„Entwicklungen aus der Elektronik sind die treibende Kraft für den Fortschritt in der Automobilindustrie“, schreibt Anke Odouli in ihrem Gastkommentar für das ATZe-Sonderheft zur Electronica. Das aber ist nur die halbe Wahrheit. Die Elektronik bestimmt mittlerweile den Fortschritt.
Die Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und Anwendungen in der Elektronik ist seit 50 Jahren Dreh- und Angelunkt einer der innovativsten Branche der Welt. Die Elektronik verändert dabei wie keine andere Industrie die Fortschritte auf allen Gebieten. „Ob im Alfa Romeo Spider, im Audi 60 oder im BMW 2000 - vor rund 50 Jahren war gerade eine Handvoll elektronischer Komponenten für einfache Funktionen und Bedienelemente im Auto verantwortlich. Heute besteht ein Fahrzeug aus rund 80 % elektronischer Bauelemente“, erklärt Anke Odouli, Projektleiterin Elektronica im Geschäftsbereich Neue Technologien, die rasant steigenden Bedeutung der Messe electronica unter anderem für die Automobilentwickler.
Immerhin kann bei größeren Fahrzeugmodellen die Elektronik schon mal 6000 Funktionen steuern, die für den Kunden relevant sind: vom Bremslicht bis zur Steuerung. Und schon heute verfügen Autos über Bordcomputer sowie Infotainment- und Assistenzsysteme, deren Funktionen immer umfangreicher werden. „Die Zukunft, so Experten, liegt in der zunehmenden Vernetzung der Fahrzeuge und in der Entwicklung des autonomen Fahrens. Auch energieeffiziente Lösungen sind nach wie vor stark gefragt“, weiß Odouli.
Die Bedeutung elektronischer Komponenten im Automobil ist enorm
„Die zunehmende Bedeutung elektronischer Komponenten im Automobil zeigt sich mit jedem Veranstaltungsjahr verstärkt in den Messehallen der Electronica“. Hier erfordert insbesondere die Elektromobilität neue Produkte, gerade bei Leistungsbauelementen. Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) geht davon aus, dass das Marktvolumen der Automobilelektronik bis zum Jahr 2025 auf über 430 Milliarden Euro steigen wird. Von rund 2600 Aussteller präsentieren mehr als 1500 Unternehmen Lösungen aus der Automobilelektronik. Tendenz steigend. Der Bereich zählt zu den wichtigsten Segmenten im Markt für elektronische Bauelemente.
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Die Zukunftsmärkte im Blick, spielt das Thema auch inhaltlich eine wichtige Rolle auf der Messe. Beispielsweise stehen auf der diesjährigen Electronica Automotive Conference am 10. November die Themen Lighting, Sensor Fusion und Connectivity im Mittelpunkt. Hier treffen sich das Top-Management und die Experten aus dem Automobilbereich, um über Themen zu diskutieren, die eine tragende Rolle im Wandel der gesamten Branche spielen. In diesem Jahr eröffnen im Übrigen Dr. Wolfgang Huhn von Audi, Jean-Francois Tarabbia von Valeo und Professor Hermann Eul von der Intel Corporation das Konferenzprogramm. Vertieft werden die Inhalte der Konferenz zudem im Automotive Forum. Hier begrüßen Sie unter anderem Experten von Freescale, International Rectifier, NXP, Rohm und Vishay zu Fachvorträgen.
Die Electronica findet vom 11. bis 14. November in München statt.