Skip to main content

03.12.2012 | IT-Management | Schwerpunkt | Online-Artikel

Teil 1: Bachelor benötigen praktische Erfahrung und Spezialisierung

verfasst von: Peter Pagel

2:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Regelmäßig klagen Unternehmen aller Branchen über den Mangel an IT-Nachwuchskräften. Der Bachelor-Abschluss hat den Eintritt von Informatikern in die Arbeitswelt merklich beschleunigt. Ein Allheilmittel ist er aber nicht.

Laut einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands Bitkom ist die Zahl der offenen IT-Stellen 2012 um 13 Prozent auf 43.000 gestiegen. Das Phänomen ist nicht neu – seit Jahren klagen Unternehmen in schöner Regelmäßigkeit über Engpässe am Arbeitsmarkt. Da die Rekrutierung von IT-Spezialisten aus dem Ausland nicht zu den erhofften Bewerberzahlen geführt hat, stehen die Hochschulen im Fokus des Arbeitgeberinteresses. Sie sollen eine größere Zahl an Studierenden in möglichst kurzer Zeit für den Arbeitsmarkt ausbilden. Die Reform der Hochschulausbildung mit dem Bachelor als berufsqualifizierenden Abschluss nach drei Studienjahren kommt diesem Wunsch entgegen. Tatsächlich steht dem Arbeitsmarkt heute eine größere Zahl junger Absolventen mit IT-Know-how zur Verfügung. Dafür müssen Arbeitgeber aber mitunter noch viel Zeit und Geld in ihre Nachwuchskräfte investieren, um sie auf ihre Aufgaben optimal vorzubereiten.

Verschultes Studium bereitet nur ungenügend auf die Praxis vor

Der Preis des auf drei Jahre verkürzten Studiums ist die stärkere Verschulung. Im straff getakteten Stundenplan bleibt für Auslandsaufenthalte und Praxissemester kaum Zeit. So fehlt vielen Bachelor-Absolventen die Praxiserfahrung, die sie für die schnelle Übernahme von Verantwortung benötigen. Die großen IT-Arbeitgeber wie Technikkonzerne, Banken und Versicherungen oder Consulting-Unternehmen bieten vor diesem Hintergrund Einstiegsprogramme an, die den IT-Nachwuchs gezielt an die Praxis heranführen. Der Vorteil: Die von ihnen ausgebildeten Berufseinsteiger erwerben genau die Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie für ihre Tätigkeit in dem jeweiligen Unternehmen benötigen. Kleine und mittelständische Unternehmen lässt die Notwendigkeit zur weiteren Qualifizierung der Nachwuchskräfte vielfach vor der Einstellung von Bachelor-Absolventen zurückschrecken. Ein Fehler: So konkurrieren sie mit den Branchengrößen um die niedrigere Zahl der Studienabgänger mit Masterabschluss – und haben doch häufig das Nachsehen, weil die besser qualifizierten Berufseinsteiger ihre Karriere lieber unter einem bekannten Firmennamen starten.

Durch Qualifizierung die Führungskräfte von morgen ausbilden

Einen Mittelweg schlagen Arbeitgeber ein, die die IT-Einsteiger bereits nach ihrem Bachelor-Abschluss an sich binden, dann aber die weitere Qualifizierung mit einem Masterabschluss, einem Fernstudium oder einem berufsbegleitenden MBA unterstützen. Im Gegenzug verpflichten sich die Mitarbeiter, für einen bestimmten Zeitraum im Unternehmen zu bleiben und ihr neu erworbenes Know-how einzubringen – ein Prinzip, das sich insbesondere im Consulting seit langem bewährt. Auch hier ist von Arbeitgebern Flexibilität in Bezug auf die finanzielle und zeitliche Ausgestaltung der Mitarbeiterqualifizierung gefragt. Die großen IT-Arbeitgeber mit einem hohen Personalbedarf haben jedoch längst erkannt, dass ihre Investitionen für die Weiterbildung von Nachwuchskräften gut angelegt sind. Schließlich qualifizieren sie ihre Führungskräfte von morgen.

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt