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20.08.2015 | Controlling | Schwerpunkt | Online-Artikel

Die strategische Erfolgsrechnung als Informationsgenerator

2 Min. Lesedauer

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Welchen Einfluss kann die strategische Erfolgsrechnung auf strategische Entscheidungen ausüben? Ein Gastbeitrag von Springer-Autor Jürgen Reim.

Viele Unternehmen treffen strategische Entscheidungen aufgrund qualitativer Informationen.

Angesichts der Unsicherheit und Irreversibilität dieser langfristig bindenden Entscheidungen ist dies problematisch, da ein Strategieabbruch zu hohen Verlusten führen kann.

Zudem lässt sich die Erfolgswirksamkeit der Wettbewerbsstrategie nicht messen, sodass weder eine Aussage zur Wertsteigerung als langfristigem Erfolgsziel, noch eine Umsetzungskontrolle zur Erfolgsrealisierung möglich ist.

Eine anwendungsorientierte strategische Erfolgsrechnung (SER) stellt quantitative Informationen für strategische Entscheidungen bereit und schafft Transparenz über die Erfolgsentwicklung sowie die Erfolgsstruktur, d.h. die Erfolgs- und Verlustquellen. Dazu gehören

  • Planerfolge für die Bewertung des Erfolgspotentials mit dem Kapitalwert,
  • produktprogrammspezifische Erlös- und Kosteninformationen zur Planung und Kontrolle der Wettbewerbsstrategie, mit der das Erfolgspotential aufgebaut und abgeschöpft werden soll und
  • die Kapazitäts- und Investitionsplanung, zur Gestaltung des Wertschöpfungsprozesses.

Zu diesem Zweck ist die SER als Entscheidungs-, Planungs- und Kontrollrechnung zu konzipieren. Als Erfolgsmaßstab für langfristige Entscheidungen ermittelt sie die Höhe der Kapi-talwerte für die Auswahl von Wettbewerbsstrategien. Kurzfristig verwendet sie residuale Stück- und Periodengewinne als Erfolgsmaßstäbe und unterstützt so die effiziente Umsetzung der Wettbewerbsstrategie in operative Budgets.

Residualgewinne als methodische Grundlage

Ihre methodische Grundlage sind Residualgewinne, die aus dem Betriebsergebnis ermittelt werden. Dazu sind drei Modifikationen notwendig: Die kalkulatorischen Zinskosten müssen durch die Kapitalkostenvorgaben des Managements für das gebundene Kapital ersetzt wer-den. Kostenarten mit Investitionscharakter wie F&E-, Markterschließungskosten können dynamisiert, d.h. aktiviert und abgeschrieben werden, um Erlöse und Kosten zu synchronisieren. Zudem ist es zweckmäßig pauschale Steuern vom Einkommen und Ertrag zu erfassen, um eine Verbindung zur Investitionsrechnung zu schaffen. Ein Residualgewinn wird ausgewiesen, wenn alle verbrauchten Einsatzgüter trotz technologischen Wandels, Wettbewerbs- und Preisänderungen wieder beschafft, die Investitionen in das Anlage- und Umlaufvermögen (zu Wiederbeschaffungspreisen) durchgeführt sowie die Kapitalkosten, als Erfolgszielvorgabe verdient werden. Aus der Summe der diskontierten Residualgewinne wird der Kapitalwert errechnet, der sich bei Durchführung der Wettbewerbsstrategien ergibt. Deren Risiken lassen sich im Diskontierungsfaktor berücksichtigen. Realisiert wird die Wettbewerbsstrategie mit dem höchsten Kapitalwert, der sich aus den Residualgewinnen errechnet.

Kosten- und Leistungsrechnung als Instrument

Die instrumentelle Grundlage ist die Kosten- und Leistungsrechnung, die Erlöse-, Kosten- und Residualgewinne nach Produkten ausweist. Sie schafft die Verbindung zur vergangenen Umsatz-, Kosten- und Erfolgsstruktur und die Grundlage für differenzierte Planungsrechnun-gen. Diese können ergänzt werden durch Entscheidungsrechnungen, wie z.B. der Produktlebenszyklus- oder Investitionsrechnung.

Fazit: Eine SER präzisiert die Wettbewerbsstrategie quantitativ. Sie unterstützt die plankonforme Umsetzung und ermöglicht über Ist-Residualgewinne regelmäßige Erfolgskontrollen.

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