Krishnan, A. (2012). Gezielte Tötung. Die Zukunft des Krieges, Berlin: Matthes & Seitz, 270 S., ISBN: 978-3882215687, € 17,90.

Auszug

Politische Gegner wurden schon von vielen Regierungen gezielt getötet, um Opposition gegen das herrschende Regime zu schwächen und auszumerzen. Von diesem Vorgehen, dessen Beispiele historisch weit zurückreichen, unterscheidet Armin Krishnan die derzeit diskutierte Vorgehensweise des Gezielten Tötens, die er als neue Form der Kriegsführung beschreibt. Krishnan nähert sich dem Phänomen der Gezielten Tötung, indem er Faktoren benennt, die nach der derzeitigen Praxis diese ausmachen. Etwas verkürzt versteht er unter einer Gezielten Tötung (S. 14), dass eine legitime Regierung in einem formalen Prozess die Tötung eines Menschen außerhalb des eigenen Staatsgebietes anordnet. Diese präventive Tötung als „Akt der nationalen Selbstverteidigung“ finde außerhalb von Kriegshandlungen statt. Davon sind Gezielte Tötungen zu unterscheiden, die aus Rache erfolgen, beispielsweise das israelische Vorgehen nach dem Angriff auf die Olympiamannschaft 1972. …