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30.03.2015 | Umwelt | Interview | Online-Artikel

Fernbusse fahren grün

verfasst von: Günter Knackfuß

2:30 Min. Lesedauer

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Deutschlands erfolgreichste Fernbus-Start-ups werden eins: MeinFernbus und FlixBus schließen sich zusammen. Der Geschäftsführer des neuen Unternehmens Panya Putsathit erklärt ihre Visionen.

Springer für Professionals: Als Marktführer gehen sie mit einem neuen Konzept in die Kooperation. Welche Strategie verbirgt sich dahinter?

Panya Putsathit: Beide Gründerteams von MeinFernbus und FlixBus setzten von Anfang an auf schnelles Wachstum, ein flächendeckendes Netz und auf die enge Kooperation mit dem Mittelstand.Mit dem Zusammenschluss können wir und unsere mittelständischen Partner mit-, statt gegeneinander arbeiten. Durch zwei Jahre harten Konkurrenzkampf haben wir uns gegenseitig stark gemacht. Jetzt können wirunsere bisherigen Erfahrungen am deutschen Markt international anwenden.

Welche neuen Angebote planen sie für ihre bisher 10 Millionen Fahrgäste?

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Was als zwei konkurrierende Netze aufgebaut wurde, führen wir nun sukzessive bis zum Sommer 2015 zu Deutschlands bestem Fernbusangebot zusammen. Die Fahrgäste profitieren von Abfahrten zum Teil im 30-Minuten-Takt. Über dichtere Takte und neue Expressverbindungen erweitern wir zudem Schritt für Schritt das bisherige Angebot in Deutschland. Auch wollen wir zeitnah europäische Metropolen wie Paris und Brüssel anbinden und unser Nachtliniennetz auch international erweitern.

Ihr Slogan heißt "Fahr grün". Inwieweit werden damit auch ökologische Ansprüche verkörpert?

Der Fernbus ist an sich bereits ein sehr umweltfreundliches Verkehrsmittel, da er den niedrigsten CO2-Ausstoß pro Fahrgast und die besten Kraftstoffverbrauchswerte im Fernverkehr aufweist. Doch damit nicht genug: Sowohl bei MeinFernbus als auch bei FlixBus können Kunden ihre Fahrt bereits seit längerem mit einer kilometerabhängigen Spende an Klimaschutzorganisationen vollständig klimaneutral gestalten. Darüber hinaus achten wir auch im Büroalltag darauf, möglichst nachhaltig zu wirtschaften. Dieses Engagement, für das wir bereits mehrfach ausgezeichnet wurden, werden wir in Zukunft noch weiter verstärken. Wir möchten auch europaweit der Vorreiter in Sachen klimaneutrales Reisen sein.

Vor welchen besonderen Herausforderungen steht jetzt das neue Unternehmen?

FlixBus und MeinFernbus sind jetzt eins. Wir waren Wettbewerber und fahren nun gemeinsam. Die Herausforderung ist aktuell, dass das nicht nur die Teams in Berlin und München, sondern auch die Fahrerinnen und Fahrer auf der Straße verinnerlichen. Daneben werden wir uns auch dem nach wie vor starken Wettbewerb im Fernverkehr und Branchenthemen wie Fahrermangel und Kapazitätsengpässen an den Zentralen Omnibusbahnhöfen stellen müssen.

Wie sehen sie die Entwicklung der gegenwärtig noch moderaten Fahrpreise?

Der Fernbus ist und bleibt das günstigste Fernverkehrsmittel. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die moderaten Ticketpreise neben Komfort und Sicherheit einen großen Teil der Attraktivität des Reisens mit dem Fernbus ausmachen.

Wie realistisch ist ihre Vision von "Europa wird grün"?

Durch den Zusammenschluss betreibt MeinFernbus FlixBus bereits jetzt über 560 Busse in 13 europäischen Ländern. Unser Ziel sind 1.000 grüne Fernbusse bis Ende dieses Jahres. Darüber hinaus ist unser Geschäftsmodell, das auf einer engen Kooperation mit dem Mittelstand fußt, international einzigartig. Auch mit unserem innovativen eTicketing-System, LTE in den Bussen, Fahrer- sowie Kunden-App und GPS-Livetracking werden wir in den Bereichen Service, Sicherheit und Transparenz in Europa neue Maßstäbe setzen.

Das Interview führte Günter Knackfuß, freier Autor, für Springer für Professionals.

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