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13.04.2015 | IT-Strategie | Interview | Online-Artikel

"Die Grenzen von Industrie 4.0 sind zurzeit durch die Begriffe Safety und Security abgesteckt.“

verfasst von: Peter Pagel

3 Min. Lesedauer

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Industrie 4.0 ist auf der Hannover Messe in aller Munde. Wir sprachen mit Axel E. Barten, Geschäftsführender Gesellschafter der Achenbach Buschhütten GmbH über dieses Thema.

Wie ist Ihre Sicht auf Industrie 4.0?

Gekennzeichnet ist Industrie 4.0 durch die Idee die Maschine mit den Computersystemen zu verbinden zu sogenannten cyber-physischen Systemen - also die Abbildung des physischen Systems in der Cloud -ermöglicht Datenverarbeitung einer ganz anderen Art als sie bisher stattgefunden hat. Das betrifft alle Bereiche, beginnend mit der Konzipierung, über den Betrieb bis hin zur Wartung oder sogar bis zum Recycling am Ende des Lebenszyklus einer Anlage.

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Dabei fallen enorme Datenmengen an, das Schlagwort Big Data ist an dieser Stelle durchaus angebracht. Die Verbindung dieser Daten – etwa von Maschine und Werkstück ermöglicht eine Optimierung und Steuerung, die ohne diese Technik nicht möglich war. Die Möglichkeiten in diesem Bereich sind enorm aber die Grenzen und Risiken ebenfalls.

Wo liegen die Grenzen und Risiken?

Die Grenzen sind zurzeit durch die Begriffe Safety und Security abgesteckt. Für den Maschinenbau haben wir die Safety Rules ja ziemlich gut durch die entsprechenden Sicherheitsrichtlinien definiert, davon dürfen wir keinen Schritt abrücken. Innerhalb dieser Richtlinien gilt die gesamte Elektrik sowie die gesamte Datenverarbeitung als mehr oder weniger unsicher. In diesen Bereichen müssen Maßnahmen gefunden werden, wo über Plausibilitätsprüfungen und dergleichen die Sicherheitsrichtlinien auch hier eingehalten werden, damit kein Mensch zu Schaden kommt. Das lässt sich am Beispiel Automobil recht gut illustrieren. Wenn man das Steuern des Fahrzeugs komplett der Elektronik und Hydraulik übergibt und die dann ausfällt, sind Menschenleben unmittelbar stark gefährdet. Deshalb gibt es immer noch die Lenksäulen und die Mechanik die bei einem Totalausfall der digitalen Systeme immer noch das bewirken kann, was der Fahrer möchte, nämlich das Auto auf der Straße zu halten. Vergleichbares muss auch bei Industriemaschinen möglich sein. In der heutigen Steuerungstechnik und Mechanik ist das sehr weit entwickelt. In Verbindung mit IT ist das aber noch nicht gelöst.

Und wie steht es mit dem Bereich Security?

Dazu fällt mir eine Begebenheit auf der Hannover Messe 2013 ein. An einem Stand wollte man durch fernsteuerbare Minihelikopter zeigen, was für ein modernes Unternehmen man sei. Als der russische Präsident Putin auf seinem Rundgang am Stand war wollte man dies auch vorführen. Jedes Mal stürzte der Helikopter jedoch nach wenigen Metern ab. Putin sah sich das an und sagte nach einer Weile „ich hätte es vielleicht gleich sagen sollen, der Mann mit dem Störsender steht direkt hinter mir“. Damals habe ich erfahren, dass alle Politiker permanent von derartigen Störsendern umgeben sind, damit sie für den Fall, dass sie in die Nähe einer Bombe kommen, diese nicht hochgeht. Das zeigt deutlich die Schwächen dieser Art der Steuerung. Bei einem Spielzeug ist das ärgerlich, bei Fahrzeugen mit Menschen darin äußerst brisant. Es gibt zwar auf Basis verschiedener Verschlüsselungstechnologien Lösungsansätze aber letztlich ist jede dieser Verschlüsselungen auch zu knacken.

Das vollständige Interview lesen Sie hier: „IT ist heute ein Thema, das alle angeht, nicht nur die IT-Abteilung.“

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