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18.10.2011 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

MTZ-Tagung: Variabler Ventiltrieb beim Dieselmotor setzt sich durch

verfasst von: Ruben Danisch

1:30 Min. Lesedauer

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Nachdem sich variable Ventiltriebe beim Ottomotor in den vergangenen Jahren etabliert haben - zuletzt vermehrt in Verbindung mit der Zylinderabschaltung - widmen sich die Entwickler nun auch zunehmend dem Dieselmotor. Auf der MTZ-Tagung "Ladungswechsel im Verbrennungsmotor", die am gestrigen Dienstag, 18. Oktober 2011, in Stuttgart begonnen hat, stellten gleich mehrere Referenten ihre Einschätzung zum Potenzial des variablen Ventiltriebs beim Dieselmotor vor.

Laut Roberto Cutrona von Mahle kann Cam-in-Cam-Technik die mit Steuerzeitenvariabilität auf der Einlassnockenwellenseite bei DOHC-Dieselmotoren den PM-NOX-Trade-off verbessern. Dieser Vorteil ließe sich über ein spätes Einlass-Schließen und damit ein verringertes effektives Verdichtungsverhältnis erschließen. Im Vergleich zum konventionellen Drallklappenbetrieb würde wegen des verbesserten Ladungswechseln auch der Verbrauch sinken. Rund drei Prozent (4 g CO2 / km) hat der Zulieferer für ein Fahrzeug der unteren Mittelklasse im NEFZ errechnet.

Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch Dr. Michael Becker von Borg-Warner, der die um die Verstellung der Ventilöffnungsdauer erweiterte Funktion des Concentric-Cam-Systems und die sinnvolle Anwendbarkeit beim Dieselmotor vorstellte. Die Rußreduktion, die er mit 44 Prozent bezifferte, sei dabei ein weiterer wesentlicher Vorteil.

Gestützt durch vielversprechende Untersuchungen an der TU Kaiserslautern zur Ventilhubphasing und Nockenwellenphasenverstellung zeichnete sich zudem ab, dass der variable Ventiltrieb beim Dieselmotor große Chancen auf mehr Serienanwendungen hat. Das wichtigste Einsatzfeld bleibt allerdings der Ottomotor, der vom optimierten Ladungswechsel noch deutlich mehr profitieren kann. Eine schlechte Nachricht gibt es allerdings für den Otto-Saugmotor: Zumindest aus Sicht von Dr. Rainer Wurms, Audi, hat er "in diesem Spiel keine Chance mehr".

Einen ausführlichen Nachbericht über die Tagung "Ladungswechsel im Verbrennungsmotor" lesen Sie in der MTZ 1/2012, die am 22. Dezember erscheint.

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