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Published in: Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) 2/2015

01-06-2015 | Hauptbeiträge

Affiliationsverlust und Kompensation – Über den Niedergang von Gemeinschaft, der Freiheit des Individuums, und den organisationalen Versuchen der Wiederherstellung von Bindung in Form von spirituellen und quasi religiösen Inszenierungen

Author: Univ.Prof.Dr. Karin Lackner

Published in: Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) | Issue 2/2015

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Zusammenfassung

Der Artikel beschreibt veränderte Organisationswelten, die damit einhergehende Problemlage von sich verändernden Kommunikations- und Beziehungsmustern und die organisationalen Bewältigungs- und Kompensationsmechanismen. Kurzfristige Arbeitsverträge und damit verbundene kurzfristige Zugehörigkeitsdauer entbinden Individuen und Mitarbeiter/-innen von langfristig angelegten emotionalen Bindungen (sich aufeinander Einlassen) und Loyalitäten. Die Verantwortung für die eigene Karriere trägt das Individuum, die Mitarbeiter/-in selbst. Anstelle der organisationalen Kontrolle tritt die Selbstkontrolle. Individuen werden zu ihren eigenen kontrollierenden und steuernden Instanzen. In globalisierten Arbeitswelten bewegt und kommuniziert man digital und im Netz. Eine Folge ist u. a. der Verlust von direkter Kommunikation. In digitalisierten Arbeitswelten hat jede Person Zugang zu Informationen; auch über jene der Kolleg/-innen. Zugehörigkeiten werden unverbindlicher als in Face to Face Gruppen. Organisationen versuchen mit identitätsstiftenden, sinnstiftenden, infrastrukturellen und eventorientierten Maßnahmen die schwächer werdenden Bindungen der Mitarbeiter/-innen an die Organisation zu kompensieren. Diese Organisationswelten und ihre Bindungsmuster stellen für die Team- und Organisationsberatung neue Herausforderungen dar.

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Die Zeitschrift beleuchtet organisationspsychologische Fragestellungen an den Schnittstellen von Organisation, Team und Individuum.

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Footnotes
1
Unter „scattered teams“ verstehe ich Bereiche, deren Bereichsleiter im Mutterkonzern sitzt, seine Teamleiter mit ihren Teams auf dem Globus verstreut auf allen Kontinenten verteilt leben und arbeiten (siehe dazu auch Lackner 2014a).
 
2
Die hier geschilderten Erkenntnisse sind das Ergebnis eines Forschungsprojektes, das gemeinsam mit Manita Matos de Freitas 2011 durchgeführt wurde (siehe dazu auch Lackner 2014b).
 
3
Aus einem Vortrag von Rutishauser anlässlich eines Kongresses zum Thema ‚Organisation und Intimität’ in Basel 2014.
 
4
Der letzte Abschnitt bezieht sich auf die Erfahrungen aus einer langjährigen Projektmanagementberatung.
 
5
Im Rahmen einer Forschungswerkstatt (2013) habe ich mit einer Gruppe von Studierenden eine Motivstudie unter dem Titel: „Die Lust an Social Media“ durchgeführt. Die Ergebnisse sind zwar unveröffentlicht geblieben, geben aber interessante Hinweise für weiterführende Forschungstätigkeiten.
 
6
An dieser Stelle könnte man einen Diskurs zum Verhältnis von Religion und Spiritualität einfügen. Aus zwei Gründen möchte ich in diesem Beitrag darauf verzichten. Erstens soll in diesem Text Organisation im Vordergrund stehen und zweitens würden diese Ausführungen den Rahmen des Beitrages sprengen. Daher verweise ich auf den Kongressbeitrag von Rutishauser (2014, Coaching Meets Research. Bern) und die Masterarbeit von Holztrattner, M. (2014) „Was leitet mich, wenn ich leite?“ Management und Spiritualität – eine Metaphernanalyse. Kassel
 
Literature
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Metadata
Title
Affiliationsverlust und Kompensation – Über den Niedergang von Gemeinschaft, der Freiheit des Individuums, und den organisationalen Versuchen der Wiederherstellung von Bindung in Form von spirituellen und quasi religiösen Inszenierungen
Author
Univ.Prof.Dr. Karin Lackner
Publication date
01-06-2015
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
DOI
https://doi.org/10.1007/s11612-015-0281-7

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