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02.09.2015 | Bankstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Opel Bank erweitert Online-Angebot

verfasst von: Arzu Ugur

3 Min. Lesedauer

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Das Geldinstitut des Autoherstellers Opel vergrößert sein Produktportfolio. Mit dem Angebot will der Konzern Kunden binden und gewinnen.

Die Opel Bank bietet seit 1. September 2015 Einlagen in Form von Tages- und Festgeld online an. Diese Produkte ergänzen die Vertriebspalette des Kreditinstituts, zu der neben Finanzierungen und Leasing auch Automobilversicherung sowie Händlerfinanzierungen gehören.

Das neue Angebot ist im Zusammenhang mit dem Zehnjahresplan „Drive! 2022“ zu sehen, der 2012 vorgestellt wurde. Damit will Opel seinen Marktanteil in Europa erhöhen und nachhaltig profitabel werden, wie Michael Lohscheller, Geschäftsführer Finanzen der Opel Group, erklärt. Zu den Zielen gehören die Erhöhung des Marktanteils in Europa auf acht Prozent bis 2022 und eine EBIT-Marge von fünf Prozent. Bis 2018 plant der Automobilhersteller 27 neue Modelle und 17 neue Motoren.

Einlagen als Refinanzierungsquelle

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Die Erweiterung der aktuellen Produkt- und Services im Onlinebanking soll Opel dabei helfen, seine Ziele zu erreichen, aber auch dem Kreditinstitut selbst zugute kommen. „Mit dem Tages- und Festgeld bieten wir eine größere Bandbreite an Finanzdienstleistungen aus einer Hand. Damit stärken wir die Markenloyalität und erhöhen die Kundenbindung. Unser Ziel ist es, dass jeder Opel-Fahrer auch Kunde der Opel Bank wird“, so Lohscheller. Langfristig soll ein Drittel des Bankgeschäfts aus Einlagen bestehen. Damit erschließe sich der Finanzdienstleister eine neue Refinanzierungsquelle, ergänzt Erhard Paulat, Vorsitzender der Geschäftsführung der Opel Bank. Die Einlagen werden ausschließlich für die Refinanzierung des klassischen Automobilfinanzierungsgeschäfts genutzt und nicht für die Opel Adam AG, wie das Geldinstitut betont. Laut Bankenmonitor 2015 der Springer-Zeitschrift Autohaus beträgt die Penetrationsrate der Opel Bank bei der Finanzierung konzerneigener Modelle 57 Prozent.

Auf der Webseite der Opel Bank können Privatkunden, auch Nicht-Opel-Kunden, ein Onlinekonto eröffnen. Über das Postident-Verfahren wird der Kontoinhaber identifiziert. Das Geld kann mit täglicher Fälligkeit oder als Festgeld mit einer Laufzeit von einem bis zu drei Jahren angelegt werden. Die Kontoführung ist in allen Fällen für den Bankkunden kostenlos und findet online statt. Mit vergleichsweise hohen Guthabenzinsen will das Kreditinstitut neue Interessenten für sich gewinnen.

Starke Konditionen bringen Kunden

Hohe Zinsen auf das Tagesgeldkonto haben die ING-Diba in Deutschland bekannt gemacht und ihr viele Kunden beschert, wie Bankmagazin-Autor Stefan Terliesner in seinem Beitrag „Institute starten das Ende der Gratiskultur“ schreibt. Die einstige Gewerkschaftsbank ist aber eine der wenigen, bei denen das Konzept aufging, Lockangebote durch den Verkauf anderer Produkte zu subventionieren. Das Konzept der Opel Bank, mit dem erweiterten Portfolio für sich selbst und die Muttergesellschaft Kunden zu binden und neue zu gewinnen, heben auch die Springer-Autoren Professor Joachim Häcker und Frank Stenner in ihrem Kapitel „Die Bedeutung der Captives für den Automobilkonzern“ im Handbuch Automobilbanken hervor. Sie unterstreichen die Bedeutung der Captives, also der Banken von Automobilmarken, für den Konzern: „Automobilhersteller ohne Captive finanzieren sich vorwiegend über das Begeben von Anleihen und die Aufnahme von Krediten. Für Automobilproduzenten mit einer eigenen Bank stehen zusätzlich noch Verbriefungen, Kundeneinlagen, Zentralbankfazilitäten und der Interbankenmarkt als Refinanzierungsquellen zur Verfügung.“

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