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2007 | Book

Fortschritte der politischen Kommunikationsforschung

Festschrift für Lutz Erbring

Editors: Birgit Krause, Benjamin Fretwurst, Jens Vogelgesang

Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Table of Contents

Frontmatter

Theoretische Reflexionen

Frontmatter
Öffentlichkeit und öffentliche Meinung
Auszug
Ich will im Folgenden die Konzepte von Öffentlichkeit und öffentlicher Meinung als makroanalytische Grundbegriffe einer politischen Kommunikationswissenschaft vorstellen und begründen. Grundsätzliche Fragen kommen dabei auf. Makroanalyse: Was versteht man darunter — und was bringt sie? Öffentlichkeit und öffentliche Meinung: Was macht sie zu Grundbegriffen einer politischen Kommunikationswissenschaft — und wodurch machen sie sich nützlich?
Friedhelm Neidhardt
Politische Medienwirkungen: Fortschritte der Kommunikationsforschung
Auszug
Fortschritte der Kommunikationsforschung zu politischen Medienwirkungen-der Titel endet nicht mit einem Fragezeichen. Gibt es Fortschritte? Ich will zeigen, dass die affirmative Formulierung des Themas gerechtfertigt ist.
Winfried Schulz
Forschungsfeld strategische Kommunikation. Eine Bilanz
Auszug
Fragt man generell nach den Fortschritten in der Politischen Kommunikationsforschung, so kann mit Blick auf das Feld der strategischen Kommunikation — also politische Öffentlichkeitsarbeit (PR und Public Affairs), Wahlkommunikation, politischem Marketing -von einem partiellen Zu wachs in Wissen in empirischer wie auch in theoretischer Hinsicht gesprochen werden. Vor allem im Kontext der Debatte um „Amerikanisierung“ und „Modernisierung“ entstanden in den letzten zehn Jahren eine Reihe von Arbeiten in der Publizistik-und Kommunikations-wie auch in der Politikwissenschaft bezüglich der beobachteten Veränderungen in der politischen Kommunikation. Feststellbarer Trend für alle modernen Demokratien westlicher Prägung ist die Zunahme an strategischer politischer Kommunikation bei den traditionellen Akteuren (Parteien, Verbände) wie aber auch bei den neuen politischen Organisationen (Akteure der Neuen Sozialen Bewegungen) sowie das Entstehen neuer Organisationen (NGOs in Form politischer Unternehmer) mit starker Ausrichtung auf politische Kommunikationstätigkeiten (Typus „Politische Unternehmer“). Empirisch beobachtbar ist zudem ein Wachstum an Dienstleistern in der politischen Kommunikation (Politische Kommunikationsberatung; Public Affairs und Lobbyorganisationen) sowie die Übernahme von bestimmten Formen der politischen Kommunikation bspw.
Otfried Jarren
Politik — Medien — Journalisten: Politischer Journalismus
Auszug
Das die politische Kommunikationsforschung interessierende Dreieck von „Politik — Medien — Journalisten“ materialisiert sich in den Produkten des politischen Journalismus. So widmet ihm EGON ERWIN KiSCH in seiner bis heute vorbildlich gebliebenen Anthologie „Klassischer Journalismus“ (zuerst 1923) unter der Rubrik „Leitartikel“ mehr Raum als irgendeinem anderen Genre. Seine — für unser heutiges Journalismusverständnis vielleicht etwas irritierende — Auswahl beginnt mit Martin Luthers „Sendbrief vom Dolmetschen“ von 1530 und endet mit Jean Jaurés Artikel „Republik und Sozialismus“ von 1902. Insgesamt sind 28 Namen versammelt, darunter aus dem deutschen Sprachraum noch Friedrich von Gentz, Heinrich von Kleist, Joseph Görres, Ernst Moritz Arndt, Ludwig Börne, Karl Marx, Friedrich Engels und Otto von Bismarck. Hätten wir uns angewöhnt, fachsprachlich klar zu differenzieren, so würden wir von einem Teil dieser Texte wohl als „Klassischer Publizistik“ sprechen und mit dieser Differenz gleichzeitig einen präziseren Begriff von Journalismus gewinnen.
Wolfgang R. Langenbucher

