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12.08.2015 | Public Relations | Schwerpunkt | Online-Artikel

Nutzer reagieren auf Posts in den ersten zwei Stunden

verfasst von: Anja Schüür-Langkau

3:30 Min. Lesedauer

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Posts auf Facebook und Twitter haben eine kurze Halbwertzeit. Doch über den richtigen Zeitpunkt für Social Media-Aktivitäten geben Studien keine eindeutige Antwort. Unstrittig ist hingegen die Relevanz von Gewinnspielen und einer unterhaltsamen Aufbereitung von Unternehmensinformationen.

Gibt es einen idealen Zeitpunkt für einen Post bei Twitter oder Facebook? Diese Frage stellen sich PR-Verantwortliche täglich, denn das Ziel von Social Media ist ja bekanntlich, von Fans und Followern wahrgenommen zu werden. Licht ins Dunkel bringt jetzt eine neue Studie des amerikanischen Unternehmens Klout, das auf der Grundlage der Analyse von sozialen Netzwerken ein Rating von Nutzern erstellt. Dafür untersuchte das Unternehmen 144 Millionen Posts  und 1,1 Milliarden Reaktionen in einem Zeitraum von 120 Tagen.

Kurze Reaktionszeit auf Post

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Ein klares Ergebnis lautet, dass Nutzer auf einen Post entweder innerhalb von zwei Stunden reagieren oder gar nicht. Bei Twitter ist die Reaktionszeit sogar noch kürzer. 25 Prozent der Reaktionen erfolgen in den ersten drei Minuten, 50 Prozent in der ersten halben Stunde. Zudem unterscheidet sich der beste Zeitpunkt für einen Post nach geografischer Lage. In New York und San Francisco reagieren die Nutzer morgens zum Arbeitsbeginn Uhr am häufigsten auf Facebook-Posts, während Nutzer in London eher am Ende ihres Arbeitstages posten. Am Samstag ist die Reaktion auf Posts geringer als am Sonntag. Insgesamt reagieren die Nutzern dienstags bis donnertags am häufigsten. Wie übertragbar die Ergebnisse auf Deutschland sind, bleibt offen. Eine Studie das Berliner Unternehmens Fanpage Karma  kam Ende vergangenen Jahres auf der Basis von 1.000 untersuchten Facebook-Seiten für Deutschland zu etwas anderen Resultaten:

Deutsche Facebook-Nutzer sind abends aktiv

Abendstund' hat Gold im Mund: Die meisten User sind abends zwischen 20 und 22 Uhr auf Facebook aktiv. Unter der Woche treffen Fanpages um diese Uhrzeit durchschnittlich 37 Prozent ihrer Fans an.

Deutschland steht um sieben Uhr auf: Zumindest aus Sicht der Facebook-Nutzung scheint sieben Uhr morgens der Zeitpunkt zu sein, an dem die Fans aktiv werden. Am Wochenende verschiebt sich dieses Zeitfenster um circa zwei Stunden nach hinten.

Vormittags sind weniger Fans online als nachmittags: Im Schnitt ist die Nutzung von Facebook vormittags deutlich geringer als am nachmittags

Irgendjemand ist immer online: Es gibt keine Uhrzeit, zu der nicht durchschnittlich mindestens vier Prozent der Fans online sind. Der geringste Wert wird unter der Woche um drei Uhr nachts gemessen.

Kein Sweetspot: Es gibt kein singuläres Zeitfenster, zu dem die Aktivität der Fans exorbitant höher ist als zu den anderen Zeiten und Tagen.

Gewinnspiele sind die größten Treiber auf Facebook

Doch ebenso relevant wie der richtige Zeitpunkt sind die richtigen Inhalte. Die Springer-Autoren Christopher Rühl und Diana Ingenhoff haben in Ihrem Beitrag "Kommunikationsmanagement und Social Media" untersucht, aus welchen Gründen sich User, und speziell Digital Natives mit Unternehmenswebsites vernetzen und kamen zu folgenden Erkenntnissen (Seite 277): „Zu den größten Treibern der Partizipation auf Facebook gehören monetären Anreize“. Jüngere User vernetzen sich also vor allem mit Firmen, um an Gewinnspielen teilnehmen zu können. Auch Rabatte und Gutscheine steigern die Bereitschaft, Fan einer Unternehmensseite zu werden, Als weitere Motive identifizierten die Forscher aber auch Spaß- und Neuigkeitsanreize.

Unterhaltsame Aufbereitung fördert die Nutzung

Die Autoren folgern daraus, dass „soziale Medien neue Möglichkeiten eröffnen, Informationen zu Produkten und Dienstleistungen, sowie generelle Unternehmensinformationen durch neue Aufbereitungsformen für das Publikum attraktiv zu machen. So können Produkt-, Dienstleistungs- und Unternehmensinformationen durch ansprechende und unterhaltsame Aufbereitung in sozialen Medien gleichzeitig die Bedürfnisse der Anspruchsgruppen nach persönlicher Orientierung und Zeitvertreib erfüllen (Seite 281). Allerdings sollten Unternehmen darauf achten, dass ihre Aktivitäten in den Sozialen Medien nicht zu werblich werden, sondern die Interessen des Users in den Vordergrund stellen. „Soziale Medien dürfen nicht als weiterer Verkaufs-, Werbe- oder PR-Kanal missverstanden zu werden. Dagegen eröffnen soziale Medien interessante Möglichkeiten, in den Dialog mit Stakeholdern zu treten oder um One-to-one-Serviceleistungen zu erbringen“, fassen die Springer-Autoren Benjamin Wille-Baumkauff, Andrea Rumler und Ralf T. Kreuzer die Anforderungen des „Social-Media-Marketing“ zusammen.

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