Der ökologische Zustand der deutschen Gewässer ist besonders kritisch.
Matthias Schwincke
Die Erhaltung und Verbesserung der Vielfalt von Arten und Lebensräumen in Deutschland ist und bleibt eine zentrale Herausforderung. Das zeigt der aktuelle Indikatorenbericht zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt.
Zur Umsetzung des UN-Übereinkommens zur biologischen Vielfalt (CBD) wurde 2007 vom Bundeskabinett die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen. Diese enthält die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung für die Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt sowie deren nachhaltige Nutzung. Die fortlaufende Erfassung und Bewertung der Umsetzungsfortschritte erfolgt mit Hilfe von insgesamt 19 Indikatoren, die sich auf fünf Themenfelder verteilen. Mit dem vor kurzem veröffentlichten Indikatorenbericht 2014 liegt nun eine aktuelle Bestandsaufnahme vor.
Fortschritte nach wie vor Fehlanzeige
Bedauerlicherweise decken sich die Resultate weitgehend mit denen des ersten Indikatorenbericht aus dem Jahr 2010. Oder in Zahlen: Nur bei zwei von dreizehn Indikatoren mit einem quantitativen Zielwert liegen die Ergebnisse bereits in der Nähe der Zielmarke. Bei sechs Indikatoren liegen die Werte noch "weit entfernt".
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In den folgenden Bereichen ist der Ist-Zustand vom Zielwert noch immer "sehr weit entfernt" und damit besonders kritisch:
- Ökologischer Gewässerzustand
- Flächeninanspruchnahme
- Ökologischer Landbau
- Eutrophierende Stickstoffeinträge
- Bewusstsein für biologische Vielfalt
Ernüchterndes Fazit
Ohne besondere zusätzliche Anstrengungen werden die Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt für die Jahre 2015 und 2020 aller Voraussicht nach nicht zu erreichen sein. Auch im Hinblick auf die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie dürfte ein künftiger Schwerpunkt der vom BMUB bereits angekündigten Initiativen auf einer Verringerung von Stickstoffeinträgen aus der Landwirtschaft liegen. Einen aktuellen Einstieg in diesen Themenkomplex bieten die Springer-Autoren Roland Bobbink und W. Kevin Hicks im Kapitel "Factors Affecting Nitrogen Deposition Impacts on Biodiversity: An Overview".