2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Neue Demokratie durch neue Medien?
verfasst von : Leo Van Audenhove, Bram Lievens, Bart Cammaerts
Erschienen in: Alte Medien — neue Medien
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
In den letzten Jahren ist im In- und Ausland wachsendes Interesse an Aspekten der
E-Governance
und
E-Demokratie
zu verzeichnen. In mehreren Ländern finden Pilotprojekte zur Bürgerbeteiligung auf verschiedenen Ebenen statt, bei denen Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) eine tragende Rolle spielen. Dabei haben sowohl Regierungen als auch Bürger oft hohe Erwartungen bezüglich einer Erneuerung der Demokratie. Dies ist im Licht aktueller gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen zu sehen: Beobachter gehen schon länger davon aus, dass sich die repräsentative Demokratie in einer schweren Krise befindet. Zwischen Bürgern und Politik wächst eine tiefe Kluft, die sich in einer immer geringeren Wahlbeteiligung, sinkenden Mitgliederzahlen bei den politischen Parteien und in der Erscheinung von ultrarechten oder populistischen Parteien bemerkbar macht (vgl. Galbraith 1992; Hall/Jacques 1989). Gleichzeitig verliert der Nationalstaat an Bedeutung, wobei Globalisierungsprozesse, internationale und regionale Abkommen und der Rückzug des Staates aus dem Wirtschaftsgeschehen eine wichtige Rolle spielen (vgl. Held u.a. 1999; Rosenau 1990).