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08.11.2013 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Nissan Qashqai: 2. Generation des Crossover-Modells enthüllt

verfasst von: Katrin Pudenz

8 Min. Lesedauer

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Nissan hat den neuen Qashqai enthüllt, mit der neuen, zweiten Generation kommt im Februar 2014, sieben Jahre nach der Erstausgabe, die zweite Generation auf den Markt. Die zweite Generation ist 49 Millimeter länger sowie geringfügig flacher und breiter als der Vorgänger. Zur Markteinführung wird der Crossover mit je zwei Benzin- und Dieselaggregaten offeriert. Neu entwickelt wurde die Xtronic-Automatik.

Der im Rahmen der Renault/Nissan-Allianz neu entwickelte 1.2 DIG-T-Motor (Direct Injection Gasoline - Turbo) wurde von Nissan speziell auf die Anforderungen im neuen Qashqai abgestimmt. Das Turbo-Triebwerk mit Direkteinspritzung leitet seine Kraft über ein manuelles Sechsgang-Getriebe auf die Vorderräder. Der Motor mobilisiert 85 kW (115 PS) Leistung und entwickelt ein maximales Drehmoment von 190 Nm.

Aufgrund des niedrigeren Gewichts und der kraftstoffsparenden Direkteinspritzung ist der neue Einstiegsmotor des Qashqai zudem auch verbrauchs- und emissionsärmer geworden, gibt der japanische Hersteller an und nennt die folgenden Zahlen: 129 g/km CO2 bedeuten ein Minus von 15 Gramm gegenüber dem 1,6-l-Saugmotor; 5,6 l/100 km im kombinierten EU-Zyklus einen Minderverbrauch von 0,6 l/100 km.

Wie alle Qashqai-Motoren sei auch der 1.2 DIG-T ab Werk mit einer Stopp/Start-Automatik ausgestattet. Zugleich profitiere er von weiteren benzinsparenden technischen Details wie etwa einer regenerativen Lichtmaschine - die beim Bremsen Energie zurückgewinnt und der Batterie zuführt -, optimierten Übersetzungsverhältnissen und speziellen Motorölen mit geringer Viskosität.

1.6 DIG-T mit 110 kW (150 PS)

Der stärkere Ottomotor mit der Bezeichnung 1.6 DIG-T soll ab Sommer 2014 die Qashqai-Palette erweitern. Das maximale Drehmoment von 240 Nm beschert dem 1.6 DIG-T speziell im unteren und mittleren Drehzahlbereich eine hohe Elastizität in allen Gängen. Der Motor mit Turbolader-Anlage verbraucht laut Angaben 5,6 l/100 km im kombinierten EU-Zyklus entsprechen 132 Gramm CO2 pro Kilometer.

1.5 dCi mit 81 kW (110 PS)

Die jüngste Evolutionsstufe des Dieselmotors mit Direkteinspritzung verbraucht durchschnittlich 3,8 l/100 km, was im Vergleich zum 1.5 dCi-Modell der ersten Qashqai-Generation (5,2 l/100 km) vom Hersteller mit einer Einsparquote von 36 Prozent beziffert wird. Der CO2-Ausstoß wird mit 99 g/km angegeben. Die sechste Generation des auch vom Allianz-Partner Renault eingesetzten 1.5 dCi sei darüber hinaus aufgrund weiter gesenkter Verbrennungsgeräusche auch laufruhiger und sparsamer als der Vorgänger. Zudem konnte das maximale Drehmoment um 20 Nm angehoben werden. Feinschliff an motorinternen Teilen senkte das Geräusch- und Vibrationsniveau weiter ab. Durch den Wegfall der oberen Drehmomentstütze eliminierten die Techniker einen potenziellen Geräuschpfad zwischen Motor und Innenraum; des Weiteren führten neue Leichtbaukomponenten zu einer Gewichtsreduzierung des gesamten Motors.

1.6 dCi mit 96 kW (130 PS)

Den stärkeren der beiden Diesel-Motoren offeriert Nissan im neuen Qashqai wahlweise in Kombination mit Front- oder Allradantrieb. Dieser gemeinsam mit Allianz-Partner Renault entwickelte dCi verfügt über eine Nennleistung von 96 kW (130 PS). Der bereits aus dem bisherigen Qashqai bekannte 1.6 dCi ist leicht und kompakt. Die CO2-Emissionen werden mit 115 g/km angegeben der Verbrauch im EU-Zyklus mit 4,4 l/100 km für die 2WD- und 129 g/km beziehungsweise 4,9 l/100 km für die 4WD-Variante. Der Verbrauch des 1.6 dCi-Modells mit Xtronic-CVT-Getriebe liege genau dazwischen: 119 g/km respektive 4,6 l/100 km.

