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2012 | Book

Risikomanagement im Unternehmen

Real- und finanzwirtschaftlicher Ansatz für internationale Unternehmen und Finanzintermediäre

Authors: Udo Broll, Jack E. Wahl

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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About this book

Das Buch bietet eine kompakte Einführung in entscheidungsorientiertes Risikomanagement. Die Autoren berücksichtigen dabei die Usancen auf globalen Märkten. Das Werk ist sowohl für Bachelor- als auch für Master-Studiengänge geeignet.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Laut einer Umfrage verwenden mehr als drei Viertel der befragten deutschen Unternehmen Derivate, insbesondere Währungs- und Zinsderivate. Die Besonderheit von Derivaten besteht darin, dass mit ihrem Einsatz unternehmerische Risiken leicht und kostengünstig in Teilrisiken getrennt und gehandelt werden können. Die unternehmerische Insolvenzprognose darf vor dem Hintergrund der gesetzlichen Anforderungen an das Risikomanagement die Marktgängigkeit von Risikofaktoren nicht übersehen. Derivate können die unternehmerische Risikopolitik vervollständigen, indem sie Risikofaktoren zu einem handelbaren Gut transformieren. Diese Handelbarkeit ist aus volkswirtschaftlicher Sicht Voraussetzung für eine effiziente Risikoallokation in einem Marktsystem. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht erleichtert sie die Erfüllung des gesetzlichen Auftrags im unternehmerischen Risikocontrolling. Die globale Finanzkrise und die Schuldenkrise in der Euro-Zone haben jedoch gezeigt, dass der Einsatz von externen Hedgingmöglichkeiten fundierte Kenntnisse verlangt.
Udo Broll, Jack E. Wahl
2. Risiko und Bank
Zusammenfassung
Das Risikomanagement ist für Banken von erheblicher Bedeutung. Der Umgang mit Preisrisiken ist mitentscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg. Deshalb ist die Risikopolitik ein wesentlicher Faktor im nationalen und internationalen Wettbewerb der Banken geworden. Ein Instrument der Risikosteuerung sind Finanzderivate wie das Futures-Hedging.
Udo Broll, Jack E. Wahl
3. Risikoteilung und -transfer
Zusammenfassung
In einem einfach gehaltenen Bankmodell untersucht unser Kapitel das Futures-Hedging einer kompetitiven Bank, die sich Risiken im Aktivgeschäft ausgesetzt sieht. Folgende Aspekte werden herausgearbeitet: Zunächst erfolgt die Analyse der ökonomischen Wirkungen von Ertragsrisiken auf das optimale Bankenverhalten. Sodann untersuchen wir den Risikentransfer durch Risikoüberwälzung mit Hilfe geeigneter Vertragsgestaltung im Passivgeschäft. Anschließend betrachten wir den Risikentransfer in Form des Hedging durch entsprechende Termingeschäfte. Wir zeigen Bedingungen auf, die den generellen Vorteil eines Futures-Hedging gegenüber der Risikoüberwälzung bewirken. Folglich unterstützt der Einsatz von Futures das Bemühen der Banken um Risikentransformation am besten.
Udo Broll, Jack E. Wahl
4. Value at Risk
Zusammenfassung
Im Risikomanagement von Banken findet das Value at Risk-Konzept verstärkt Anwendung. Es lässt sich in ein Entscheidungsmodell als geschäftspolitische Nebenbedingung des Bankmanagements integrieren. Baut die Solvenzpolitik einer Bank auf dem Value at Risk-Konzept auf, müssen Aktiv- und Passivgeschäft der Bank simultan betrachtet werden. In einem Entscheidungsmodell für eine Bank werden die notwendige Eigenkapitalbasis und damit die Kapitalstruktur abgeleitet. Ganz entscheidenden Einfluss hat der vom Bankmanagement bzw. von der Bankenaufsicht geforderte Solvenzgrad.
Udo Broll, Jack E. Wahl
5. Hedging-Effektivität
Zusammenfassung
Ein wichtiges Aufgabengebiet des Risikomanagements betrifft die Gestaltung des Unternehmensrisikos. Dazu stehen vielfältige Instrumente zur Verfügung und der Abschluss von Termingeschäften stellt eine bekannte Vorgehensweise der Risikoabsicherung dar. Unterschiedliche Absicherungsmaßnahmen können sich jedoch stark in ihrer Absicherungswirkung unterscheiden. Die Kennzahl „Hedging-Effektivität“ ist eine Steuerungsgröße, mit deren Hilfe sich eine Risikogestaltung umsetzen lässt. Ist das Risikomanagement in der Lage, eine vorgegebene Plan-Hedging-Effektivität zu verwirklichen, besteht für das Unternehmen nicht die Gefahr, seine Risikoschwelle zu überschreiten.
