V8-Mittelmotor mit Turboaufladung und 492 kW Leistung, faltbares Hardtop, Spaceframe-Chassis aus Aluminium: Ferrari gewährt bereits jetzt einen Blick auf den neuen 488 Spider, der offiziell auf der IAA in Frankfurt vorgestellt werden soll.
Unter der Motorabdeckung des neuen Ferrari 488 Spider arbeitete der 3,902 Liter große V8-Turbomotor, der erst vor wenigen Monaten im Ferrari 488 GTB debütierte. Seine Leistungsdaten lesen sich bei Ferrari wie folgt: 492 kW (670 PS) und 760 Nm Drehmoment bei 3000/min ermöglichen die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3.0 s. Auf 200 km/h beschleunigt der Spider aus dem Stand in 8,7 s. Mit seinen 670 PS ist er nicht nur 100 PS stärker als der mit einem Saugmotor ausgestattete Vorgänger, sondern emittiert auch weniger CO2: 260 g/km.
Der V8-Turbo besitzt, wie es aus Maranello heißt, einen einzigartigen Charakter: Seine verfügbare Leistung steigert sich kontinuierlich über den gesamten Drehzahlbereich. Ein Turboloch gibt es nicht, da das Gaspedal innerhalb von 0,8 s auf jeden Befehl reagiert, wird betont. Grundlage für diesen Wert seien nicht nur die speziellen Turbos, sondern auch der gesamte Produktionsprozess: Er finde in den Anlagen der Formel-1-Scuderia statt, wodurch ein optimaler Know-how-Transfer von der Rennstrecke auf die Straße sichergestellt werde.
Aerodynamik
Der neue Zweisitzer wird als der aerodynamischste Spider der Ferrari-Geschichte angepriesen. Die Ingenieure aus Maranello schafften es, zwei üblicherweise in Widerspruch stehende Ziele zu vereinen: Sie erhöhen nicht nur den Abtrieb, sondern reduzieren gleichzeitig auch den Luftwiderstand. Möglich machen dies Features wie ein Unterzugsspoiler sowie ein Aerodynamik-optimierter Unterboden mit Vortex Generatoren, berichten die Experten des Herstellers.
Auch vor dem Innenraum machten die Windkanalstudien nicht Halt. So sei die elektrische Heckscheibe in drei Positionen höhenverstellbar, was bei geöffnetem Dach je nach Lust und Laune die Turbulenzen im Innenraum variieren lasse. Die Glasscheibe könne auch bei geschlossenem Dach komplett versenkt werden. Dadurch lasse sich selbst bei schlechten Wetterverhältnissen das Klangspektrum des Motors erlebbaren.
Form und Funktion in Aluminium
Um das faltbare Hardtop verbauten die Ferrari-Konstrukteure ein Spaceframe-Chassis aus elf verschiedenen Aluminium-Arten und anderen Edelmetallen, wie etwa Magnesium. Jedes Material erfüllt einen bestimmten Zweck, was zur Folge hat, dass der Spider exakt dieselbe Torsions- und Biegefestigkeit besitzt wie die geschlossene Berlinetta, berichten die Entwickler. Gegenüber dem Vorgänger verbessere sich die Chassis-Performance um 23 Prozent. Ein Resultat, das das Cabrio der Expertise des Scaglietti Center of Excellence zu verdanken hat, wo sämtliche Aluminium-Chassis und -Fahrwerke von Ferrari gebaut werden.
Das faltbare Hardtop (RHT) lässt sich Angaben zufolge innerhalb von 14 s vor und zurückklappen. Ist das Dach geöffnet, liegen die zwei übereinander gefalteten Elemente kompakt und platzsparend auf der Motorabdeckung.
Geschwindigkeit und Kontrolle
Der Einsatz eines Simulators - vergleichbar mit dem, den die Formel-1-Scuderia nutzt - erlaubte es, den menschlichen Faktor schon in frühen Phasen der Designentwicklung miteinzubeziehen. Testfahrer und Ingenieure konnten sich so gegenseitig Feedbacks geben lange bevor der erste Prototyp des Ferrari 488 überhaupt gebaut wurde, berichten die Entwickler.
Um die dynamischen Stärken des Spider noch stärker auszuprägen, habe das Entwicklungsteam das Zusammenspiel von mechanischem Setup und elektronischen Systemen verfeinert. Letztere seien nun vollständig in das Side Slip Angle Control System (SSC2) integriert, wodurch der Ferrari 488 Spider aus Kurven um zwölf Prozent schneller beschleunigt als der 458 Spider.
Insgesamt habe sich das Ansprechverhalten gegenüber dem Vorgänger um neun Prozent verbessert. Gleichzeitig habe es keinerlei Kompromisse beim Komfort gegeben. Das komplette Fahrzeugdesign sei auf den typischen Gebrauch und Einsatz eines Spiders abgestimmt worden, was selbst auf herausfordernden Strecken und im Grenzbereich in einem bemerkenswert einfachen und mühelosen Fahrverhalten resultiere.
Ferrari 488 Spider: Technische Daten | |
MOTOR: Typ Hubraum Bohrung und Hub Max. Nennleistung* Max. Drehmoment* Spezifische Leistung Verdichtung | V8 - 90° Turbo - Trockensumpfschmierung 3902 cm3 86,5 x 83 mm 492 kW (670 PS) bei 8000 U/min 760 Nm bei 3000 U/min im 7. Gang 172 PS/l 9.4:1 |
GRÖSSE & GEWICHT: Länge Breite Höhe Radstand Spurbreite vorne Spurbreite hinten Gewicht in fahrbereitem Zustand** Trockengewicht** Gewichtsverteilung Kofferraumvolumen Tankvolumen | 4568 mm 1952 mm 1211 mm 2650 mm 1679 mm 1647 mm 1525 kg 1420 kg 41,5 Prozent vorne - 58,5 Prozent hinten 230 l 78 l |
REIFEN: Vorne Hinten | 245/35 ZR20 J9.0 305/30 ZR 20 J11.0 |
BREMSEN: Vorne Hinten | 398 x 223 x 36 mm 360 x 233 x 32 mm |
GETRIEBE: | 7-Gang F1-Doppelkupplungsgetriebe |
ELEKTRONIK: | E-Diff3, F1-Trac, High-Performance ABS mit Ferrari Pre-Fill, FrS SCM-E, SSC |
FAHRLEISTUNGEN: Höchstgeschwindigkeit 0 bis 100 km/h 0 bis 200 km/h Leistungsgewicht (trocken) | > 325 km/h 3,0 s 8,7 s 2,12 kg/PS |
KRAFTSTOFFVERBRAUCH*** C02-EMISSIONEN*** | 11.4 l/100 km 260 g/km |
*Mit 98 RON Benzin **Mit optionaler Ausstattung ***ECE+EUDC kombiniert, mit HELE System |