Für die Dieselmotoren nennt Nissan vorläufige Daten, da die Homologation noch nicht erfolgt ist.

Neues Xtronic-Getriebe

Die speziell mit Blick auf die zweite Generation des Qashqai neu entwickelte Xtronic-Automatik ist exklusiv in Verbindung mit dem 1.6 dCi-Motor erhältlich. Das Getriebe bleibt dem Prinzip einer stufenlosen CVT-Automatik treu. Jedoch ahmt die Xtronic-Box des Qashqai im Gegensatz zu konventionellen CVT-Getrieben bei starkem Beschleunigen die stufenweisen Gangwechsel einer traditionellen Wandlerautomatik nach. Im Gegensatz dazu stehen bei entspannter Fahrweise weiche Schaltmanöver in CVT-Manier. Mit dieser Auslegung soll das neue Xtronic-Getriebe direktes, sportliches Feedback bei zügigen Beschleunigungsmanövern und geschmeidige Übersetzungsanpassungen bei niedrigen Lastzuständen bieten.

Eine Aktive Motorbremse (Active Engine Brake) nutzt die Kraft und Regelbarkeit des Xtronic-Getriebes, um in Kurven oder beim Abbremsen bis zum Stillstand die Bremswirkung des Motors zu verstärken. Dies trägt zu kürzeren Bremswegen, einer verbesserten Bremskontrolle und einem optimierten Bremsgefühl bei zugleich geringerem Kraftaufwand bei.

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Fahrerassistenz- und -warnsysteme

Zur Sicherheit im neuen Qashqai sollen Fahrerassistenz- beziehungsweise -warnsystemen wie der Autonomer Notbremsassistent oder auch der Bewegungswarner beitragen. So reagiert der Autonome Notbremsassistent (Front Collision Avoidance) in Verbindung mit einem Abstandsradar in drei Stufen auf einen drohenden Zusammenstoß: Schrumpft der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug auf ein kritisches Maß, ertönt zunächst eine akustische Warnung. Zeigt der Fahrer daraufhin keine Reaktion, werden die Bremsen automatisch teilaktiviert. Nimmt der Abstand auch dann noch weiter ab, leitet das System in letzter Instanz selbsttätig eine Vollbremsung bis zum Stillstand des Fahrzeugs ein.

Der Übermüdungswarner (Driver Attention Support) als Teil des sogenannten Nissan Safety Shields erkennt nach rund zehnminütiger Analyse eine nachlassende Konzentration des Fahrers. Treten zum Beispiel gehäuft ungewöhnliche Lenkmanöver auf, wird dem Fahrer über eine Warnanzeige im Armaturenbrett eine Pause empfohlen.

Mithilfe der Verkehrszeichenerkennung (Traffic Sign Recognition) werden die von einer nach vorn gerichteten Kamera erfassten Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder auf ein Display im Kombiinstrument eingespielt. Dieser Vorgang funktioniert ungeachtet unterschiedlicher Typographien in ganz Europa. Die Kamera erkennt sogar, ob - wie zum Beispiel in Deutschland - ob eine Geschwindigkeitsbegrenzung nur für Regenwetter gilt.

Spurhalte-Assistent und Bewegungswarner

Der Spurhalte-Assistent (Lane Departure Warning) wiederum registriert, wenn der Qashqai auf einer mehrspurigen Straße eine Fahrspur zu verlassen droht. Computerprogramme können unter allen Lichtbedingungen selbst verblichene Fahrbahnmarkierungen noch eindeutig erkennen. Wird ein Spurwechsel nicht per Blinker rechtzeitig angezeigt und trotzdem eingeleitet, erfolgt eine unverzügliche Warnung. Der Tote-Winkel-Warner (Blind Spot Warning) nutzt die Heckkamera des Around View Monitors zur Überwachung der Tote-Winkel-Zonen zu beiden Seiten des Qashqai. Wird ein Fahrzeug in einem der beiden Bereiche erkannt, leuchtet zunächst ein dezentes Warnlicht im Außenspiegelglas auf. Schickt sich der Fahrer dennoch an, die Spur zu wechseln, beginnt die Lampe zu blinken, zugleich ertönt ein akustisches Warnsignal.