Udo Broll, Jack E. Wahl
6. Futures und Lagerhaltung
Zusammenfassung
Das Kapitel untersucht für ein internationales Unternehmen das Zusammenwirken von finanz- und realwirtschaftlichem Risikomanagement. Dies geschieht auf der Grundlage eines Entscheidungsmodells. Die gemeinsame Betrachtung von Devisen-Futures und Lagerhaltung bestätigt und erweitert wichtige Resultate der optimalen Risikopolitik internationaler Unternehmen.
Udo Broll, Jack E. Wahl
7. Risiko und Controlling
Zusammenfassung
Unternehmen mit internationalen Aktivitäten müssen ihre Risikopositionen steuern, um wechselkursbedingte Schwankungen ihres Euro-Cashflow zu beherrschen. Marktgängige Risiken, wie Wechselkursrisiken, können über Derivate abgesichert werden. Dazu gehören Devisen-Terminkontrakte und Devisen- Futures. Das Kapitel zeigt, wie mit der Änderung des Wechselkursrisikos in Folge einer offenen Währungsposition die Hedge-Rate anzupassen ist. Entscheidend für die Revision der Hedge-Position des internationalen Unternehmens ist die Elastizität der Risikoaversion in Bezug auf das Wechselkursrisiko. Diese Elastizität stellt eine wichtige Kennzahl für das Risikocontrolling dar.
Udo Broll, Jack E. Wahl
8. Controlling und Risikoaversion
Zusammenfassung
Das Kapitel zeigt auf der Grundlage einer (μ,σ)-Entscheidungstheorie, dass bei einer Änderung des Renditerisikos eines Wertpapier-Portefeuilles eine Umschichtung des Portefeuilles nicht zwingend erforderlich ist. Entscheidend für die Anpassung des Portefeuilles an die neue Risikosituation ist die Ausprägung der Elastizität der Risikoaversion bezüglich des Renditerisikos. Diese Elastizität stellt sich als wichtige Kennziffer heraus und ist in der Literatur bisher unerwähnt geblieben. Komplexe Fragestellungen wie in diesem Kapitel können unter Verwendung neu entdeckter Zusammenhänge zwischen Bernoulli-Prinzip und klassischem Prinzip untersucht werden.
Udo Broll, Jack E. Wahl
9. Risikopolitik mit Optionen
Zusammenfassung
International tätige Unternehmen müssen ihre Risikopositionen steuern, um Schwankungen ihres Euro- Cashflow zu beherrschen. Marktgängige Risiken können über Derivate abgesichert werden. Dazu gehören auch Wechselkursrisiken, die mit Devisenverkaufsoptionen gehegt werden können. Dabei muss berücksichtigt werden, dass sich die Strategie auch auf die Investitionsentscheidung auswirkt.
Udo Broll, Jack E. Wahl
10. Dynamisches Hedging
Zusammenfassung
Untersucht wird ein zeitstetiges intertemporales Konsum- und Hedgeproblem mit geometrischen Brownschen Kursbewegungen. Korrelierte Wiener Prozesse beeinflussen die optimale Hedge-Rate und das optimale intertemporale Konsumprofil des repräsentativen Anlegers. Das Beta-Hedge-Theorem und die Keynes-Ramsey-Konsumregel für imperfekt korrelierte Risiken werden abgeleitet.
Udo Broll, Jack E. Wahl
11. Konjunktur und Risikomärkte
Zusammenfassung
Das Kapitel untersucht das erwartete intertemporale Konsumprofil eines Haushalts unter Berücksichtigung des Risikomarktes für Derivate. Unter geometrischer Brownscher Konjunkturbewegung folgt bei vollkommenem Risikomarkt die klassische Keynes-Ramsey-Konsumregel. Bei unvollkommenem Risikomarkt wird die klassische Konsumstrategie durch das Ausmaß an Konjunkturschwankung und durch den Grad der Unvollkommenheit gestört und antizyklisch.
Udo Broll, Jack E. Wahl
12. Währungswahl und Export
Zusammenfassung
Bei Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung des Wechselkurses sind international tätige Unternehmen nicht indifferent in Bezug auf die Wahl der Währung ihrer Preissetzung. Denn die bei der Fakturierung festgelegte Währung kann die Ertragssituation des Unternehmens erheblich beeinflussen. Übliche Rahmenbedingungen der Außenhandelstheorie führen dazu, dass ein monopolistisches Exportunternehmen einen Anreiz hat, seine Fakturierung in der Währung des Importlandes vorzunehmen.
