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11.02.2013 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Elektromobilität durch vernetzte und modulare Elektroniksysteme

verfasst von: Andreas Burkert

3 Min. Lesedauer

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Hält eine Technologie Einzug in einen VW Golf, so ist sie Bestandteil der Kernstrategie des Konzerns, betonte Dr. Volkmar Tanneberger. Er ist Bereichsleiter Elektrik-/Elektronikentwicklung bei Volkswagen und richtete sich mit seiner Ansage an all jene, die der Elektromobilität kritisch gegenüber stehen. Gleich zu Beginn seines Vortrages, den er anlässlich der 17. Euroforum-Tagung (7. und 8. Februar 2013) in München gehalten hat, zeigte er am Beispiel des eGolfs, wie der Konzern die Elektrifizierung des Antriebsstrangs vorantreibt. Im Mittelpunkt der Strategie steht das Modularisierungskonzept von Hochvoltkomponenten. So lassen sich verschiedene Stufen der Elektromobilität auf verschiedenen Fahrzeugplattformen kostenoptimiert umsetzen.

Die dafür notwendigen Standards hält er für ideal. "Eine noch weiterreichende Standardisierung wird die Innovationsfähigkeit gefährden", berichtete er auf Nachfrage. Der Systemgedanke ist also für die Fortentwicklung der Elektromobilität von größter Bedeutung. Vor diesem Hintergrund positionierte sich die diesjährige Jahrestagung "Elektronik-Systeme im Automobil" unter der Leitung von Dr. Hans-Christian Reuss auch mit zahlreichen Vorträgen zur Elektromobilität. Reuss ist Leiter des Lehrstuhls Kraftfahrzeugmechatronik am Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen an der Universität Stuttgart. Er glaubt, dass "die Vernetzung des Autos, Energiemanagement, Internet im Auto und Fahrerassistenzsysteme - in der Zukunft im Fahrzeug nicht mehr wegzudenken ist. Wir brauchen heute einen systematischen Ansatz und eine intensive Vorbereitung während der Planung. Der Ingenieur ist längst nicht mehr nur der Tüftler".

Das Auto ist fester Bestandteil des Internets

Das sieht auch Simon Euringer so. Er leitet bei BMW das Projekt Connected Drive, dessen Service mittlerweile mehr als eine Millionen Kunden nutzen. Weil das Auto bereits heute das größte mobile Sensornetzwerk darstellt, gilt es, die Domain übergreifende Zusammenarbeit im frühen Entwicklungsstadium zu koordinieren. Ein wichtiges Entwicklungsziel ist in diesem Zusammenhang, die Geschwindigkeitslücke zur Verbraucherelektronik zu minimieren. Immerhin erwarten alle, dass das Auto ein fester Bestandteil des Internets wird. Die dafür notwendige effiziente Fahrzeugentwicklung lässt sich nach Ansicht von Dr. Peter Rieth von Continental Teves nur mit einer neuartigen Domänenarchitektur umsetzen. Am Beispiel Motion Control erklärt er, wie die Komplexität künftiger Systeme wie automatisierte Fahrfunktionen beherrscht werden kann.

Die Wege aus dem Chaos sehen Michael Beine und Dr. Rainer Otterbach, beide von dSpace, in einem intelligenten Datenmanagement im modellbasierten Entwicklungsprozess. In ihrem Vortrag stellten sie unter anderem eine Phasen- und toolübergreifende Datenverwaltung vor. Im Zentrum stehe dabei das Überdenken bestehender Software und Elektronik-Architekturen. Erst die gewährleisten die Integrität, die Sicherheit und die Zuverlässigkeit von Fahrzeugen. Das stellte Karl-Josef Kuhn, Siemens, in seinem Beitrag klar und erklärte darüber hinaus sein Prinzip einer elektrischen Datenschnittstelle für vernetze und elektrifizierte Fahrzeuge.

IT-Services müssen über die Cloud kommen

Vor allem das intelligente Anbinden an eine mögliche Ladeinfrastruktur ist wichtig. So würde Herbert Halamek künftig das Laden von Elektrofahrzeugen "Over the Air" zu steuern. Der Fahrer erhält dazu essenzielle Informationen. Wie sich die notwendigen Kommunikationsdienste für Elektrofahrzeuge integrieren lassen, demonstriert der Projektmanager für eMobility Solution bei Continental Automotive am Beispiel des Systems "AutoLinQ". Es verbindet sozusagen das Elektrofahrzeug mit dem Ökosystem Elektromobilität. Reuss mahnt in diesem Zusammenhang, dass "wir auch an Fahrermodellen arbeiten sollten, um die Reichweite zu erhöhen". Auch glaubt er, dass sich mit einer einzigen Vernetzungsstrategie die Vielzahl künftiger Anwendungen nicht integrieren lassen.

Welche Dienste dies sein werden erklärt Manfred Schedl in seinem Vortrag. Er ist Vizepräsident Innovation bei Harman und zeigt, dass sich die Herausforderungen, dynamische Inhalte und Apps ins Fahrzeuge einzubinden, nur über die Cloud-Technik beherrschen lassen. Denn sobald der Kunde im Auto sitzt erwarte er eine wesentlich höhere Qualität - im Gegensatz zur mobilen Nutzung via Smartphone.

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