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15.04.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Neuer TDI Clean Diesel für die US-Version des VW Jetta

verfasst von: Katrin Pudenz

6:30 Min. Lesedauer

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Volkwagen-Ingenieure entwickelten für den Jetta einen neuen TDI Clean Diesel mit 110 kW (150 PS), die Aerodynamik-Experten reduzierten den Luftwiderstand des Modells um zehn Prozent, mit neuen Reifen wurden auch der Rollwiderstand verbessert. Jetzt zeigt Volkswagen als Weltpremiere auf der New York International Auto Show (18. bis 27. April) diese weiterentwickelte US-Version des Jetta, die mit Anpassungen für Europa im Herbst auch nach Deutschland kommt.

Das neu entwickelte High-tech-Aggregat an Bord des Jetta ist der 110 kW starke TDI Clean Diesel. Er gehört laut Volkswagen zu den sparsamsten und saubersten Motoren seiner Klasse und erreicht schon jetzt die in den USA kommende Abgasnorm LEV3. Im Vergleich zu seinem 10 PS schwächeren Vorgänger konnte der Verbrauch des TDI um weitere sechs Prozent reduziert werden (Prognosewerte): In der Stadt kommt der handgeschaltete Jetta TDI Clean Diesel geschätzt auf 32 mpg (7,35 l/100 km); auf dem Highway sind es 45 mpg (5,23 l/100 km) und kombiniert 37 mpg (6,36 l/100 km). Für die Version mit dem Sechs-Gang-Automatik-DSG (Doppelkupplungsgetriebe) ergeben sich 31 mpg (City; 7,59 l/100 km), 44 mpg (Highway; 5,34 l/100 km) und 36 mpg (kombiniert; 6,53 l/100 km).

Die Volkswagen-Experten bezeichnen den Common-Rail-Motor mit Direkteinspritzung als einen ausgesprochen komfortablen und dynamischen Antrieb. Der 1968 Kubikzentimeter große TDI Clean Diesel entwickelt seine höchste Leistung bereits zwischen 3500 und 4000/min. Noch eher stellt der Vierzylinder das maximale Drehmoment von 320 Nm zur Verfügung, nennt der Konzern Zahlen: ab 1750/min (bis 3000/min). Damit sei der Jetta bei jeder in den USA erlaubten Geschwindigkeit mit einem Optimum an Drehmoment unterwegs.

Erster TDI einer neuen Generation in den USA

Der TDI des Jetta ist der erste in den USA eingesetzte Motor aus dem neuen modularen Dieselbaukasten (MDB) des Wolfsburger Konzerns. Viele Komponenten der MDB-Motoren werden in modularer Bauweise eingesetzt. Dazu gehören unter anderem abgasrelevante Bauteile wie das Einspritzsystem, die Aufladung und die Ladeluftkühlung innerhalb des Saugrohrmoduls. Neben der Reduktion der Schadstoffe haben die Volkswagen-Konstrukteure alle Baugruppen des neuen TDI auf minimale innere Reibung getrimmt, wie berichtet wird. Zu den Maßnahmen gehören Kolbenringe mit geringerer Vorspannung sowie der Einsatz von besonders reibungsarm arbeitenden Wälzlagern für die Nockenwelle (antriebsseitig). Die Energiebilanz werde beim Ölkreislauf zudem durch eine volumenstromgeregelte Ölpumpe mit zwei Druckstufen optimiert. Ein neuartiges Thermomanagement setzt laut Angaben während der Warmlaufphase auf getrennte Kühlkreisläufe für den Zylinderkopf und das Zylinderkurbelgehäuse sowie auf eine abschaltbare Wasserpumpe.

Erster Jetta mit SCR-Katalysator

Darüber hinaus kommt eine aufwendige Abgasrückführung zum Einsatz. Für das Erreichen der aktuellen US-Abgasnorm Bin5-ULEV2 und der künftigen Norm LEV3/TIER3 ist der Jetta mit einem motornah angeordneten Abgasnachbehandlungssystem inklusive SCR-System (Selective Catalytic Reduction) ausgestattet. Der SCR-Katalysator reduziert in Verbindung mit dem Additiv AdBlue signifikant die Stickoxide (NOx). Im Vergleich zum NOx-Speicherkatalysator (NSC) des Vorgängers werden durch den Einsatz des SCR-Katalysators nicht nur die Emissionen weiter reduziert, sondern auch der Kraftstoffverbrauch, erläutern die Experten. Mit der SCR-Technik könnten die Stickoxide (NOx) im gesamten Betriebsbereich des Jetta TDI Clean Diesel optimal reduziert werden.

Motorseitig wird der Jetta - parallel zur neuen TDI Clean Diesel-Generation mit der internen Bezeichnung EA 288 - erneut mit drei Ottomotoren (85 / 115, 125 kW / 170 PS sowie als GLI mit 155 kW / 210 PS) und als Full-Hybrid-Version (Systemleistung 125 kW / 170 PS) angeboten; aufgrund der verbesserten Aerodynamik und des reduzierten Rollwiderstands wurden auch diese Versionen sparsamer.

