Skip to main content

16.09.2014 | Public Relations | Schwerpunkt | Online-Artikel

Frauen regieren die Social-Media-Welt

verfasst von: Michaela Paefgen-Laß

2:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Online dominieren Frauen als Nutzerinnen und Macherinnen. Geht es allerdings um die eigene Karriereplanung, hinken sie den Männern hinterher. Warum im Cyperspace Rollenklischees weiterleben.

Social Media muss ein weiblicher Gott erfunden haben. Denn wie sonst lässt es sich erklären, dass hier höchst frauliche Kernkompetenzen gefordert sind: plaudern, interessieren und die Truppe beisammen halten. Entsprechend begeistert haben sich Nutzerinnen im Internet eingerichtet. Rollenklischees aus der realen Welt haben sie beim posten, teilen, bloggen allerdings mit genommen: Gesundheitstipps kommen bei Frauen jederzeit an, Business Networking eher nicht.

Damensalon und Raucherzimmer im Internet

Weitere Artikel zum Thema

Frauen pflegen im Netz ihre Privatheit, während Männer im gleichen Raum den Wettbewerb und die Karriere vorantreiben. Das meint auch Springer-Autorin Karin Windt, die in ihrem Buchkapitel "Social Media aus der Genderperspektive - Frauen und soziale Netzwerke" eine "Gendered Digital Inequality" (Seite 123) feststellt. Frauen, so schreibt sie, gehe es mehr um gegenseitige fachliche und persönliche Unterstützung, als um den Aufstieg in höhere Positionen (Seite 130). Klingt, als beharre das Web 2.0 noch auf der alten Ordnung zwischen Damensalon und Raucherzimmer? Und das, obwohl Frauen in den neuen Medien kräftemäßig alle Voraussetzungen zur Verfügung stehen, um daran zu rütteln.

Onlinerinnen haben die Nase vorn

Wie der jetzt veröffentlichte "Social Media-Atlas 2013" von Faktenkontor und dem Marktforscher Toluna belegt, sind 81 Prozent der weiblichen Onliner in sozialen Netzwerken unterwegs. Von den Männern halten sich dort nur 69 Prozent auf und 25 Prozent wollen auch künftig fernbleiben. Bei den Frauen erteilen Facebook & Co. nur 15 Prozent eine generelle Absage. Dass Frauen außerdem die berufliche Nutzung von sozialen Medien besser als Männer im Griff haben, legen die Ergebnisse aus dem "European Communication Monitor 2014" nahe (Folie 22). Demnach stellen sie zwar ein größeres Arbeitsaufkommen fest, können gleichzeitig aber versierter mit den Netzwerken umgehen. Warum also leben "stereotype Geschlechterrollen auch in der virtuellen Welt munter weiter", wie die Springer-Autorinnen Claudia Gaspar und Katrin Birner in ihrem Buchkapitel "Das androgyne Internet? Die Online-Nutzung von Frauen (und Männern)" monieren (Seite 26)?

Einfach zweifach netzwerken

Die Autorinnen halten es für plausibel, dass gesellschaftliche Rahmenbedingungen und vorgelebte wie erlernte Rollen, Frauen bis in ihr Medienverhalten hinein prägen (Seite 30). Das Internet diene damit "als Gradmesser für gesellschaftliche Veränderungen im Rollenverständnis, die sich in Zukunft vielleicht vollziehen werden" (Seite 43). Als ersten Schritt auf diesem Weg rät Springer-Autorin Karin Windt Frauen, sich in unterschiedlichen Netzwerken zu engagieren, um frauenspezifische und berufliche Zwecke besser miteinander zu vereinbaren.(Seite 130).

Die Hintergründe zu diesem Inhalt