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12.11.2014 | Controlling | Interview | Online-Artikel

„Eine Brücke zwischen Theorie und Praxis bauen“

3 Min. Lesedauer

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Was passiert, wenn ein Professor für Controlling und ein Controller für eine Woche den Arbeitsplatz tauschen? Im Interview mit der Zeitschrift Controlling & Management Review berichten Michael Distl und Professor Louis Velthuis von ihren Erfahrungen.

CMR: Professor Velthuis, Herr Distl, raus aus dem Hörsaal, rein ins Unternehmen und umgekehrt: Wie kommen ein Hochschulprofessor und ein Controller auf die Idee, ihre Arbeitsplätze zu tauschen?

Velthuis: Die Mann+Hummel GmbH und der Lehrstuhl Controlling an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sind bereits seit 2011 Kooperationspartner. Einmal im Jahr treffen wir uns zu einem Kooperationsseminar, an dem die besten Studierenden gemeinsam mit Mitarbeitern des Unternehmens eine Brücke zwischen Theorie und Praxis bauen.

Distl: Wir haben bei diesen Seminaren jeweils ein bestimmtes Thema im Fokus. Dieses Jahr hatten Studierende und Mitarbeiter Vorträge zum Schwerpunkt Mergers & Acquisitions vorbereitet. Der Austausch war wie immer sehr fruchtbar, und als die Diskussion wieder um die Verbindung zwischen Theorie und Praxis kreiste, hatte ich diese verrückte Idee, die Jobs zu tauschen. Professor Velthuis ging sofort darauf ein.

Velthuis: Ja, ich war ganz begeistert und wollte die Idee unbedingt auch umsetzen, also haben wir die Sache vor dem versammelten Seminar per Handschlag besiegelt. So gab es kein Zurück mehr.

CMR: Sie sind beide zeitlich sicherlich sehr stark eingebunden. Wie haben Sie den Jobtausch organisiert?

Velthuis: Anfangs hatten wir geplant, den Job gleichzeitig zu wechseln, also tatsächlich einen richtigen Tausch durchzuführen. Nach reiflicher Überlegung haben wir jedoch beschlossen, dem jeweils anderen zur Seite zu stehen. Das hat sich sowohl im Unternehmen als auch an der Hochschule als wichtig erwiesen. Ich habe Michael Distl gleich am ersten Tag zu jedem Termin begleitet, ich wurde vorgestellt, konnte mitdiskutieren und mein Wissen einbringen.

Distl: Ja, so konnten sich auch die Mitarbeiter besser auf die Situation einstellen. Es war natürlich von Vorteil, dass viele Professor Velthuis schon von den Kooperationsseminaren her kannten und einschätzen konnten. Er war eine Woche lang Teil unseres Teams. Und umgekehrt galt das Gleiche: Auch ich und das Unternehmen waren an der Hochschule bekannt.

CMR: Professor Velthuis, Sie bilden zukünftige Controller aus, vermitteln ihnen theoretische Grundkenntnisse. Vor welchen Herausforderungen standen Sie im Unternehmen?

Velthuis: Nach dem ersten Tag hatte ich tatsächlich zunächst Zweifel, ob ich mich genügend einbringen können würde. Ich hatte beispielsweise zwar das theoretische Wissen über Instrumente, aber keinen direkten Einblick, wie diese tatsächlich wirken. Ich wurde aber sehr schnell eines Besseren belehrt. Es war eine großartige Erfahrung, dass ich auch als Wissenschaftler, als Theoretiker in der Praxis dazu beitragen kann, Probleme zu lösen. Ich habe viel gelernt und sehr gute Einblicke bekommen.

Distl: Er hat von der Hochschule eine gigantische Problemlösungskompetenz mitgebracht. Für mich war es überraschend, ja geradezu sensationell, wie schnell er sich als Theoretiker in so kurzer Zeit in neue Themen einfinden konnte. Wir haben gemeinsam intensiv an verschiedensten praktischen Problemen gearbeitet, und ich war beeindruckt, wie gut er uns Hilfestellung geben konnte. Auch meine Mitarbeiter haben sehr von unserer Zusammenarbeit profitiert.

Das komplette Interview mit Michael Distl und Professor Louis Velthuis lesen Sie hier.

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