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22.08.2013 | Motorentechnik | Interview | Online-Artikel

Interview: "Technisch hätten wir den Zieltermin 2015 erreicht"

verfasst von: Richard Backhaus

2 Min. Lesedauer

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Daimler gilt als Pionier bei Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle. Schon 1994 stellte das Unternehmen den ersten Prototypen vor, 1999 folgte eine A-Klasse mit Brennstoffzellenantrieb und Tank im Sandwichboden. Während viele Wettbewerber in dieser Zeit die Lust an der Brennstoffzelle verloren hatten und ihre Budgets anderweitig einsetzten, arbeitete Daimler weiter.

2009 begann die Produktion der B-Klasse F-Cell, allerdings nur in einer Kleinserie. Im Interview mit der MTZ erklärt Dr. Christian Mohrdieck, verantwortlich für die Brennstoffzellenaktivitäten bei Daimler, wie es mit der Serienfertigung von Brennstoffzellenfahrzeugen weitergehen wird.

Die Serienproduktion Ihres Brennstoffzellenfahrzeugs wurde nun schon einige Male verschoben, zuletzt von 2015 auf 2017. Warum?

Technisch hätten wir den Zieltermin 2015 definitiv erreicht. Allerdings haben wir mit der Entscheidung für 2017 einige ganz wesentliche Effekte berücksichtigt. Das war zum einen die Frage nach der Infrastruktur, die aus unserer Sicht erst 2017 adäquat ausgebildet sein wird. Zum anderen erleben wir, wie alle anderen Automobilhersteller auch, eine relativ angespannte Situation bezüglich der eingesetzten Mittel. Daher sind wir eine neue Kooperation mit Ford und Nissan eingegangen, um eine deutlich größere Stückzahl zu erreichen als wir das 2015 alleine erreicht hätten. Beide Unternehmen hatten in dem Zeitraum ein eigenes Serienfahrzeug angepeilt.

Was macht Sie sicher, den neuen Zieltermin einzuhalten?

Das ist vor allem der aktuelle Stand der Technik, zudem haben wir in den letzten Jahren ein gutes Verständnis dafür gewonnen, welche Stellhebel wir für die notwendige Kostensenkung bedienen müssen. Dies wirklich zu verstehen, hat uns einige Zeit und Arbeit gekostet. Das System für 2017 existiert heute schon in einem frühen Musterstadium. Im Grunde ist die Technologie also festgelegt. Jetzt geht es darum, die Komponenten zu erproben und reif für die Serie zu machen.

Welche Stückzahlen erwarten Sie?

Wir erwarten über den Lebenszyklus des Brennstoffzellen-Fahrzeugprojekts, zusammen mit den Einheiten der Kooperationspartner, Stückzahlen im sechsstelligen Bereich. Ab dieser Stückzahl kann man von einer Großserienfertigung sprechen, und das ist auch eine Stückzahl, die Kostensenkungen erlaubt. Unter dieser Schwelle wäre es schwierig, signifikante Kostenreduktionen zu erreichen.

Das vollständige Interview mit Christian Mohrdieck lesen Sie hier.

Zur Person

Seit 2012 ist Dr. Christian Mohrdieck Leiter des Bereichs Antriebsentwicklung Brennstoffzellensystem im Ressort Konzernforschung und Entwicklung Mercedes-Benz Cars der Daimler AG. Er hat damit die Verantwortung für die Brennstoffzellen-Antriebsaktivitäten der Daimler AG einschließlich der Kooperationen.
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Quelle:
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