Lena Schürmann (2013): Schmutz als Beruf. Prekarisierung, Klasse und Geschlecht in der Reinigungsbranche

Auszug

Mehr als 900.000 Menschen arbeiten heute in Deutschland in der Reinigungsbranche – einem Wirtschaftszweig, der dort, wie auch in Österreich, starkes Wachstum und eine Entwicklung der Auslagerung und Privatisierung erlebt hat. Doch obwohl die AkteurInnen der Branche seit Jahrzehnten nach einer Professionalisierung und Imageverbesserung trachten, obwohl Tarifverträge eingeführt sind und ein einschlägiger Lehrberuf besteht, verbleibt die Arbeit in der Reinigung eine Tätigkeit mit niedrigen Löhnen und niedrigem Status. Mehr noch: Die Beschäftigungsbedingungen sind oftmals prekär, die Nicht-Einhaltung arbeitsrechtlicher und tarifvertraglicher Anrechte der ArbeitnehmerInnen ist verbreitet, und die Beschäftigung in der Reinigung sichert in vielen Fällen weder Existenz und Altersversorgung noch soziale Integration. In ihrem Buch „Schmutz als Beruf “ schildert Lena Schürmann in Bezug auf Deutschland präzise, dass das so ist – und sie zeigt auf, wie es dazu gekommen ist und wie diese Bedingungen aufrechterhalten werden. …