Empirische Befunde

Frontmatter
Abkehr oder Mobilisierung? Zum Einfluss des Internets auf die individuelle politische Kommunikation. Empirische Befunde zu alten Fragen im Kontext neuer Medien
Auszug
Die Durchsetzung des Internets ab Mitte der 90er Jahre war von pessimistischen Stimmen begleitet: Manche erwarteten eine „Fragmentierung“ der Gesellschaft, eine „Chaotisierung politischer Kommunikation“ (Barnett 1997) oder eine schwindende Stabilität des demokratischen Systems (Dahlgren 2005: 150–151), wenn nicht gar ein „totalitäres Regime“ der globalen „Telekommunikationsmedien“ (Virilio 1993:10).
Gerhard Vowe, Martin Emmer, Markus Seifert
The Development of the Internet in Everyday Life in America
Abstract
Internet technology has the potential to affect various aspects of an individual’s life, from time allocation to mental well-being. However, discussions about the Internet’s effect on the individual often devolve into simplistic “good” versus “bad” debates, with little attention paid to the nuances of the medium and its effects. In previous work (Nie/ Erbring 2002; Hillygus 2002a; Nie/Hillygus 2002b; Nie/ Hillygus/ Erbring 2003), we have made an effort to move beyond this debate, focusing instead on the effects of Internet use at different times and different places on face-to-face interaction. In this chapter, we assess the current state of the continuing debate, taking into account the maturation of the Internet as a technology and the growing and changing group of Internet users.
Norman H. Nie, Kristen Backor
Bauch oder Kopf: Der Verlauf der Meinungsbildungsprozesse vor der Bundestagswahl 2005
Auszug
Die Bundestagswahl vom 18. September 2005 hatte nach Einschätzung vieler drei Verlierer: die SPD, die Union und die Wahlforscher. Das Wort vom „Debakel der Demoskopie“1 machte die Runde. Damit war in erster Linie gemeint, dass die vor der Wahl ermittelten Werte für die Union deutlich über ihrem tatsächlichen Anteil bei der Wahl selbst lagen. Kritisiert wurde aber auch, dass die von den einzelnen Instituten ermittelten Daten über die Stärken der Parteien in den Medien eine zu große Resonanz gehabt und letztlich eine künstliche, mit der Realität aber nicht übereinstimmende Wechselstimmung weg von der rot-grünen Koalition hin zu einer schwarz-gelben Alternative erzeugt hätten.
Manfred Güllner
Kurzfristige Agenda-Setting-Effekte von Fernsehnachrichten Eine Zeitreihenanalyse am Beispiel Ausländerfeindlichkeit und Rechtsradikalismus
Auszug
Nahezu vier Jahrzehnte sind mittlerweile seit der ersten Studie zum Agenda-Setting-Ansatz vergangen. Die Grundannahme dieser Medienwirkungshypothese beinhaltet im Kern, dass die Medien einen Einfluss darauf ausüben, welche Themen bzw. Probleme das Publikum für gesellschaftlich wichtig erachtet. In der Pionierstudie von (1972) erfragten die Forscher während des Präsidentschaftswahlkampfes 1968 in Chapel Hill (North Carolina) bei 100 unentschlossenen Wählern deren Themenrangliste und verglichen diese mit der Berichterstattung der lokal verfügbaren Medien. Aus den beiden Erhebungen wurden Rangreihen der Themen für die Medienberichterstattung sowie für die Rezipienten ermittelt. Der statistische Zusammenhang zwischen den beiden Rangreihen wurde mit einer Rangkorrelation überprüft. Im Ergebnis fanden McCombs & Shaw einen starken Zusammenhang zwischen der Nennung von Wahlkampfthemen durch die Befragten und der Berichterstattung in den Medien.
Birgit Krause, Benjamin Fretwurst
Backmatter
Metadata
Title
Fortschritte der politischen Kommunikationsforschung
Editors
Birgit Krause
Benjamin Fretwurst
Jens Vogelgesang
Copyright Year
2007
Publisher
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-90534-1
Print ISBN
978-3-531-15348-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-90534-1