interessante Beobachtung, dass Schüler eine höhere Leistungsmotivation aufweisen, allein aus der Tatsache heraus, dass sie sich von leistungsschwächeren Mitschülern umgeben sehen. Und zwar unabhängig davon, ob ihre eigenen Noten, unter objektiven Maßstäben betrachtet, überhaupt als „sehr gut“ zu bezeichnen sind. Ist der Unterschied zu den Schwächeren nur groß genug, reicht das schon aus, um das eigene Selbstbewusstsein zu steigern und einfach wie bisher weiterzumachen. Wieso das so ist? Der Grund ist scheinbar banal: Ihre Leistungen fallen häufiger auf; sie werden von Lehrern öfter gelobt und honoriert.

Der Mittelstand und Krise? Noch nie gehört

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So in etwa stelle ich mir das Gefühl der Mittelständler in den letzten 20 Jahren vor. Branchenführer, Marktführer; vorn dabei in Sachen IT, Metallbau und Handel. Von allen Seiten Lobeshymnen. Konkurrenz? Nicht für den deutschen Mittelstand. Leidensdruck? Wenn überhaupt nur ganz sporadisch. Einen Grund, die Komfortzone zu verlassen, gar an umfassende Innovation und Wertewandel zu denken, gibt es nicht.

Das ist jetzt Vergangenheit. Der deutsche Mittelstand wähnt sich vorn und reagiert nur träge. Er ist massiv bedroht, er bedroht sich selbst. Merkt aber bisher keiner. Ja, der Leidensdruck ist immer noch das Frühwarnsystem. Das, was damals auch funktionierte als alles noch langsamer und überschaubarer war. Damals, als es noch richtige Konjunkturzyklen gab. Doch seien wir ehrlich: Was hat der deutsche Mittelstand dynamischer Globalisierung und Digitalisierung entgegenzusetzen? Politische Krisen, vernetzte Märkte und neue Konkurrenten verlangen neue Strategien, damit wir auch in Zukunft zur Spitze gehören können.

Weltspitze und Innovation war einmal. Mithalten ist das neue Ziel

Aber Spitze ist für viele schon unerreichbar geworden. Es geht inzwischen darum, dass wir überhaupt noch mithalten können. Die Lorbeeren von einst tragen schon lange keine Früchte mehr. Das Gebot der Stunde lautet: Veränderung. Liebe Mittelständler, traut Euch zu investieren. Nutzt die Chance von offenen Märkten und fortschreitender Technik. Deutschlands Kraft liegt im Know-How. Nutzt es für Eure Unternehmen. Und hier geht es nicht nur um die Entwicklung und Etablierung neuer Produkte. Ich spreche von der Chance der Digitalisierung, von gänzlich neuen Wegen der Kommunikation. Wer hier schläft und nicht zum Akteur wird, der wird zum kleinen Mittelstands-Fisch im großen Teich der Global Player. Einfluss und Gewinn haben andere. Nämlich die, welche die Gesamtheit des neuen Weltmarkts mit seinen Regeln und Möglichkeiten verstanden haben. Die alten Strategien im B2B funktionieren nicht mehr. Wer nicht investiert, wird aussortiert.

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