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25.06.2015 | Automobilelektronik + Software | Schwerpunkt | Online-Artikel

Momentaufnahme der Elektromobilität

2:30 Min. Lesedauer

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Die Unsicherheit über die richtige Entscheidung über den Antrieb der Zukunft ist groß. Warum es dann helfen kann, ein Produkt vom Kundeninteresse und Menschen her zu denken, erklärt Franz Loogen, Geschäftsführer der e-mobil BW. Ein Kommentar.

Johann Wolfgang von Goethe sagte einst, dass in der Gewohnheit das einzige Behagen des Menschen liegt. Haben wir uns nicht passend eingerichtet in der Argumentation, dass bei der Elektromobilität die Batterien noch teuer und die Reichweiten gering sind? Der Aufbau der Infrastruktur will noch nicht viele Träger finden. Dafür jagt die Anzahl der Konferenzen den Zulassungszahlen nach.

Da bleibt uns der Verbrennungsmotor wohl noch lange erhalten, wenn auch die Kosten seiner Abgasreinigung und seiner elektrischen Unterstützung beständig steigen. Bei allen respektierten Anstrengungen zur Verbrauchssenkung der einzelnen Fahrzeuge mit thermodynamischen oder elektrischen Methoden ist eine nachhaltige Trendwende der CO2-Emissionen des Verkehrs noch nicht recht spürbar.

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Was wir aus anderen Teilen der Welt lernen können, ist, ein Produkt vom Kundeninteresse und Menschen her zu denken. Falls neben den freudvollen Selbstfahrern die Anzahl der intermodalen Urbanisten zunehmen sollte, könnte die Nachfrage nach neuen Mobilitätsdiensten, Sicherheitsassistenten, autonomen Fahrzeugen, Carsharing, Elektrobussen im ÖPNV mit großem Gradienten in den Märkten der Welt steigen.

Digitalisierung und Elektrifizierung des Antriebsstrangs sind die technischen Begriffe dieser Entwicklung. Und neben den deutschen Ingenieuren beherrschen auch amerikanische Elektrofahrzeug-Hersteller oder Datenspezialisten sowie asiatische Akkumulatorenfabrikanten wichtige Technologien. Und ganz grundsätzlich steigt die wertmäßige Bedeutung von Software im Fahrzeug wie im Gesamtsystem.

Unsicherheit über richtige Entscheidungen ist groß

Auf dem Weg zum Leitanbieter in der neuen Mobilitätswelt hilft uns in Deutschland die vertrauensvolle Zusammenarbeit in Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand genauso wie das Vertrauen in unsere Forschungsfähigkeiten, aber auch die Geschwindigkeit im Markt. Die wertvollen branchenübergreifenden und interdisziplinären Kooperationsstrukturen wie die Nationale Plattform Elektromobilität, der Spitzencluster Elektromobilität Süd-West in Baden-Württemberg oder auch die vier regionalen Schaufenster Elektromobilität gilt es, nachhaltig zu nutzen und nicht verfallen zu lassen.

Die Investitionsphasen neuer Technologien waren noch nie kostenfrei für die Beteiligten. Im Vertrauen auf die eigenen Erfindungen haben auch die Väter der Mobilität wie Gottlieb Daimler, Carl Benz, Rudolf Diesel oder Robert Bosch große Risiken auf sich genommen und werden heute für ihren Mut zur Innovation bewundert. Selten war - trotz der Informationsüberflutung unseres alltäglichen Lebens - die Unsicherheit über die richtigen Entscheidungen aber so groß wie heute. Vielleicht hilft die Orientierung an den Wünschen der Kunden in all ihrer Diversität mehr als reiner Technologieglaube.

Nun bin ich gespannt, ob die Nationale Konferenz Elektromobilität der Bundesregierung im Juni und die IAA im September die Zeichen auf Aufbruch und Zukunft stellen.

Der gleichlautende Kommentar ist erschienen in der ATZelektronik 3-2015.

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