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01.07.2015 | Energie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Direktvermarktung trifft Lastmanagement

verfasst von: Sabine Voith

2:30 Min. Lesedauer

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Neue Geschäftsmodelle waren eines der Hauptthemen auf der Messe InterSolar. Ein Modell ist die Einbindung der Erzeugungsanlage in ein virtuelles Kraftwerk mit Direktvermarktung des Stroms. Ein flexibles Stromnetz ist hier gefragt.

Ein neues Geschäftsmodell im Sektor der Erneuerbaren Energien wird vom Bundesverband Solarwirtschaft unter dem Oberbegriff "Regionaltarif" geführt. Hierunter fallen die Integration des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen in regionale Stromversorgungsmodelle wie es bei virtuellen Kraftwerken der Fall ist. Durch den Zusammenschluss können die Mitglieder an verschiedenen Strommärkten aktiv werden.

Direktvermarktung im Marktprämienmodell

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Die Betreiber der virtuellen Kraftwerke vernetzen die dezentralen Anlagen für Erneuerbare Energien und die Verbraucher über Fernwirktechnik, damit am Regelenergiemarkt die Fluktuationen der Netzfrequenz ausgeregelt werden kann. Algorithmen im virtuellen Kraftwerk geben Aufschluss darüber, wann der Strom am wertvollsten und wann der Verbrauch am günstigsten ist.

Je nach Erzeugungsanlage macht es Sinn, den Strom zu "wertvollen" Zeiten zu vermarkten. Im Bereich der Photovoltaik macht bei sinkender Einspeisevergütung die Direktvermarktung im Marktprämienmodell Sinn. Laut eines Kölner Betreibers rechnet sich die Marktteilnahme bereits ab einer Anlagengröße von 100 Kilowatt Peakleistung.

Mögliche Kunden von Direktvermarktern werden über den regionalen Erzeugungsaspekt angesprochen. Oder der Betreiber ist gleich selbst der eigene Kunde.

Flexibilität lässt sich bewerten

Mehrere volatile Erzeugungsanlagen von industriellen und privaten Kunden in einem virtuellen Kraftwerk müssen geregelt werden. Mit einer effizienten Regelung lassen sich Betriebskosten reduzieren und zusätzliche Gewinne generieren. Mit einem geeigneten Lastmanagement hat das Kölner Unternehmen verschiedene Bereiche beleuchtet. Die Gewinne und Einsparnisse basieren auf einem Plus an Flexibilität. Um dieses mehr an Flexibilität beziffern zu können, hat das Unternehmen den Begriff des Flexibilitätswerts eingeführt.

Die Nutzung von Flexibilität stellt jedoch lediglich einen wirtschaftlichen Mehrwert dar. "Dieser Einschätzung folgend gilt es noch einmal festzuhalten, dass pauschale Aussagen über Einsatzbereiche und Machbarkeiten nicht möglich sind. Es ist viel mehr entscheidend, jeden Industrieprozess detailliert anzuschauen und zu prüfen, auf welchen Märkten sich der Flexibilitätswert heben lässt", so Felix Jedamzik und Nils Quak von Next Kraftwerke. Dass sich die Prüfung der Flexibilität bei mehr volatil einspeisenden Energieträgern erhöht, ist für sie sicher.

Die Stadt der Zukunft wird virtuelle Kraftwerke brauchen

In der modernen, smarten Stadt treffen sie bereits heute aufeinander: die sogenannten "Prosumenten", die sich neuer Geschäftsmodelle bedienen und ihre Erzeugungsanlagen in virtuellen Kraftwerken zusammenschließen und die konventionellen Verbraucher. Gemeinsam stellen sie die Flexibilität des Stromnetzes auf die Probe. Mit diesem Szenario beschäftigt sich Springer-Autorin Dr. Chirine Etezadzadeh im Buchkapitel "Die Stadt der Zukunft".

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