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09.11.2014 | Programmiersprachen | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mit Open Roberta ist Programmieren kinderleicht

verfasst von: Andreas Burkert

3 Min. Lesedauer

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Jeder kann programmieren, behaupten Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut und präsentieren mit Open Roberta eine cloudbasierte grafische Software. Kostenlos und interaktiv können Schülerinnen und Schüler eigene Programme für Roboter erstellen und mit anderen teilen.

Das digitale Zeitalter wird vermutlich beherrscht von intelligenten Roboter, selbstfahrenden Autos und Smartphones, die dem Menschen assistieren. Ein Graus, meinen die einen, eine Chance, die anderen, wie etwa Prof. Dr. Alexander Kurz, Fraunhofer-Vorstand für Personal, Recht und Verwertung. „Um unsere digitale Welt zu gestalten, brauchen wir kluge Köpfe – junge Menschen, die Technik verstehen, Software programmieren und innovative Lösungen finden“. Vor diesem Hintergrund wurde an seinem Institut Open Roberta ins Leben gerufen.

Im Projekt entwickeln die Fraunhofer-Forscher eine frei verfügbare, cloudbasierte grafische Software, die Kindern und Jugendlichen mit Spaß und ohne technische Hürden das Programmieren ermöglicht – von ersten Programmierschritten bis hin zur Entwicklung intelligenter Lego Mindstorms Roboter mit vielerlei Sensoren und Fähigkeiten. Dabei spielt es zukünftig keine Rolle, ob man vom Computer, Tablet oder Smartphone aus auf die Plattform zugreift. Sie lässt sich einfach über den Internetbrowser aufrufen, speichert die geschriebenen Programme in der Cloud und macht aufwändige Software-Updates überflüssig.

Pädagogisches Programmieren

Davon profitieren besonders Schulen, da deren IT-Wartung häufig mit großem administrativem Aufwand verbunden ist und viele Einrichtungen oftmals nicht über ausreichende Mittel für leistungsstarke Rechner verfügen. Die internetbasierte Software wird es auch ermöglichen, sowohl in der Schule als auch zuhause an eigenen Programmen zu arbeiten, sie mit anderen zu teilen und sie unabhängig von Ort und Zeit gemeinsam weiterzuentwickeln. Für Lehrkräfte stehen demnächst Tutorials für die Arbeit mit Open Roberta bereit, die auf die unterschiedlichen Interessen von Mädchen und Jungen eingehen.

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Das Projekt erweitert die Fraunhofer-Initiative „Roberta – Lernen mit Robotern“, die Kinder und Jugendliche spielerisch an Naturwissenschaften und Technik heranführt. „Open Roberta verbindet das pädagogische Roberta-Konzept mit einer technischen Lernumgebung, die das Programmieren lernen leicht macht und offen ist für spannende, kreative Experimente“, sagt Prof. Dr. Stefan Wrobel, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS. Die IAIS-Experten entwickeln Open Roberta mit Unterstützung von Google.

Nachwuchs von heute programmiert für den Nachwuchs von morgen

Das Unternehmen hat für das Projekt eine Million Euro für zwei Jahre bereit gestellt. „Google setzt sich seit vielen Jahren und mit vielen Initiativen für die Förderung von Informatik in Bildung und Ausbildung sowie von Open-Source-Software ein. Wir freuen uns sehr, unser Engagement mit Open Roberta auf eine noch breitere Basis zu stellen“, erläutert Google-Entwicklungschef Dr. Wieland Holfelder das Engagement des IT-Konzerns.

Die Open-Roberta-Software ist zur Zeit im Beta-Stadium und wird Open Source weiterentwickelt. Im nächsten Schritt beziehen die IT-Experten vom IAIS Lehrkräfte, IT- und Bildungsexperten aus dem Roberta-Netzwerk sowie Hochschulen und ihre Studierenden aktiv in die Entwicklungsarbeiten ein. Mitte 2015 wird die Software ohne Einschränkungen für alle zugänglich sein und sich zum Beispiel um die Programmierung weiterer Robotersysteme erweitern lassen. Sowohl die Software als auch die Open-Source-Entwicklertools stehen über Fraunhofer-Server bereit. Zudem können Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland über Ideenworkshops und Wettbewerbe aktiv die Open-Roberta-Programmierumgebung mitgestalten.