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17.09.2014 | Wasserwirtschaft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Injektionen stabilisieren Spundwand im Tiefwasserhafen

verfasst von: Julia Ehl

1:30 Min. Lesedauer

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Die bis zu 40 Meter langen Spundwand-Elemente konnten das Hafenbecken im Jade-Weser-Port nicht vor ausgeschwemmtem Sand bewahren. Die Stabilisierung und Verklebung des Sandes durch Gelinjektionen brachte Abhilfe.

Im einzigen deutschen Tiefwasserhafen "Jade-Weser-Port" traten Schwierigkeiten beim Rammen der bis zu 40 Meter langen Spundwand-Elemente für die 1.725 Meter lange Kaimauer auf. Beim Ausbaggern des Hafenbeckens wurden wiederholt geöffnete Spundwandschlösser festgestellt. Folglich wurde bei Wellenschlag und Tiedenhub der Sand aus der Kaikammer ausgetragen. Frühjahrs- und Herbststürme beschleunigten diesen Vorgang.

Sand gefährdet Standsicherheit

Die Anlagerung des ausgeschwemmten Sandes vor der Spundwand würde voraussichtlich den anlegenden Schiffsverkehr behindern, aber vor allem die Standsicherheit der gesamten Spundwandanlage und der tragenden Pfeiler der Kaiplatte in Frage stellen. Kontinuierliche Baggerarbeiten könnten hier Abhilfe schaffen, würden aber die Unterhaltung erheblich verteuern und erschweren.

Tiefeninjektion als dauerhafte Lösung

Die Stabilisierung und Verklebung des Sandes durch Tiefeninjektion hinter der Spundwand sollte eine dauerhafte Lösung des Problems liefern. Allerdings war der Zugang unter der Kaiplatte bei Durchtrittsöffnungen von 80 x 80 Quadratzentimeter sehr klein. Mit Manschetten-Rammlanzen konnte das Injektionsgut in bis zu 18 Meter Tiefe von einem Boot aus verpresst werden. Pro Spundwandkammer wurden drei Rammlanzen verwendet. Als Injektionsmittel kam das extrem niedrigviskose Polymeth-Acrylatgel "Rubbertite" der THP Bausysteme GmbH zum Einsatz, das die DIBt Zulassung für Schleierinjektionen hat und neben der Stabilisierung des Sandes auch gleichzeitig die geöffneten Spundwandschlösser durch das gummi-elastische Acrylatgel verschloss.

Abdichtungen mit Gelinjektionen

Ute Hornig behandelt im Buchkapitel "Abdichtungen mit Gelinjektionen" diese besondere Art der Abdichtung. Die Eigenschaften des Abdichtungsmaterials unterscheiden sich deutlich von den langjährig eingesetzten. Die Autorin erklärt Anwendungsbereiche, Planungsgrundsätze, geeignete Injektionsstoffe, Verfahren und erforderliche Injektionsgeräte.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2010 | OriginalPaper | Buchkapitel

Abdichtungen mit Gelinjektionen

Quelle:
Lufsky Bauwerksabdichtung

2012 | OriginalPaper | Buchkapitel

Geotechnik

Quelle:
Handbuch für Bauingenieure