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21.07.2014 | Baustoffe | Schwerpunkt | Online-Artikel

Kaum ein Mieter fragt nach Energieausweis

verfasst von: Christoph Berger

2:30 Min. Lesedauer

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Wie viele Hauseigentümer gibt es in Essen? Wie viele Gebäude sind bereits nach modernen Standards energetisch saniert? Welches sind die häufigsten Sanierungsmaßnahmen und warum? Diesen Fragen ging die Studie zu den Potenzialen der energieeffizienten Gebäudemodernisierung im Rahmen des Projekts „Klima-Initiative Essen. Handeln in einer neuen Klimakultur“ nach.

Eine Bevölkerungsumfrage unter 1.000 Essener Bürgern gibt Aufschluss über die aktuelle Wohnungssituation in Essen. Die Studie enthält eine detaillierte Bestandsaufnahme über die energetisch modernisierten Gebäude in Essen und zeigt Wege auf, wie Eigentümer und Mieter noch besser über Sanierungsmaßnahmen und Energiesparmöglichkeiten informiert werden können.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI), Patrick Linnebach, Janin Wachsmann und Friedericke Behr, haben die zentralen Ergebnisse in der Broschüre „Potenziale für energieeffizientes Modernisieren in Essen“ zusammengefasst.

Die Studie basiert auf einer milieuspezifischen Analyse der Wohnverhältnisse, wobei sich die befragten Personen in drei Teilgruppen aufteilen lassen: Hauseigentümer, Wohnungseigentümer und Mieter.

62 Prozent aller befragten Hauseigentümer und 49 Prozent aller befragten Wohnungseigentümer leben in einem energetisch modernisierten Gebäude, lautet eines von zehn zentralen Ergebnissen.

Auch für Mieter sind niedrige Energiekosten relevant

Die weitaus größere Bevölkerungsgruppe in Essen – rund 67 Prozent sind Mieter – scheint dem Stand der Gebäudeeffizienz nur wenig Interesse entgegen zu bringen: Nur jeder Zehnte fragt nach dem Energieausweis der Wohnung. Dabei ist in Anbetracht der schwer kalkulierbaren Energiepreise auch für Mieter eine Senkung der Energiekosten relevant.

Selbst wenn Mieter keine Möglichkeit haben, eine Gebäudesanierung eigenverantwortlich umzusetzen, können sie doch einige Maßnahmen zur Energieeinsparung ergreifen. Informationen darüber holen viele Mieter selbst ein, andere müssen noch darauf aufmerksam gemacht werden.

Die Studie gibt daher neben der ausführlichen Bestandsaufnahme praxisorientierte Empfehlungen für Beratungsangebote rund um das Thema energetische Gebäudemodernisierung.

Dies könne, so heißt es, in Zukunft dabei helfen, Beratungsangebote und Informationskampagnen zielgruppengerechter zu gestalten. So wäre es oft sinnvoll, Angebote dezentral am besten sogar direkt vor Ort – in den Stadtteilen, Quartieren oder Wohnräumen – zu planen.

Über das Projekt

Das Projekt „Klima-Initiative Essen. Handeln in einer neuen Klimakultur“, das zu einem von fünf Gewinnern im Rahmen des BMBF-Wettbewerbs „Energieeffiziente Stadt“ gehört, verfolgt einen partizipatorischen Handlungsansatz, der klassische Maßnahmen zur Effizienzsteigerung mit einer stärkeren Beteiligungsorientierung verknüpft.

Mit diesem Ansatz wird in den vier Handlungsfeldern Stadtentwicklung, erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität und energetische Gebäudesanierung ein wissenschaftlicher Beitrag zum Ziel der Stadt Essen, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent (im Vergleich zum Jahr 1990) zu reduzieren, geleistet.

Zu diesem Zweck wird eine für Essen und das Ruhrgebiet adäquate neue Klimakultur gefördert, die die effektive Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen durch die aktive Beteiligung von Bürgern, Institutionen, Unternehmen, Verwaltung und Politik vor Ort unterstützt.

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