Der Bewegungswarner (Moving Object Detection) als weitere Komponente des Nissan Safety Shields macht es möglich, bewegliche Objekte wie beispielsweise spielende Kinder im Bereich hinter dem Fahrzeug zu erkennen. Nützlich könnte dies bei der Ausfahrt aus einer Garage oder beim Rückwärtsrangieren in eine Parklücke sein. Anders als die bekannten - und beim Qashqai zusätzlich installierten - Einparksensoren erkennt das System nicht nur Objekte im direkten Pfad des Fahrzeugs, sondern überwacht ein weitaus größeres Feld. Die auf der Heckklappe angebrachte Kamera scannt mit ihrer Fischaugenlinse einen Bereich von 180 Grad und schickt ihre Bilder auf das sieben Zoll große Display des Nissan Connect Systems. Erkennt das "Auge" ein bewegliches Objekt, wird sowohl akustisch wie optisch Alarm ausgelöst. Zudem kann der digitale Copilot zusätzlich Daten der zum Around View Monitor zählenden Front- und Seitenkameras einlesen und so auch versteckte Hindernisse vor und neben dem Qasqhai aufspüren sowie die Zone optisch hervorheben.

Nissan Chassis Control

Für den Fernlicht-Assistent (High Beam Assist) erkennt eine hoch auflösende Kamera in Kombination mit ausgefeilter Software frühzeitig das Scheinwerferlicht entgegenkommender Verkehrsteilnehmer und richtet den Lichtstrahl entsprechend aus. Das System soll in jeder Fahrsituation die maximal mögliche Ausleuchtung garantieren.

Die sogenannte Nissan Chassis Control wiederum entfaltet mit Know-how aus der Entwicklung des Supersportwagens GT-R ähnliche Eigenschaften wie ein Sperrdifferenzial. Während die dynamische Stabilitätskontrolle VDC (Vehicle Dynamic Control) starke Traktionsverluste ausgleicht, tritt die Nissan Chassis Control schon bei niedrigeren Geschwindigkeiten und Lastzuständen in Aktion. Dabei wird in Kurven über einen gezielten Bremseneingriff ein dynamischeres Fahrgefühl erzeugt. Die aktive Fahrwerksregelung sorgt zudem auf unebener Strecke durch das Abbremsen einzelner Räder für eine ruhigere Lage des Aufbaus.

Lesen Sie mehr zum neuen Nissan Qashqai auf Seite 3.

Servolenkung der neuen Generation

Während der Entwicklung des neuen Qashqais untersuchten die Nissan-Ingenieure auch das Lenksystem auf Optimierungsmöglichkeiten. Als Folge kommt über die gesamte Modellpalette hinweg eine neue elektrische Servolenkung (Electronic Power Assisted Steering, (EPAS) zum Einsatz. Ziel war es, mithilfe neuer Steuerungslogik ein natürlicheres Fahrerlebnis zu erzeugen. Das bedeutet, dass die neue Lenkung beim Einlenken eine stärkere Rückmeldung und in Kurvenmitte mehr Lenkunterstützung bereit stellt. Um dem Qasqhai ein noch natürlicheres Lenkgefühl und eine gute Richtungsstabilität zu spendieren, verlängerten die Fahrwerk-Experten zusätzlich den Nachlauf an der Vorderachse. Das Ergebnis ist ein stärkerer Selbstzentrierungseffekt der Vorderräder und das Gefühl einer direkteren Verbindung zwischen Lenkrad und Fahrbahn.

Fahrer kann zwischen zwei Lenkmodi wählen

Für unterschiedliche Vorlieben haben Nissan-Entwickler dem Qasqhai eine Lenkung mit zwei unterschiedlichen Kennfeldern spendiert. In der Normal-Stellung liefert das EPAS eine optimale Unterstützung bei Stadtfahrten, Rangiermanövern oder lockerem Cruisen. Auf Knopfdruck ändert sich dann die Charakteristik: Im Sport-Modus wartet die Lenkung mit stärkerer Rückmeldung auf und verlangt bei strammer Kurvenfahrt auch spürbar mehr Krafteinsatz.

Plattform und Aufhängungen

Der neue Qashqai nutzt die gleichfalls neu entwickelte CMF (Common Module Family)-Plattform der Renault-Nissan-Allianz. Die Konstruktion wurde speziell auf die zweite Generation des Crossovers. Der neue Crossover wurde zum überwiegenden Teil in Europa entworfen und entwickelt.

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