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20.04.2015 | Controlling | Interview | Online-Artikel

„Die Digitalisierung wird unser Leben im Controlling verändern“

2:30 Min. Lesedauer

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Im Interview mit der Zeitschrift Controlling & Management Review spricht Dr. Joachim Jäckle über die Möglichkeiten und Grenzen von Standardisierung und Automatisierung.

CMR: Herr Dr. Jäckle, die Industrialisierung des Controllings schreitet voran, und Henkel scheint ganz vorne mit dabei zu sein. Wollen Sie uns kurz erläutern, welche Bedeutung die globale Standardisierung von Controlling-Prozessen für Henkel hat?

Joachim Jäckle: Henkel ist schon 138 Jahre alt und über die Zeit nicht nur organisch, sondern auch durch Akquisitionen stark gewachsen. Das Unternehmen ist über viele Jahre sehr dezentral geführt worden. Das hatte Vorteile, weil man nah am Markt und am Kunden war und der unternehmerische Geist gefördert wurde. Der Nachteil war, dass sich an vielen Stellen eine Komplexität herausbildete, die letztlich langsam macht und Kosten verursacht, die vermeidbar wären. Das gilt auch für das Controlling und die Berichtssysteme. Insofern haben wir seit einigen Jahren ein großes Interesse, Prozesse zu standardisieren. Das fängt schon bei der Sprache an. Die Definitionen der Accounting-Welt müssen weltweit aus einem Guss sein. Wir leben in einer System- und Berichtswelt, in der jeder das Gleiche unter bestimmten Begriffen verstehen muss, damit wir vergleichbare Berichte bekommen. Das ist auch bei jeder neuen Akquisition, bei jeder „Eroberung“ eines neuen Marktes ein wichtiges Thema.

Und wo sehen Sie die Grenzen der Standardisierung?

Dynamische Elemente in der Geschäftsentwicklung stellen in diesem Zusammenhang eine besondere Herausforderung dar. Das Berichts- und Reporting-Wesen ist ein großes, stürmisches Geschäft. Die Anforderungen aus den Geschäftsbereichen sind extrem hoch, möglichst zeitnah und „real time“ jede veränderte Situation in Berichtserstattungs- und Reporting-Systemen abgebildet zu bekommen, optimalerweise auch noch rückwirkend. Auch im Rahmen von Shared Services müssen wir uns damit beschäftigen, wie wir in dieser Hinsicht noch flexibler werden können. Über die Bündelung von Aktivitäten können wir zumindest eine Beschleunigung von Anpassungsprozessen erreichen. Darüber hinaus müssen wir jedoch versuchen, weitere Bausteine zu standardisieren und zu harmonisieren. Je mehr dieser Bausteine harmonisiert sind, desto einfacher gelingt die Anpassung an die neue Realität.

Die zweite WHU-Zukunftsstudie zeigt auch das Standardisierungspotenzial im Bereich der Analyse auf. Gleichzeitig reagieren viele Controller genau hier skeptisch.

Es gibt in jedem Bereich die Möglichkeit, Cluster und Muster zu finden, die sich wiederholen. Als Ausgangspunkt einer Ad-hoc-Analyse muss immer jemand eine Frage stellen. Wenn Manager sich disziplinieren können und bereit sind, ihre Fragen strukturiert aufzuschreiben, sind wir immer in der Lage, in unseren Shared Service Centern eine standardisierte Antwort zu geben. Werden solche Fragen oft gestellt, etabliert man meist eine Regelberichterstattung.

Das komplette Interview mit Dr. Jäckle lesen Sie hier.

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