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24.04.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Forscher entwickeln Verfahren zur Konsistenzprüfung von Produktlinienmodellen

verfasst von: Angelina Hofacker

2 Min. Lesedauer

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Eine Produktlinie ermöglicht die Entwicklung von vielen verschiedenen Produkten aus fast gleichen Teilen. Im Projekt Kopi untersuchen Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen (UDE) Ansätze für die frühzeitige Qualitätssicherung einer Softwareproduktlinie. Innerhalb des Projekts werde dabei nicht die tatsächliche Software geprüft, sondern die Dokumentation, sprich die Entwurfsmodelle, aufgrund derer die Programmiertätigkeiten durchgeführt werden.

Bei einem Autotyp können zum Beispiel mit 32 beliebig kombinierbaren Ausstattungsmerkmalen theoretisch circa vier Milliarden verschiedene Autos konfiguriert werden, erklären die Wissenschaftler des Instituts paluno - The Ruhr Institute for Software Technology der Universität Duisburg-Essen. Und Produktlinien gibt es nicht nur für physikalische Güter wie Autos, sondern auch für Software-Systeme. Die generell hohe Anzahl der aus einer Produktlinie ableitbaren Produkte erschwert die Entwicklung von Softwareproduktlinien. So müssen von Anfang an alle erlaubten Kombinationen von Ausstattungsmerkmalen berücksichtigt und sichergestellt werden, dass alle ableitbaren Produkte fehlerfrei sind.

Passende Kombinationen

Die Kombination von Ausstattungsmerkmalen kann zu Widersprüchen führen. Das erschwert die Qualitätssicherung einer Produktlinie. So kann den Forschern zufolge die Kombination von automatischer Feststellbremse und Klimaanlage zu Problemen führen: die Feststellbremse löst sich automatisch, wenn sich die Motordrehzahl erhöht - etwa durch Gasgeben. In Kombination mit der Klimaanlage bestehe jedoch die Gefahr, dass sich die Motordrehzahl durch das Einschalten der Klimaanlage erhöht, um genug Strom zur Verfügung zu stellen, und sich dadurch ungewollt die Feststellbremse lösen könnte. Das Verhalten der automatischen Feststellbremse und der Klimaanlage sind also nicht konsistent, erklären die Wissenschaftler, sie passen nicht zueinander. Folglich müsse entweder sichergestellt werden, dass beide Ausstattungsmerkmale nicht gleichzeitig für ein Auto gewählt werden können oder es müsse sichergestellt werden, dass sich die Feststellbremse bei der Erhöhung der Motordrehzahl durch die Klimaanlage nicht löse.

Innerhalb des Kopi-Projekts hat eine Arbeitsgruppe von Professor Dr. Klaus Pohl ein Verfahren für eine Konsistenzprüfung entwickelt, in dem alle möglichen Kombinationen von Ausstattungsmerkmalen berücksichtigt werden. "Dabei werden nicht alle Produkte einzeln überprüft", wie Pohl erläutert, "da die Anzahl zu hoch wäre, sondern es wird nach Widersprüchen gesucht, die bei erlaubten Kombinationen von Ausstattungsmerkmalen auftreten können". Diese Konsistenzprüfung sei somit effizient. Für die praktische Anwendung ist die frühe Konsistenzprüfung dem Wissenschaftler zufolge ein guter Weg, um Kosten zu sparen und gleichzeitig die Qualität der Produkte zu erhöhen.

Das Projekt Kopi (Konsistenzprüfung von Produktlinienmodellen) wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

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