Verbesserte Aerodynamik

Die Volkswagen-Designer haben das Aussehen des Jetta im Front- und Heckbereich neu gestaltet und parallel die aerodynamischen Eigenschaften des nun 4659 mm langen, 1774 mm breiten (ohne Außenspiegel) und 1453 mm hohen Jetta um zehn Prozent verbessert. Einige dieser Maßnahmen sind auf den ersten Blick zu erkennen, andere wirken im Verborgenen. Als ein Beispiel wird die Frontpartie genannt: Reduziert wurde der Luftwiderstand durch den neuen Stoßfänger, verbesserte Lufteinlässe und aerodynamisch optimierte Wasserfangleisten seitlich im Bereich der A-Säulen. Erst bei genauer Betrachtung zu erkennen sind Maßnahmen wie eine Unterbodenverkleidung an der Hinterachse und Schwellerabdeckungen mit Radspoilern. Der Jetta 1.8 TSI mit 125 kW (170 PS) verfügt zudem über modifizierte Bremsenluftführungskanäle. Spezifische Details kennzeichnen auch im Bereich der Aerodynamik den Jetta GLI und Jetta Hybrid: Beide Modelle sind mit einem neuen Heckspoiler ausgestattet; jeweils individuell für den GLI respektive den Hybrid entwickelt wurden Frontspoiler und Schwellerbeplankung.

Dynamische Kühlerjalousie
Als in Sachen Aerodynamik wegweisend bezeichnet der Konzern darüber hinaus die automatisch öffnende und schließende Jalousie für den Kühlergrill. An Bord sei dieses neu entwickelte Aerodynamikfeature im Jetta 1.8 TSI mit 125 kW (170 PS) und im Jetta 2.0 TDI Clean Diesel mit 110 kW (150 PS). Durch das Schließen der Jalousie werde der Fahrtwind um die glatte Karosserie-Außenhaut geleitet und so die Aerodynamik verbessert. Das Schließen der Kühlerjalousie und die damit verbundene Verringerung der Kühlleistung soll parallel die Warmlaufphase des Motors verkürzen, was sich wiederum positiv auf den Verbrauch auswirke. Sinkt die Motorkühlmitteltemperatur während der Fahrt wieder unter die definierte Temperaturschwelle, wird die Kühlerjalousie erneut geschlossen, erläutern die Experten. Außerhalb der Warmlaufphase entscheide das Motorsteuergerät anhand der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Kühlanforderung der einzelnen Teilfunktionen (beispielsweise Motor, Klimaanlage, Ladeluft) über den Sollzustand der Kühlerjalousie, so dass eine bedarfsgerechte Ansteuerung mit dem Ziel einer optimalen Reduktion der CO2- Emission erfolgen könne.

Neue Assistenzsysteme

Erstmals bietet Volkswagen die sportliche Limousine mit den Systemen Blind Spot Detection plus Rear Traffic Alert, Front Assist mit Kollisionswarnung sowie Bi-Xenonscheinwerfern inklusive dynamischem Kurvenlicht, Abbiegelicht und LED-Tagfahrlicht an. Jede dieser Techniken verbessert signifikant die Sicherheit der Insassen.

Das System namens Blind Spot Detection kann dazu beitragen, schwere Unfälle zu verhindern. Es macht den Fahrer durch ein blinkendes Symbol im äußeren Bereich der Außenspiegel auf Fahrzeuge aufmerksam, die sich im toten Winkel seitlich neben dem Jetta befinden oder von hinten nähern. Das Risiko gefährlicher Spurwechselsituationen werde dadurch reduziert. Mittels Radarsensoren überwacht das System einen Umfeldbereich von rund 20 m.

Ein weiteres Plus an Sicherheit bietet das neue Assistenzsystem Rear Traffic Alert und wird in Kombination mit der Blind Spot Detection angeboten. Rear Traffic Alert entschärft das rückwärts Ausparken aus Einfahrten und Parkbuchten, die im rechten Winkel zur Straße liegen. Das System erkennt nicht nur direkt hinter dem Jetta stehende oder fahrende Fahrzeuge, sondern auch solche, die sich von der Seite her nähern und damit für den Fahrer kaum auszumachen sind. Das radarbasierte Sensormodul registriert sogar Objekte in einem Abstand von bis zu 40 m. Droht eventuell eine Kollision, gibt das System eine akustische Warnung ab. Falls die Situation durch den Fahrer respektive den anderen Verkehrsteilnehmer nicht entschärft wird oder die Gefahr einer direkten Kollision besteht, aktiviert der Rear Traffic Alert automatisch einen Bremseingriff.

Das System Front Assist hilft, Auffahrunfälle zu vermeiden. Dazu überwacht das System per Radarsensor permanent den Abstand zum vorausfahrenden Verkehr. Innerhalb der physikalischen Systemgrenzen warnt der Front Assist den Fahrer akustisch sowie optisch über ein deutliches Warnsymbol in den Instrumenten vor kritischen Auffahrsituationen. Der Radarsensor registriert sowohl die Position stehender als auch in eigener Richtung fahrender Autos und Motorräder.

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