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31.03.2015 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Geldinstitute werden Teil der Unternehmensprozesse

verfasst von: Stefanie Hüthig

3:30 Min. Lesedauer

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Die Commerzbank macht sich mit ihrem neuen Portal, mobilen Anwendungen und dem Main Incubator fit für das digitale Zeitalter im Firmenkundensegment. Die Frankfurter wollen in drei Schritten überzeugen.

Die Commerzbank baut ihr digitales Angebot für Firmenkunden aus. Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 die beste Multikanalbank für den Mittelstand zu sein. Damit will sich das Haus laut Holger Werner, Chef der Mittelstandsbank, der Firmenkundensparte des Frankfurter Instituts, seinen Platz „in der digitalen Welt in zehn Jahren sichern“. Drei Schritte sollen zum Ziel führen:

  • 2015 arbeiten die Frankfurter daran, als moderne Firmenkundenbank wahrgenommen zu werden.

  • 2016 und 2017 plant die Commerzbank, die Betreuung ihrer Geschäftskunden zu intensivieren und die Nutzung digitaler Kanäle zu steigern.

  • Von 2018 bis 2020 will sich das Institut im Mittelstandsbanking multikanalfähig machen.

Wie bei den Privatkunden verändern sich auch bei den derzeit hart umkämpften Firmenkunden die Bedürfnisse und das Verhalten. Die Commerzbank unterscheidet zwischen Unternehmen der Old Economy, die sich mit der Digitalisierung ihre Wettbewerbsfähigkeit sichert und Abnehmer der New Economy ist, und der New Economy selbst, deren Geschäftsmodelle auf digitalen Gütern sowie Dienstleistungen basiert und die Lösungsanbieter der Old Economy ist.

In der vierten Industriellen Revolution, oft mit den Begriffen Industrie 4.0 und Internet der Dinge umschrieben, vernetzt sich die Welt. Unternehmen der New Economy sind bereits ein Teil davon. Unternehmen der Old Economy stehen dagegen einige Neuerungen bevor, wenn sie erfolgreich bleiben wollen. Ein Trend ist zum Beispiel der Wandel von der Produkt- hin zur Serviceorientierung. So werden zum Beispiel Turbinen künftig nicht mehr gekauft, sondern geleast, erläutert Werner. Möglich wird das durch Kommunikationslösungen, über die Produkte Informationen an den Hersteller abgeben, etwa zum Verschleiß. Unternehmen müssen also ihre Prozesse digitalisieren. Und Banken, so Werner, müssen Teil dieser Prozesse werden.

Beratung für etablierte, Kapital für junge Unternehmen

Dies will die Commerzbank mit mehreren Maßnahmen erreichen. Neben der Beratung für Unternehmen der Old Economy, die den Schritt in die digitale Welt gehen wollen, schafft das Institut für New Economy Servicebündel für den Markteintritt und die weitere Entwicklung. So investieren die Frankfurter über ihren Main Incubator hauptsächlich deshalb in Start-ups wie Gini und Traxpay, um sich neue Lösungen zu sichern und diese Angebote mittelfristig in die eigene Produktpalette aufzunehmen.

Kern des nun ausgeweiteten Commerzbank-eigenen digitalen Angebots ist das überarbeitete, mehrsprachige und multibankfähige Firmenkundenportal www.firmenkunden.commerzbank.de. Im Mittelpunkt der Überarbeitung stand die User Experience. Dazu wurde das Portal vor dem Login in acht Themencluster gegliedert, die über Kacheln anwählbar sind. Im One Column Design gestaltet, passt es sich dem Endgerät des Nutzers an, bisher dem PC und dem Tablet.

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Entscheidern in Unternehmen, die viel unterwegs sind, stellt die Commerzbank neue mobile Anwendungen bereit. Die Cash Management App beispielsweise ist für iOS- und Android-Geräte zu haben. Die Anwendung ist mehrsprachig, multibankenfähig und bildet die Commerzbank-Konten in Echtzeit ab. Aktuell informiert sie lediglich über Kontostand und Umsätze, soll aber weiter ausgebaut werden, sodass der Nutzer darüber einfache Transaktionen vornehmen kann.

Kreditinstitute verhalten sich nach Ansicht von Experten bei Innovationen deshalb so zaghaft, weil sie mit Altlasten kämpfen und „während des Hypes im E-Commerce schon einmal viel Blutgeld bezahlt“ haben. Das erklärte Frank Schwab, Chef Fidor Tec S, IT-Tochter der Fidor Bank, im vergangenen Jahr gegenüber Bankmagazin. Auch die Commerzbank will aber nicht um jeden Preis Vorreiter sein. Das Institut prüfe zum Beispiel sehr genau, in welche Unternehmen es über den Main Incubator investiert. Denn manchmal, meint Werner, sei es sinnvoll, „second oder third Follower“ zu sein.

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