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20-05-2015 | Energie | Schwerpunkt | Article

Mini-Kraftwerke erobern Regelenergiemarkt

Author: Sabine Voith

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Dezentralen Kraftwerken könnte künftig eine stärkere Bedeutung zukommen. Als erster Anbieter liefert ein Energie- und IT-Unternehmen aus einem Pool von Mini-Blockheizkraftwerken Energie zur Stabilisierung der Stromnetze.

Ein deutscher Energieanbieter geht den nächsten Schritt auf dem Weg zur dezentralen Energiewende. Das Energie- und IT-Unternehmen liefert aus einem Pool von Mini-Blockheizkraftwerken, Mini-BHKWs, Energie zur Stabilisierung der Stromnetze. Bisher wird der Regelenergie-Markt von Großkraftwerken wie Pumpspeicher-, Gas- oder Steinkohlekraftwerke dominiert. Doch der Wandel von zentralen zur dezentralen Stromerzeugung verändert den Markt. Nun nehmen auch kleine, intelligent vernetzte Kraftwerke daran teil.

Die digitale Energiewende in der Praxis

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Im ersten Schritt werden 400 BHKWs für Sekundärregelleistung bereitgestellt. Gesteuert werden die Anlagen von einer eigens entwickelten IT-Plattform. So wird die intensiv diskutierte Digitalisierung der Energiewende in die Praxis umgesetzt und ein sicheres Stromnetz auf der Basis intelligenter und flexibler Mini-Kraftwerke geschaffen, so das Unternehmen.

Die Stromversorgung funktioniert dann zuverlässig, wenn die Netzfrequenz von 50 Hertz jederzeit stabil ist. Ein spezieller Kraftwerkspark liefert die dafür erforderliche Regelenergie. Er reagiert umgehend, wenn Verbrauch und Erzeugung auseinander driften und sichert so die Stromversorgung.

Standardisiertes Verfahren für Baureihen

Um Regelenergie anbieten zu können, müssen Kraftwerke eine hohe Zuverlässigkeit und Flexibilität aufweisen. Erst dann werden sie für diesen Markt zugelassen. Während bisher jede einzelne Anlage untersucht werden musste, wurde nun in Kooperation mit Übertragungsnetzbetreibern ein standardisiertes Verfahren entwickelt, mit dem sich Baureihen kleiner Anlagen für den Regelenergie-Markt qualifizieren können, was Kosten spart.

Im nächsten Schritt bindet das Unternehmen Blockheizkraftwerke anderer Betreiber in den Regelenergiemarkt ein. Künftig sollen auch Wärmepumpen und Batterien positive und negative Regelenergie bereitstellen. Gemeinsam mit Marktpartnern werden bereits die Integration von E-Auto-Batterien und Solarspeichern im Markt für Sekundärregelleistung erprobt. 

Das Regelenergie-Projekt wurde in seiner Forschungsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Wie Energieanbieter die Chancen des sich ändernden Strommarktes nutzen können, erläutert Springer-Autor Ulrich Dalkmann im Buchkapitel "Ansätze im Smart Market für Energie- Vertriebsunternehmen". Er benennt dabei auch die Rolle der Informationstechnologie, die zum einen als "Enabler" für smarte Lösungen fungiert, zum anderen aber auch als "Inhibitor", der Entwicklungen verhindert oder hemmt.

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