Udo Broll, Jack E. Wahl
13. Risikomarkt und KonTraG
Zusammenfassung
Das Kapitel untersucht die ökonomischen Wirkungen des Einsatzes von Finanzderivaten für marktgängige und nicht marktgängige Risiken vor dem Hintergrund der gesetzlichen Anforderungen des ,Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich‘ (KonTraG). Das Ziel besteht in der Analyse der Risikosteuerung mit Derivaten und die Risikoüberwachung mit Hilfe der Kennzahl ,Hedging- Effektivität‘. Diese Kennzahl ist in der Lage, die gesetzlichen Anforderungen an ein Risikomanagement in geeigneter Weise zu unterstützen. Unsere Untersuchung baut auf der Zweckmäßigkeit der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen für das unternehmerische Handeln auf.
Udo Broll, Jack E. Wahl
14. Regionalpolitik und Risiko
Zusammenfassung
Unsere Analyse zeigt, dass eine Harmonisierung in einer Wirtschafts- und Währungsunion zu einer regionalen Konzentration (Agglomeration) von Investitionen führen kann und nicht – wie von der Regionalpolitik beabsichtigt – zu einer ähnlichen oder gleichen Verteilung zwischen den Regionen bzw. Ländern. Die Regionalpolitik kann vielmehr die regionalen Standortunterschiede verstärken, da die Harmonisierungsbestrebungen die Unterschiede zwischen den Regionen für nationale und internationale Investoren bedeutsamer werden lässt. Im Licht dieser Ergebnisse kann die Tendenz zur Agglomeration und die Bildung von Cluster in einer Wirtschafts- und Währungsunion aus theoretischer Sicht bestätigt werden.
Udo Broll, Jack E. Wahl
15. Multinationales Unternehmen
Zusammenfassung
Wir betrachten ein risikoaverses monopolistisches multinationales Unternehmen, das unter Wechselkursrisiko sowohl im In- als auch im Ausland produziert und verkauft. Zunächst wird gezeigt, dass ein riskanter Wechselkurs höheren Intra-Unternehmenshandel impliziert. Auf der Grundlage eines Terminmarktes wird ein Separationsergebnis abgeleitet: Die internationale Produktion und die Allokation der Verkäufe sind unabhängig von den Wechselkurserwartungen und dem Risikoverhalten des multinationalen Unternehmens. Das Hedgingverhalten des Unternehmens jedoch hängt von den genannten Größen ab.
Udo Broll, Jack E. Wahl
16. Markttransparenz
Zusammenfassung
Informationen lenken das unternehmerische Verhalten. Insbesondere auf globalen Märkten spielt die Qualität der Informationen und die Markttransparenz für die Güte der unternehmerischen und wirtschaftspolitischen Entscheidungen eine wichtige Rolle. Das Kapitel untersucht in welcher Weise eine verbesserte Markttransparenz das erwartete Produktionsvolumen und den erwarteten Gewinnnutzen des Unternehmens beeinflusst. Das Wechselkursrisiko ist endogen, da es vom Informationsgehalt des Informationssystems in der Ökonomie bestimmt wird. Für den erwarteten Nutzen zeigt die Analyse, dass eine verbesserte Markttransparenz durch zwei gegenläufige Effekte gekennzeichnet ist. Ist der Unternehmer wenig risikoscheu, dann verbessert sich der ex ante Erwartungsnutzen durch eine präzisere Information auf dem Finanzmarkt.
Udo Broll, Jack E. Wahl
17. Hintergrundrisiken
Zusammenfassung
Das Kapitel untersucht die Bedeutung von Terminmärkten für die optimale Produktions- und Hedgingentscheidung eines international tätigen Unternehmens. Neben dem Wechselkursrisiko, das durch Devisen- Terminkontrakte gehedgt werden kann, sieht sich das Exportunternehmen einem zusätzlichen, nicht-hedgebaren Einkommensrisiko (Hintergrundrisiko) gegenüber. Es zeigt sich, dass Produktionund Hedgingentscheidungen separierbar sind. Die optimale Risikopolitik des Exporteurs ist jedoch abhängig von seiner Risikopräferenz, seinen Erwartungen und der stochastischen Verwandtschaft zwischen dem Wechselkurs und dem nicht-hedgebaren Hintergrundrisiko.
Udo Broll, Jack E. Wahl
Backmatter
Metadata
Title
Risikomanagement im Unternehmen
Authors
Udo Broll
Jack E. Wahl
Copyright Year
2012
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-8349-4047-6
Print ISBN
978-3-8349-4046-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-4047-6