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04.03.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Nissan und Endesa wollen bidirektionales Laden ermöglichen

verfasst von: Katrin Pudenz

2:30 Min. Lesedauer

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Der japanische Automobilhersteller Nissan und der spanische Energieversorger Endesa, ein Unternehmen der Enel Group, wollen das bidirektionale Laden zwischen Elektrofahrzeugen und dem Stromnetz ermöglichen. Die beiden Unternehmen haben eine entsprechende Vereinbarung auf dem 85. Genfer Automobilsalon unterzeichnet.

Nissan und Endesa wollen den Weg für die Markteinführung sogenannter Vehicle-to-Grid Systeme (V2G) ebnen, wodurch das bidirektionale Laden möglich wird. So kann ein Elektroauto die in der Batterie gespeicherte Energie wieder abgeben und damit beispielsweise den Strombedarf eines Hauses abdecken. Ziel der Vereinbarung ist, V2G-Systeme auf den Markt zu bringen und innovative Geschäftsmodelle zur Verbreitung dieser Technik zu entwickeln.

Die beiden Unternehmen wollen Angaben zufolge bei der europäischen Markteinführung von V2G-Hardware und -Services zusammenarbeiten. Des Weiteren haben sie sich darauf geeinigt gemeinsam neue Einsatzmöglichkeiten gebrauchter EV-Batterien für stationäre Anwendungen (beispielsweise Haushalte, Gebäude, Stromnetz) zu erforschen. Auch wollen sie erschwingliche Energie- und Mobilitätspakte entwickeln sowie innovative Car-Sharing-Lösungen mit Elektroautos und weitere Angebote für Gewerbekunden.

"Dies ist eine wichtige Entwicklung für Käufer des Nissan Leaf und des e-NV200", betont Paul Willcox, Chairman Nissan Europe. "Die Batterien in Nissan Elektroautos können über ihre Energiespeicherfunktion zu einem intelligenten Management lokaler Stromnetze beitragen und damit auch die Gesamtbetriebskosten für das Fahrzeug verringern. Das eröffnet nicht nur privaten und gewerblichen Nutzern neue Möglichkeiten, sondern sorgt auch für mehr Netzstabilität und zeigt, dass jedes Elektroauto auch einen konkreten sozialen Wert repräsentiert."

"Die Flexibilität von V2G-Systemen bei der Speicherung und Abgabe grüner Energie macht die Elektromobilität noch attraktiver. Darum bündeln Endesa, Enel und Nissan die Kräfte, um diese Technologie voranzutreiben", sagte Javier Uriarte, Leiter der Marktregion Iberia bei Endesa.

Das V2G-System

Das Vehicle-to-Grid-System (V2G) besteht aus einer bidirektionalen CHAdeMO-Ladestation von Endesa und einem Energiemanagement, das auch netzunabhängige erneuerbare Energiequellen wie Photovoltaik und Windkraftanlagen integrieren kann, erläutern die Experten von Nissan. Alle neuen Nissan Leaf oder e-NV200, die mit dem CHAdeMO Schnellladesystem ausgerüstet sind, sollen zu Zeiten geringer Nachfrage, hohem Anteil erneuerbarer Energien oder günstiger Stromtarife aufgeladen werden und diese Energie später über die V2G-Ladestation in das Haushaltsnetz zurückspeisen können. Auf diese Weise sollen sich Angaben des Automobilherstellers zufolge beispielsweise elektrische Haushaltsgeräte abends mit Strom versorgen lassen, der tagsüber von einer Photovoltaikanlage erzeugt und im Leaf zwischengespeichert wurde. Der in der Fahrzeugbatterie gespeicherte Strom könnte auch mit finanziellen Vorteilen zurück in das öffentliche Netz eingespeist werden, indem die Speicherkapazität des Fahrzeugs am Regelenergiemarkt vermarktet wird. So werde von Übertragungsnetzbetreibern bereits die Bereitschaft, in angebotsschwachen Zeiten Strom zur Verfügung stellen zu können, mit einem Leistungspreis vergütet. Fließe tatsächlich Strom, könnten zusätzliche Erträge über den Arbeitspreis erwirtschaftet werden. Damit sichern Übertragungsnetzbetreiber die Normalfrequenz des Stromnetzes, in Deutschland beispielsweise 50 Hertz, wird weiter erläutert. Für den Fahrzeugbesitzer ergäben sich draus interessante Refinanzierungsoptionen, zum Beispiel der Batteriemiete.

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